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16.01.2009 Effektive Ausbildung
+++ Ausbildung in der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf/ Scherenbostel +++
Wirklich gute und effektive Ausbildung in der Freiwilligen Feuerwehr bedeutet immensen Aufwand.
Egal ob Truppmann- oder Gruppenführerausbildung. Eine Feuerwehr welche grundlegend gute, sinnvolle und effektive Ausbildung gewährleisten möchte, muss Konzepte und Vorgehensweisen parat haben, innovativ sein und den Willen zur Veränderung und Durchführung mitbringen.
Die Richtlinien und Vorgabe der Feuerwehr Dienstvorschriften sind klar und eindeutig geregelt. Die technische Ausbildung, Truppmannausbildung, FwDv 2/2 oder Einweisung nach örtlichen Begebenheiten - alle Ausbildung der Einsatzkräfte sollte gut überlegt erfolgen.
Das Kompetenzteam Ausbildung in der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf/ Scherenbostel kümmert sich seit mehreren Jahren, um Inhalte, Koordination und Durchführung der Ausbildung in der Stützpunktfeuerwehr.
Es ist Ende jeden Jahres das gleiche Ritual. Die Ausbildungsverantwortlichen Heinrich Dedecke und Dirk Schütte treffen sich, um den Dienstplan für das kommende halbe Jahr zu besprechen. Im persönlichen Gespräch werden Sachverhalte, Rahmenpläne, Ideen und wichtige Themen gesammelt, um den Dienstplan für die aktiven Einsatzkräfte attraktiv zu gestalten. Der Ortsbrandmeister Jörg Pardey hat beide beauftragt die Ausbildung in der Stützpunktfeuerwehr dauerhaft und kontinuierlich zu organisieren und zu koordinieren. Der Ausbilder für technische Rettung, Fachausbilder Holger Bauer, unterstützt das Kompetenzteam wenn es um Fragen der technischen Hilfeleistung geht.
Die drei Kameraden machen sich intensive Gedanken um die kontinuierliche Verbesserung und Gestaltung der Dienstveranstaltungen. Grundsätzlich ist der örtliche Leiter der Feuerwehr verantwortlich für die Ausbildung seiner Einsatzmannschaft. Er hat darauf zu achten, dass alle Einsatzkräfte Ihre Truppmannausbildung fachgerecht beenden und anschließend die für die Stützpunktfeuerwehr nötigen technischen- und Führungslehrgänge besuchen.
In den vielen Diskussionsabenden des Ausbilderteams geht es innovativ zu. Zwei- bis dreimal im Jahr ist Ausbilderbesprechung. Es geht um Thematiken, welche aktuellen Bestrebungen und Tendenzen (auch auf Bundesebene) laufen, was passiert vor Ort an Weiterbildungsmöglichkeiten, oder welche Feuerwehr händelt gleichartige Probleme. In den vergangenen Jahren wurden intensive Bemühungen vorgenommen, um den Übergang der Jugendfeuerwehrleute in den aktiven Bereich effektiver und reibungsloser zu gestalten.
Hier werden mögliche Vorgehensweisen gesehen:
Mentorenprinzip: Den neuen aktiven Einsatzkräften (aus JF oder Quereinsteiger) werden im Übungsdienst jeweils unterschiedliche Mentoren zugeordnet. Die Mentoren, alles erfahrene Feuerwehrleute, nehmen sich dem "Neuling" bei Praxisübungen an. Sie erklären Sachverhalte, betreuen die neuen Kameraden bei den Übungen - die "Neuen" laufen einen ganzen Dienst lang mit - und ganz nebenbei lernen Sie die erfahrenen Feuerwehrleute kennen.
Sondervorstellungen: Noch in der Jugendfeuerwehr-Zeit stellt sich die Einsatzabteilung den künftigen Kameraden/innen vor. Es werden Fragen beantwortet, Möglichkeiten der Entwicklung aufgezeigt und die Ausbilder stehen für Rückfragen zu Verfügung.
Nach Übernahme in den aktiven Dienst findet, vor dem ersten regulären Übungsdienst, ein Sonderdienst statt. Er beinhaltet die erstmalige Erklärung bei Verhalten im Einsatz, kurze Grundregeln für den Feuerwehreinsatzfall sowie wichtige Regeln.
Die Übungsdienste in der Stützpunktfeuerwehr sind auf Dauer geprägt von Fachlichkeit, Sicherheit und Attraktivität. Die Einsatzkräfte sind jedes Jahr gehalten, mindesten 10 technische Übungsdienst zu besuchen (davon mindestens 5 Allgemeindienste). Darüber wird exakt Buch geführt. Zudem wird der Wissentransfer von überörtlichen FW Lehrgängen und FW Seminaren den übrigen Einsatzkräften bereitgestellt. Gruppenführer und Truppführer der Ortswehr gestalten Unterrichte mit, bereiten Praxisübungen vor und stehen somit ebenfalls in der Ausbildungs-Verantwortung.
Attraktive Übungen mit Realitätscharakter sind für die Ausbildung der Einsatzabteilung unabdingbar. Möglichst genaue und realitätsnahe Darstellung der Einsatzsituation (siehe RuD) und Abläufe wie im echten Einsatzfall prägen die Übungen. Neben Stationsausbildung und Gruppenarbeiten im Unterrichtsraum wird darauf geachtet, dass sämtliche Ausbildungsinhalte lehrreich und interessant vermittelt wird. Dazu dienen nicht nur die intensiven Feedbackrunden nach den Übungseinheiten, sondern auch die intensive Zielbildung des Ausbildungsteams.
Was wollen wir mit einer Ausbildungs-Maßnahme erreichen ? Wie gelangen wir dorthin ? Und wie setzen wir die Inhalte in der Praxis um ? Diese Fragen müssen proaktiv (also vor dem Übungsdienst) geklärt werden … um im Feuerwehr -Ausbildungsbetrieb nachhaltig erfolgreich zu sein ... und zu bleiben !
Neben den praktischen Übungen sind die Feedbackrunden (nach den Übungen) gewinnbringend. Jeder Teilnehmer der Übung (Mannschaft, Übungsopfer, Gruppenführer, Einsatzleiter oder Schiedsrichter) kann seine Eindrücke und Entscheidungen in einem strengen Zeitrahmen wertfrei äußern - und alle Anwesenden Einsatzkräfte bekommen einmal eine andere Sachverhalts- Ansicht vor Augen geführt. Fehler und Verbessungspotential werden so offen gelegt und direkt vor Ort angesprochen. Ein Moderator hält dabei die Gesamtziele (fachlich, inhaltlich und zeitlich) im Auge. Die Dauer des Feedbacks sollte 5-10 Minuten nicht übersteigen.
Der Einbau von einmal erlernten Fachwissen, in den nächsten praktisch aufbauenden Übungsdienst, wird in der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf / Scherenbostel vorwärtsgerichtet angegangen. Einmal erlerntes wird schnellstmöglich praktisch vertieft und bleibt so besser im Gedächtnis der Rettungskräfte. Die definierten Lernzielstufen nach FwDv 2/2 können die Ausbilder auf gemischte Lehrbereiche ausdehnen. Ob ABC Gefahrenstoffe, Rettung Praxis, technische Hilfeleistung oder Rechte und Pflichten - alle Themengebiete können so im Laufe des Rahmendienstplanes abgearbeitet werden.
Die Verbesserungsprozesse in der FW Ausbildung, wird auch in Zukunft das Ausbilderteam der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf / Scherenbostel beschäftigen. Der eigene Anspruch "…Den Menschen in der Feuerwehr... nicht außer Acht zu lassen …", ..."sich in die Feuerwehrkräfte hinein zu versetzen", mit allen seinen Auswirkungen und Relationen, muss im höchsten Maß im Fokus stehen. Das realisierbare, sinnvolle und das strukturierte Vorgehen in der Ausbildung der Feuerwehr wird auch weiterhin in der Standortausbildung effektiv verfolgt werden !
+++ Die hier geäußerten Ausbildungs Sachverhalte in der Ortsfeuerwehr sind Erkenntnisse aus jahrelangen Erfahrungen. Jeder Feuerwehr steht es im Rahmen der Vorschriften frei, die Ausbildung eigenverantwortlich nach den Vorgaben zu gestalten. Die hier benannten Attribute können nur Rahmenbedingungen geben, nur sinnvolle Hilfsmittel zu einer zielgerichteten und wirkungsvollen Ausbildung der Einsatzkräfte sein. +++
© Bild,Text: Fachautor Holger Bauer. Sämtliche Daten ohen Gewähr.
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