Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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08.08.2009 Zu Gast in der Wedemark

+++ Weber Hydraulik Tagesseminar für Einsatzkräfte +++

Unfälle auf Bundesautobahnen, Landes- oder Kreisstraßen halten die Feuerwehr der Gemeinde Wedemark jedes Jahr auf Trapp. Personen- und Sachschäden in beträchtlichen Maße können bei den Verkehrsunfällen die Folge sein. 30 Einsatzkräfte der Schwerpunkt- und Stützpunktfeuerwehren hatten die Möglichkeit an einer Weiterbildungsveranstaltung der Firma Weber Hydraulik teilzunehmen.

Der vom Gemeindebrandmeister Michael Hahn initiierte und im Feuerschutzausschuss angekündigte Tagesseminar, fand zentral in Mellendorf statt. Ein Ausbilderteam der Firma Weber Hydraulik hatte sich auf den Weg in die Wedemark gemacht, um neue Techniken und Einsatzmittel vorzustellen. Nach intensiver theoretischer Einweisung und Unterricht im Unterrichtsraum, bei dem es auch um die Lage der sogenannten Airbag-Gasgeneratoren ging, fuhren die Einsatzkräfte zum Fahrzeug- Service-Zentrum Mellendorf (FSZM), welches dankenswerterweise die Übungsfahrzeuge zu Verfügung stellte.

Jürgen Gerhards; mein alter Bekannter von der Challenge 2007 Köln

Auf dem Übungsgelände stellte Weber-Ausbilder Jürgen Gerhards zunächst die nötigen Einsatzmittel vor. Neben Hydraulik Aggregat, Schneidgerät und Spreizer wurde die Beladung des Weber Fahrzeuges vorgestellt. Die Anwesenden Feuerwehrkameraden hörten interessiert zu, sollte es doch nach den Ausführungen in die Praxis gehen. Bei sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein wurden im Verlauf des Lehrganges drei PKW Lagen abgearbeitet.

Auto steht auf Rädern:

Neben dem Glasmanagement am Fahrzeug und dem dabei nötigen Mundschutz wurde auf die Stabilisierung , bzw. Unterbauen, eingegangen. Neben den üblichen Unterbauschiebeblöcken wurde auch das Webersystem Stab-Pack eingesetzt am Fahrzeug eingesetzt. Die grundlegenden Unterschiede der Systeme waren schnell herausgearbeitet, sodass mit den fachgerechten zerlegen der Fahrzeuge begonnen werden konnte. Sämtliche Einsatztmittel wurden auf den Geräteablagen positioniert, um einen Sammelpunkt zu nutzen.

Bei dem 4-türigen Fahrzeug wurde eine komplette Seitenöffnung an der Fahrer- und Beifahrer seite vorgenommen, inkl. Entnahme der B-Säule. Dach Dach wurde seitlich zur Fahrerseite abgeklappt.

Seitenlage

Auto in Dachlage

Die Stabilisierung mit auf einem Löschfahrzeug vorhandenen Einsatzmittel stand im Augenmerk. Unterbauen mit Schlauchbrücken, welche standardmäßig vorhanden sein sollten wurde durchgeführt. Auch das Webersystem Stab-Fast kam zum Einsatz, wobei mittels Zurrgurten und dem Abstützsystem ein sicherer erhöhter Stand für das Fahrzeugheck erzeugt wurde.

Der Einsatz des Spineboard für die ggf. horizontale Lagerung des Patienten im Fahrzeug wurde mit Schaummittelkanister realisiert. Das durch das Glasmanagement herumliegende glas wurde immer unter die Fahrzeuge gefegt, sodass auch auf die Eigensicherung geachtet wurde.

Bei dem Fahrzeug wurde des weiteren ein Fußfenster geschaffen und mittels "Dosenöffner", oder "Force Gerät", eine Öffnung der Bodenplatte geschaffen. Dort hindurch wäre im Realeinsatz ein freier Zugang zum möglicherweise eingeklemmten Fußbereich für den Rettungsdienst nutzbar.

Dachlage

Auto in Seitenlage

Auch das Fahrzeug in Seitenlage wurde zunächst mit Schlauchbrücken stabilisiert. Um ein umkippen zu verhindern wurde mit Steckleiterteilen und Rettungsleinen das Fahrzeug seitens der Fahrzeugachsen unterbaut. Die Stechleiterteile wurden mit den Leinen am Fahrzeug festgezogen, sodass schließendlich eine unkontrollierte Bewegung des Fahrzeuges nicht mehr möglich war. Beim nicht ausgelösten Airbag wurde der Airbagschutz für die Eigensicherung über das Lenkrad gezogen. Der Fahrer wurde seitlich, mit einem B Schlauch im Fahrzeug, an seinem Fahrersitz festhalten, sodass der Fahrer nicht herunterfallen konnte. Die B Schläuche wurden um die Räder und Fahrzeugachsen gewickelt, um Festpunkte für den Schlauch zu schaffen. So wurde Zeit gewonnen, um den Fahrer im Fußbereich zu befreien.

Die Fahrertür wurde nach oben hin geöffnet und mit einem Schnellflaschenzug an der Vorderradnarbe gesichert. So wird ein zurückschlagen der Fahrzeugtür verhindert. Die Tür wurde mit Spreizer entnommen und das Fahrzeugdach zum Boden hin abgeklappt.

Im folgenden Sollte der Frontbereich des Fahrzeuges gekippt werden. Dazu kam Schwelleraufsatz, Spreizer und Rettungszylinder zum Einsatz. Mit dem Spreizer wurde der Schwelleraufsatz am Schweller fixiert, um dort den Aufsatzzpunkt für den Rettungszylinder zu schaffen. Dieser drückte dann, nach Einschnitt in die A-Säule den Vorderwagen weg.

Übungsplatz

Neben etlichen Pausen zum Trinken von Wasser, wurden durch die Weber-Ausbilder nützliche Tricks & Tipps an die Einsatzkräfte weitergegeben. Auch der innere Einsatz des Spreizers, zwischen Mitteltunnel und Lenkradsäule wurde praktisch beübt. Nach einem ganzen Tag Theorie und Praxis verabschiedete sich das Weber Team und alle Teilnehmer hatten nützliche Eindrücke und Wissenswertes für den Ernstfall mitgenommen.

+++ Dank geht an dieser Stelle an den Gemeindebrandmeister M.Hahn, welcher das Budget für den Tagessseminar im Feuerschutzaussschuss beantragt hatte, wie auch an Hr.Matern vom Fahrzeug Sevice-Zentum , welcher die Übungs-Fahrzeuge zu Verfügung gestellt hat.

Besonderen Dank geht an das hervorragende Weber Team, welches sehr gute Arbeit bei diesem heißen Sommertag geliefert hat. Es hat den Teilnehmern viel Spass gemacht !!

© Bilder:Jörg Pardey , Text: Fachautor Holger Bauer