Die Übungen
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22.01.2009 Menschenrettung
+++ Schwierige Rettung unter widrigen Bedingungen+++
Der Allgemeindienst am Donnerstag Abend brachte große Aufgaben mit sich. 25 Rettungskräfte der Feuerwehr Bissendorf übten auf äußerst schwierigem Gelände Menschenrettung. Dabei mussten viele wichtige Einsatzfaktoren zusammenspielen und Teamwork gezeigt werden.
Es ist 20:00 Uhr auf dem Gelände einer Speditionsfirma in der Wedemark: Schreie hallen durch die Nacht - ein sehr lauter Schrei tönt über den dunklen Hof !! Ein Mensch hat offensichtlich äußerst starke Schmerzen. Die Szene wirkt gespenstisch. Einige Minuten später rückt die Feuerwehr an und der Einsatzleiter erkundet die Lage.
Vor Ort ist ein LKW über eine Person gerollt und hat sowohl beide Oberschenkel, als auch das Becken völlig zertrümmert. Der Einsatzleiter bringt umgehend Beleuchtung der Fahrzeuge in Stellung und fordert Feuerwehr Sanitäter zur Erstversorgung an. Mit den verfügbaren Kräften wird die Person, welche zwischen den LKW Achsen gefangen liegt versorgt.
Dabei bewährt sich erstmals die von der Gemeinde Wedemark neu beschaffte und zu Verfügung gestellte medizinische Erstversorgungs Einheit. In dem Rettungsrucksack befinden sich alle nötigen medizinischen Gerätschaften, zur Erstversorgung schwerverletzter Unfallopfer. Die Feuerwehr Sanitäter können somit erste Maßnahmen an der Einsatzstelle treffen, um den Zeitgewinn bis zum eintreffen des Rettungsdienstes gewinnbringend zu nutzen.
In der Übung führen die Rettungskräfte den Wärmeerhalt durch, befreien die Person aus Ihrer lebensbedrohenden Lage und sorgen für ausreichende Beleuchtung. Die Rettung wird zugig durchgeführt - aber nicht ohne sichtliches Verbesserungspotential. In der anschließenden Feedbackrunde werden medizinische und taktische Fragen angesprochen. Verbesserungen besprochen.
Dann gehts weiter zur nächsten Einsatzstelle. Wieder schreit ein Mensch in der Dunkelheit, wieder rückt die Stützpunktfeuerwehr an und erkundet die Lage. Eine Person ist einen 10 Meter tiefen Abhang heruntergefallen und hat sich schwer verletzt. Es ist stockdunkel, es beginnt zu regnen und zu schneien.
Ein FW Sanitäter wird zum Verletzten hinab gelassen und gibt erste Rückmeldung: "Person ansprechbar, klagt über starke Rückenschmerzen… brauche Verstärkung und Spineboard", tönt es aus dem 2m Band Funkgerät. Um für die Einsatzkräfte Zugang zur Einsatzstelle zu schaffen müssen zuerst einige Wildsträucher entfernt werden. Eine mehrteilige Steckleiter wird parallel vorbereitet, Beleuchtung der Einsatzstelle durchgeführt.
Es schneit währenddessen immer mehr an der Einsatzstelle. Die Rettungskräfte immobilisieren den gestürzten Mann. Es wird samt Stifneck auf ein Spineboard gelegt, Wärmeerhalt sichergestellt und axial verzurrt. Es sind nun schon immerhin 6 Kameraden, zum Patienten den Steilhang hinabgestiegen.
Der Einsatzleiter gibt per Funk das Zeichen, dass die Leiterbahn nach oben fertig gestellt ist. Mit vereinten Kräften ziehen und drücken die Einsatzkräfte das Spineboard Meter für Meter nach oben. Eine schweißtreibende Arbeit unter Flutlicht, bei matschigem Bodenverhältnissen und bei Minustemperaturen. Nach 36 Minuten ist die Person vom Fuß des Steilhanges nach oben befördert worden. Die Rettung lief patientengerecht, äußerst schonend und verletzungsmuster angepasst ab. So wurde es im Feuerwehr Sanitäter Lehrgang 2008 vermittelt.
Nach 45 Minuten wird die Übung bei der Spedition beendet. Die benötigten Einsatzmittel werden gesäubert und wieder auf den Fahrzeugen verstaut. Im Feuerwehrhaus angekommen wird die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt und eine zweite kurze Feedbackrunde zur Übung durchgeführt. Es gibt, wie immer, einiges am Ablauf zu verbessern - aber Ortsbrandmeister Jörg Pardey, Ausbildungsleiter Heinrich Dedecke und Übungs-Koordinator Holger Bauer sind mit dem Ablauf des realen Trainings zufrieden
© Bild,Text: Fachautor Holger Bauer
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