Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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04.03.2009 Heizöl tritt unkontrolliert aus

+++ AGT Trupps schließen Leckage +++

Auf einem Landwirtschaftlichen Anwesen stoßen ein PKW und ein gefüllter Tankbehälter zusammen. Personen sind nicht in Gefahr, aber ein flüssiger Stoff tritt unkontrolliert aus einem größeren Tankbehälter aus. Die Gefahrgut Spezialisten der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf / Scherenbostel sind zuerst am Einsatzort und treffen erste Maßnahmen.

Dieses nächtliche Szenario kam auf 30 Einsatzkräfte der Stützpunktfeuerwehr am monatlichen Atemschutzdienst zu. Die eintreffende Ortsfeuerwehr leuchtet zuerst die Einsatzstelle aus und führte eine ausgiebige Lageerkundung durch. Als Erstmaßnahme wurde durch vier AGT Träger das beaufschlagte Fahrzeug aus dem Wirkbereich der Flüssigkeit gezogen, um Platz und Zugang für weitere Maßnahmen zu schaffen.

Einsatzstelle und Unfallfahrzeug

Nach der Stoffidentifikation und Absperrung der Einsatzstelle stand die praktische Umsetzung der GAMS-Regel im Fokus der Übung. Die ausgerüsteten Atemschutztrupps gingen unter Isopant vor, um ein Auffangbehälter unter der Leckage zu positionieren. Das Heizöl (UN Nummer 1202) sollte nicht weiter in das Erdreich eindringen können und eine massive Ausbreitung konnte verhindert werden.

Parallel wurden an der Einsatzstelle die Grobdekontamination aufgebaut und eine Geräteablage, für nötige Einsatzmittel, eingerichtet. Um den Brandschutz an der Einsatzstelle sicher zu stellen, wurde vom Tanklöschfahrzeug ein dreiteiliger Löschnagriff (Wasser, Schaum, Pulver) aufgebaut. Ein Trupp unter Atemschutz und Hitzeschutzanzug wurde in Bereitschaft versetzt, um schnellstmöglich eingreifen zu können.

Tankbehälter

Die Einsatzleitung beschloss im weiteren Verlauf des Einsatzes die Leckage im Tankbehälter mit eigenen Einsatzmitteln zu schließen.

So wurde von weiteren AGT Trägern große Hebekissen und Spanngurte vorgenommen um eine Druckmanschette am gerissenen Tankbehälter anzubringen. Mit dem aufblasen des Hebekissens sollte der Riss im Tank abgedichtet werden. Dies gelang nur temporär, da weitere Spanngurte zum festziehen fehlten. Dennoch konnte der Ausfluss (sicher auch in Realität) eingedämmt werden.

erste Maßnahmen

Die Einsatzführung an der Einsatzstelle nutzten während des Einsatzes aktiv die Einsatzwesten, um die Führungskräfte zu kennzeichnen. Die interne Regel, wonach die Führungskräfte -Kennzeichnung zu nutzen ist, wurde für jede Einsatzkraft sichtbar, optimal ausgeführt. Auch das einrichten von Einsatzabschnitten (EA) wurde durchgeführt, um strukturierter und kontrollierter vorgehen zu können.

Im Übungsverlauf wurde zudem ein Atemschutznotfall simuliert. Ein Isopant AGT Träger sackte urplötzlich am Tankwagen zusammen und die eigenen Kameraden unter Schutzkleidung mussten den Kameraden aus dem Gefahrenbereich retten. Schnellstmöglich wurden die Feuerwehr-Sanitäter in Einsatz gebracht, um den eigenen Kameraden erstzuversorgen. Hierbei kam die RD-Erstversorgungseinheit und ein Spineboard zum Einsatz.

Leckage schließen

Nach zirka 1 Stunde war die Einsatzlage soweit abgearbeitet, dass eine Nachbesprechung durchgeführt werden konnte. Ortsbrandmeister Pardey ließ die Maßnahmen kurz Revue passieren und kommentierte die Verbesserungsmöglichkeiten in der Zukunft. Das rundrum positive Feedback zeigte aber das die Übungslage gut abgearbeitet worden sei. So der allgemeine Tenor.

© Bild,Text: Fachautor Holger Bauer