Die Übungen
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15.10.2009 Eingeklemmte Personen an der Autobahn
+++ Feuerwehr rettet zwei Insassen +++
Die Winterzeit bringt es mit sich. Einsetzende Dunkelheit, schwere Verkehrsverhältnisse nasse Straßen und schmieriges Laub überfordern so manchen PKW und LKW Fahrer. Ein PKW Fahrer hatte am Donnerstag Abend die Lage falsch eingeschätzt und baute einen folgenschweren Unfall. 25 Einsatzkräfte der Stützpunktwehr halfen 1 Stunde lang bei der Rettung der Insassen.
Der Übungsdienst der Ortsfeuerwehr Bissendorf / Scherenbostel begann mit dem professionellen Aufbau der Einsatzstelle, dem einweisen der Unfallopfer und der korrekten Lage des Unfallfahrzeuges. Der Ausbilder für technische Rettung Holger Bauer hatte sich im Vorfeld Zusammen mit dem Ausbilderteam ein realitätsnahes Unfallszenario ausgedacht und alle wichtigen (medizinischen) Rahmenbedingungen geschaffen. Die Übung konnte starten...
Das anrückende Erstangriffsfahrzeug (TLF16/24) fand folgende Einsatzlage vor: Ein PKW mit zwei Insassen war durch die Leitplanke eine Autobahnbrücke gebrochen und ca. 10 Meter dem Abhang hinab gestürzt. Der Wagen hatte mehrere Bäume gestreift, der Fahrer war durch das Armaturenbrett eingeklemmt, eine weitere Person unter dem Fahrzeug gefangen.
Die erste Lageerkundung ergab zwei Schwerverletzte Personen, Beide ansprechbar, aber schreiend vor Schmerzen. Eine Erstöffnung des Fahrzeugs durch die Beifahrertür wurde geschaffen, um an den Fahrer heranzukommen. Der Brandschutz wurde sichergestellt. Die Arbeiten an der Einsatzstelle gestalteten sich derweil schwierig. Ein direkter uneingeschränkter Zugang zum Fahrzeug war nicht möglich. Rettungssatz, Beleuchtung und Rettungsmittel etc. mussten die steile Böschung hinunter getragen werden, zudem war bei allen Tätigkeiten die Eigensicherung zu beachten. Das Fahrzeug lag ca. 20 Meter von der Straße entfernt.
Parallel kümmerten sich zwei eingesetzten Feuerwehrsanitäter um die verletzten PKW Insassen. Durch die Versorgungsöffnung des Patienten wurden Stifnecks angelegt, der Bodycheck durchgeführt und Absprache mit dem Rettungsdienst getroffen. Die Kommunikation nach außen wurden dabei aktiv geübt. Dem eingeklemmten Fahrer wurden die Rettungsschritte erklärt - um Angst zu nehmen, die unter dem Fahrzeug liegende Beifahrerin wurde zeitnah befreit. Sie wurde nach 10 Minuten den Rettungsdienst übergeben.
Die Rettung des Fahrers war aufwendiger: Das Fahrzeug in Seitenlage wurde mit Hilfe des Greifzuges patientenschonend auf die Räder gedreht. Erst jetzt konnte ein Angriffstrupp eine Seitenraumöffnung vornehmen. Beide Türen und B-Säule wurden entnommen, Geräte- und Sanitätsablage eingerichtet und befüllt.
Mit Hilfe eines Spineboardes (Rückenbretts) wurde der eingeklemmte Fahrer, durch die Rettungsöffnung auf der Beifahrerseite, von den Einsatzkräften gerettet. Nach 45 Minuten aufwendiger Rettung konnte der Fahrer des PKW dem Rettungdienst übergeben werden.
Bei ausgeleuchteter Einsatzstelle wurde anschließend die Übung von allen Teilnehmern bewertet. Dabei fiel der offen Umgang mit aufgetretenen Fehlern äußerst positiv auf. Jede Kleinigkeit an Vorgehensweise wurde bewertet und angesprochen. Schiedsrichter und Fachausbilder THL und SAN sahen neben einigen Verbesserungsvorschläge auch sehr gut durchgeführte Einsatzmaßnahmen. Nach 1,5 Stunden intensiver Übungslage wurden die eingesetzten Materialien wieder zurückgebaut und die Fahrzeuge einsatzklar gemacht.
+++ Dank an dieser Stelle der Firma Peter Gerhard Autoverwertung für die Lieferung des Unfallfahrzeuges. Weiterhin Dank an die Ortsfeuerwehr Elze für die Verletztendarsteller. +++
© Bild,Text: Fachautor Holger Bauer
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