Freiw. Feuerwehr Bissendorf

FF - Veranstaltungen

Zum Gästebuch
Sitemap
Impressum

Zur Homepage

Teamarbeit - Mit Sicherheit nicht langweilig

+++ Reportage aus dem Feuerwehr Leben +++

Die Stützpunktfeuerwehr und Löschgemeinschaft Bissendorf / Scherenbostel ist eine von drei Stützpunktfeuerwehren der Wedemark. Viele Veranstaltungen und Ausbildungsdienste halten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte in Atem. Belastende und riskante Feuerwehreinsätze sind eine Herausforderung für die ehrenamtlichen Helfer. Die Kameraden Achim Klipphahn, Christopher Kopp und Christian Renders stehen, wie ca. 10.000 Männer und Frauen in der Region Hannover, ehrenamtlich als Retter ihren Mann - wann immer es nötig ist !

Dienstagmorgen: Achim ist gerade beim Frühstück, möchte Zur arbeit. Christopher und Christian haben Urlaub. Um 7:40 Uhr üiepsen die Digitalen Meldeempfänger der Stützpunktfeuerwehr. "Feuer im Südeschfeld, ohne Menschengefährdung" wird gemeldet. Das Lage - und Führungszentrum (LFZ) der Feuerwehren der Region Hannover alarmiert die Feuerwehr Bissendorf. Ein Schwelbrand im Dachstuhl meldet ein aufgeregter Anrufer. So oder so ähnlich passiert es oft in Deutschland. Die Einsatzkräfte werden zu einem Notfall alarmiert.

Einsatzkräfte v.L: Christopher, Achim und Christian

Die Einsatzkräfte, welche alle ehrenamtlich bei der freiwilligen Feuerwehr sind und Hauptberuflich Ihrer Arbeit nahgehen eilen den Mitbürgern zur Hilfe. Achim verlässt seinen Frühstückstisch und lässt seinen Kaffee kalt werden - eilt zum Feuerwehrhaus. Christopher springt aus dem Bett und zieht sich zügig provisorisch seine persönliche Schutzausrüstung an. Christian ist zu diesem Zeitpunkt schon wach und eilt mnmit dem Auto zum Feuerwehrhaus. Die Fahrt zu Feuerwehrhaus endet für Christopher vor den geschlossenen Bahnschranken. Die Zeit nutzt er zum korrekten Anlegen der Schutzkleidung. Alle Kameraden der Feuerwehr sehen in diesem Moment eine große schwarze Rauchsäule über dem Südeschfeld. "Ein gemeldeter Schwelbrand passt eigentlich nicht zu dieser Beobachtung", denkt sich Christopher und setzt seine Anfahrt fort.

Achim und Christian ziehen im Feuerwehrhaus Ihre Schutzkleidung an und besetzen das Feuerwehrfahrzeug. Auf dem Weg zum Einsatzort rüstet sich Achim in der Fahrzeugkabine mit Atemschutz aus, um vor Ort schnellstmöglich eingreifen zu können. Christopher erreicht etwas später die Einsatzstelle und beginnt erstmal mit der Außenbrandbekämpfung. Schläuche werden ausgerollt, die Wasserversorgung hergestellt. Beide wurden vom ausgebildeten Führungspersonal der Stützpunktfeuerwehr eingeteilt. Die Feuerwehr Bissendorf / Scherenbostel erlebt solche oder ähnliche Einsätze öfters. Ruhig bleiben im Einsatz, klare und eindeutige Befehle, wie auch Teamarbeit, zeichnet die Einsatzkräfte aus. In nicht alltäglich Situationen müssen die Kameraden/innen einen alltäglichen kühlen Kopf bewahren. Ob Brandbekämpfung, schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen oder Gefahrgutunfälle mit gesundheitsgefährdenden Stoffen, alles will sicher, schnell und routiniert bewältigt werden. Ein Dankeschön von Seiten der Betroffenen kommt eher selten vor.

Christian besetzt derzeit den als Führungsfahrzeug ergänzten Manschaftstransportwagen (MTW) und koordiniert über Funk und vor Ort die Einsatzkräfte. Er füllt Meldezettel und Einsatzdokumentationen aus und unterstützt so den Einsatzleiter vor Ort.

Brennender Dachstuhl

Im Südeschfeld stellt sich indessen die Einsatzlage anders als gemeldet dar. Ein ganzer Dachstuhl steht in Brand - Flammen schlagen aus den zerstörten Fenstern, die Bewohner stehen mit Schock und Rauchvergiftung auf der Straße. Schnellstmöglich muss die Wasserversorgung aufgebaut, der Innenangriff vorbereitet werden. Einsatzkräfte kümmern sich um die Bewohner des Hauses. Schnell trifft der Rettungsdienst und die Polizei ein, weitere Verstärkung für die Feuerwehr wird ebenfalls angefordert. Es herrscht tagsüber Personalmangel bei den Einsatzkräften und der Einsatzleiter entscheidet sich, weitere Atemschutzgeräteträger aus dem nördlichen Bereich der Wedemark zu alarmieren.

Der erste Trupp bestehend aus drei Einsatzkräften, mit dabei Achim. Er kämpft sich unter Atemschutz die Treppe hoch, in das 1 .Obergeschoss. Kaum Sicht, große Hitze - kurze Erkundung der Lage - und schon gibt der Truppführer "Wasser marsch", um das Feuer schnellstmöglich zu bekämpfen. Unter größtmöglicher Sicherheit löschen die Einsatzkräfte den Dachstuhl von innen, immer darauf bedacht, nicht noch mehr Schaden mit dem Löschwasser anzurichten. Die Kameraden bringen den Dachstuhlbrand nach etlichen Minuten unter Kontrolle, bevor das Feuer auf das Haupthaus übergreifen kann. Die Arbeit ist anstrengend und gefährlich zugleich. Jederzeit ist absolute Aufmerksamkeit und der Blick für den Kameraden gefragt.

Atemschutz anlegen

Der Melder hat den Verteiler aufgedreht und Christopher löscht den Dachstuhl von außen. Er konzentriert sich auf seine Riegelstellung, so dass das Feuer nicht auf den nebenstehenden Gebäudekomplex übergreift. Vieles in diesem Einsatzablauf ist vielgeübte Feuerwehr Routine. In unzähligen Übungsabenden lernen und proben die 65 freiwilligen Brandschützer in Bissendorf die Vorgehensweisen im Lösch - und Hilfeleistungseinsatz. Alle Handgriffe müssen in Realfall sitzen, um schnell und effektiv habdeln zu können. Draußen ist inzwischen die Drehleiter der Gemeinde Wedemark in Stellung gebracht worden. Diese löscht nach Vorgabe des Einsatzleiters von außen. Christopher, Achim und Christian sind nur ein kleiner Teil der arbeitenden Einsatzkräfte. Inzwischen sind mehrere Feuerwehren an der Einsatzstelle Südeschfeld eingetroffen. Alle haben ein Ziel: Den betroffenen Bürgern zu helfen und Schaden von Mensch, Tier und Sachwert fern zu halten. An diesem Tag schaffen sie es schlimmeres zu verhindern - und einige Sachwerte zu erhalten. "Es hätte auch schlimmer kommen können", so das Fazit der Einsatzkräfte nach diesem Einsatz.

Achim und der Angriffstrupp kommen zur Sekunde völlig verschwitzt aus dem Wohnhaus. Er rüstet sein Atemschutzgerät ab und trinkt erstmal ein wenig Wasser. "Es war null Sicht, der Wasserdampf war heiß, ein blödes Gefühl", so die Spontanaussage nach dem Einsatz. Christopher ist mit dem Abbau von Schläuchen beschäftigt. Erst danach kommt auch er ein wenig zur Ruhe. "Im Einsatz funktionieren die Einsatzkräfte der Feuerwehr" erst anschließend kommen ihnen die Gedanken darüber, was hätte passieren können, so die Erfahrung der Kameraden.

Christian hat den Einsatz im Mannschaftstransportwagen abgearbeitet und schaut noch einen Blick auf den Monitor der Wärmebildkamera. Die warmen Stellen des Brandhauses sind klar und deutlich zu erkennen, währenddessen beginnen die Nachlöscharbeiten. Ein Kamerad der Nachbarwehr hat sich während der Löscharbeiten verletzt und wird vom Rettungsdienst ins Regionskrankenhaus Großburgwedel gefahren. Das erinnert alle Einsatzkräfte an die Gefahren, welchen Sie während der Feuerwehreinsätze ausgesetzt sind.

Nach insgesamt 2,5 Stunden sind die Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus, um das Material einsatzbereit zu machen. Immerhin kann jederzeit wieder ein Realeinsatz auf die Feuerwehrleute zukommen. "Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz" - so lautet eine Grundregel der Feuerwehrarbeit. Und so ist jede Einsatzkraft bemüht die Autos schnell wieder voll zu bestücken und sauber zu machen.

im Löschgruppenfahrzeug

Nachdem alle Arbeiten erledigt sind, wird noch eine kleine Nachbesprechung im Feuerwehrhaus durchgeführt. Einzelhandelskaufmann, Achim, fährt weiter zum Duschen nach Hause, anschließend zu seinem Arbeitgeber. Christopher kümmert sich anschließend als Gerätewart der Stützpunktfeuerwehr noch um die Fahrzeuge und die Säuberung der persönlichen Schutzausrüstung, ehe auch er zu einer Dusche nach Hause fährt. Wenige Minuten nach dem Dachstuhlbrand im Südeschfeld ertönen erneut die digitalen Meldeempfänger (DME). "Verschüttete Person" steht auf dem Melderdisplay. Erneut rücken die Kameraden aus um anderen zu helfen !

Die Stützpunktfeuerwehr Bissendorf / Scherenbostel fährt pro Jahr ca. 40 - 60 Feuerwehreinsätze. Bei größeren Schadenslagen werden die Retter auch überörtlich eingesetzt. Hinzu kommen ca. 40 Übungsdienste und Spezialausbildungen. Man kennt sich seit Jahrzehnten und hilft sich gegenseitig. Die Stützpunktfeuerwehr ist für den Ausrückebereich der Ortschaften Bissendorf und Bissendorf /Wietze, Scherenbostel, Schlage-Ickhorst und Wiechendorf zuständig. Aber auch für überörtliche Feuerwehreinsätze werden die aktiven Einsatzkräfte im Verbund des Gefahrgutzuges Wedemark eingesetzt.

Wer Lust und Zeit hat bei der Feuerwehr Bissendorf / Scherenbostel mitzuwirken, der ist herzlich Willkommen einmal vorbeizuschauen ! Ob Frau oder Mann - Alle sind gern gesehen ! Jeweils am ersten Sonntag im Monat ist Übungsdienst für alle Bissendorfer Einsatzkräfte. Ausbildung, Kameradschaft und Gemeinschaft werden hochgehalten - zum eigenen Spass und zum Wohle der Mitmenschen.

© Bild,Text: Fachautor Holger Bauer