Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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04.06.2003 Gefahrguteinsatz BAB A7
oder Kreide einmal anders
Am 04.06.2003 gegen 17:35 Uhr wurde die Ortsfeuerwehr Bissendorf im Rahmen des Gefahrgutzuges Wedemark auf die Bundesautobahn 7 zu einem Gefahrgutunfall gerufen. Gemeldet wurde von der FEL Ronnenberg ein umgestürzter Tanklastzug - beladen mit Benzin.

Die anfahrenden Einsatzkräfte der Ortswehren Berkhof, Mellendorf, Elze, Brelingen und Bissendorf bekamen als Anfahrtsweg die Autobahn-Anschlussstelle Berkhof genannt, da sich die Einsatzstelle zwischen Berkhof und Mellendorf, Fahrtrichtung Süden, befinden sollte. Auf Hälfte der Anfahrt meldeten die ersten Einsatzkräfte, dass sich die Unfallstelle zwischen Mellendorf und Großburgwedel befindet. Die Folge war, dass sich alle Einsatzfahrzeuge durch den gesamten, vor der Einsatzstelle befindlichen Stau, kämpfen mussten.

Einsatzstelle BAB A7 von Norden

An der Einsatzstelle angekommen bot sich folgende Lage: Eine Zugmaschine mit angeschlossenem Tankauflieger hatte auf ca. 200m die Mittelleitplanke niedergewalzt und lag komplett seitlich auf dem Mittelgrünstreifen der Bumdesautobahn 7. Eine weißliche Flüssigkeit trat aus dem Tankauflieger aus und verteilte sich auf die Fahrbahn. Eine Gefahrgutkennzeichnung war nicht ersichtlich. Die Zugmaschine war noch über den Königszapfen mit dem Anhänger verbunden. Rechts neben der A7 lag auf gleicher Höhe ein VW Transporter, der offensichtlich von der Autobahn geschleudert und beschädigt worden war.

VW Bus neben der BAB 7

Sowohl der LKW Fahrer als auch die VW Bus Insassen konnten sich aus Ihrer misslichen Lage selbst befreien und wurden vom anwesenden Rettungsdienst betreut. Der auf der Autobahn gelandete Rettungshubschrauber Christoph 4 (von der Medizinischen Hochschule Hannover, MHH) konnte wider Erwarten schnell die Einsatzstelle ohne Patient verlassen.

Als Erstmaßnahme der Feuerwehr wurde ein Löschangriff vorgenommen, um den Brandschutz an der Einsatzstelle sicherzustellen. Parallel dazu wurde das Führerhaus nach den Ladepapieren durchsucht, um genauere Informationen zum geladenen Stoff zu bekommen. Die Befragung des LKW Fahrers wie auch die Durchsuchung der Zugmaschine ergab als Ladung im Tankauflieger: Flüssigkreide.

Fahrerhaus durchsuchen

Diese verteilte sich langsam auf die Fahrbahn, sodass die Einsatzkräfte sämtliche Schaufeln und Spaten von den Einsatzfahrzeugen holten und anfingen, Sanddämme um den LKW zu schaufeln. Somit wurde die Flüssigkreide an der Ausbreitung gehindert. Im Laufe des Einsatzes lief immer mehr Flüssigkreide aus dem Tankbehälter. Von den Einsatzkräften wurde in anstrengender Schaufelarbeit mehrere Sand- Auffangbehälter im Mittelgrünstreifen ausgehoben, wo die Flüssigkreide ein Behälter nach dem anderen hineinlief. Der Bodenaushub mit Schaufeln war umso schweißtreibender, da an diesem Tage hochsommerliche Temperaturen fern der 20 Grad herrschten. Die Sonne stand allen Einsatzkräften bis ca. 19 Uhr im Gesicht. Ein Hauptaugenmerk lag also bei der Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken. Diese wurden von der FF Elze organisiert.

umgekippter Tankauflieger

Mit der bereits anwesenden Autobahnpolizei Fallingbostel und Kreuz Ost musste nun die Bergung vorbereitet werden. Es wurde das THW Burgdorf mit Radlader und Sand LKW , sowie ein Saug LKW (Aufnahme des ausgelaufenen Stoffes) zur Einsatzstelle beordert. Desweiteren wurde zwei Schwerlastkräne zum Aufrichten des LKW´s und des Aufliegers bei der FEL angefordert. Gegen 20 Uhr waren alle Einsatzmittel vor Ort, sodass der Tankauflieger entleert werden konnte und begonnen werden konnte, den Tankauflieger vom Zugfahrzeug zu trennen. Nachdem dies geschehen war wurden zuerst das Zugfahrzeug und anschließend der Tankauflieger aufgerichtet. Beide wurden mit Abschlepp - LKW´s von der Einsatzstelle gebracht. Zum Schluss wurde die ausgelaufene Flüssigkreide aus den geschaufelten Auffangbehältern im Mittelgrünstreifen ausgesaugt. Gegen 21:30 Uhr wurde die Einsatzstelle von der Feuerwehr verlassen.

Ausheben der Auffangbehälter

Weitere Fotos:
Auffangbehälter im Mittelstreifen

Ladepapiere bergen

Einsatzstelle von Süden

LKW auf Mittelleitplanke

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Vertreter der lokalen (wie regionalen) Presse, welche an der Einsatzstelle Fotos gemacht und uns diese zu Verfügung gestellt haben.

Eingesetzte Kräfte:

Feuerwehr Elze : ca.15 Personen
Feuerwehr Berkhof : ca.6 Personen
Feuerwehr Brelingen : ca.12 Personen
Feuerwehr Mellendorf : ca.15 Personen
Feuerwehr Bissendorf : 6 Personen
Gemeindebrandmeister
Autobhanpolizei Fallingbostel : 2 Personen
Autobahnpolizei Kreuz Ost : 2 Personen
THW OV Burgdorf : ca.9 Personen
Untere Wasserbehörde : 1 Person
Kranfahrer : 2 Personen
Abschleppunternehmen : 3 Personen
insgesamt : ca. 73 Personen
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