Die Übungen
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18.02.2010 Genutzte Chance
+++ Klarer Ausbildungsauftrag , optimale Vorraussetzungen +++
Die Ausbildung der Einsatzkräfte spielt eine wesentliche Rolle im Feuerwehralltag. Die Feuerwehr hat einen genau definierten gesetzlichen Ausbildungsauftrag, welcher sich auch in den Feuerwehr Dienstvorschriften (FwDv) wiederspiegelt. Ausbildungsinhalte sind zu vermitteln, Ausbildungschancen müssen genutzt und auch konsequent umgesetzt werden und Rahmenbedingungen sind von der Gemeinde zu stellen !
Das Ausbildungsteam der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf/ Scherenbostel verfolgt seit Jahren eine effektives und sinngebendes Konzept. Ausbildungsinhalte werden maßgebend aufeinander aufgebaut, möglichst alle örtlichen Einsatzkräfte sollen die Ausbildungsinhalte mitbekommen und die Feuerwehrübungen sollen Spass und klaren Lern- und Praxischarakter haben. Zum Ausbildungskonzept gehört aber auch, einmal vorhandene und gegebene Chancen zu nutzen und den Ausbildungsplan maximal flexibel zu halten.
Dies bewiesen die Einsatzkräfte am Donnertag Abend bei zwei aufeinander folgenden Übungen. Bei frostigen Temperaturen und einer ausreichenden Schneelage kam die Alarmierung zu einer im Eis eingebrochenen Person in Höhe der Autovision, an der Schlage Chausee. Die Ortswehr rückte nach Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) aus und rettete die Person aus ihrer lebensbedrohenden Lage. Dabei waren die äußeren Umstände erheblich erschwert. Mehrere örtliche Seen im genannten Einsatzbereich, schlecht befahrbare Wege durch Schnee und Eis und teilweise mangelnde Kenntnisse machten diesen Einsatz brisant.
Mit gemeinsamen Anstrengungen gelang es die Person, welche ca. 4 Meter weit auf dem Eis eingebrochen war, mittels Steckleiterteilen zu retten. Besonderes Augenmerk dabei : Der Eigenschutz ! Der Einsatzleiter und das Schiedsrichterteam gaben kurz Feedback und entschieden vor Ort: Die Übung wird eine zweites mal wiederholt !
Bei Eisrettungseinsätzen sind die betroffenen Personen den eiskalten Wasser direkt ausgesetzt. Die Kleidung saugt sich voll, die Personen werden u.U. unter Wasser gezogen. Es droht weiterhin nach wenigen Minuten Hypotermie (Unterkühlung), die Personen schweben in akuter Lebensgefahr ! Die Person beginnt zu Hyperventilieren, letztendlich drohen Lähmungserscheinungen, das Opfer könnte unter die Eisdecke sinken. Zusätzlich sind alle Maßnahmen, welche dem Bergungstod entgegenwirken, durchzuführen.
Durch die klaren medizinischen Rahmenparameter gilt für die Maßnahmen der Feuerwehr der generelle Grundsatz: Schnelligkeit ist alles !! Die Person muss schnellstmöglich aus dem Wasser gerettet werden, um schwere Spätfolgen zu vermindern !
Die Bissendorfer Einsatzkräfte rückten in den Standort ein, die Fahrzeugbesatzungen wurden gewechselt und die Übung konnte erneut gestartet werden. Gleiches Szenario, gleiche Lokalität, etwas erschwerte Personenrettung; diesmal war die Person ca. 10 Meter weit auf dem Eis eingebrochen. Wieder wurden Leitern und Rettungsreifen vorgenommen, die Zwei-Leiter Schiebetechnik brachte den angedachten Lern- und Praxiserfolg. Die Einsatzstelle wurde während der Übung ausgeleuchtet und die Feuerwehrsanitäter bereiteten einen Platz zur Erstversorgung vor.
Nach den Einsatzmaßnahmen am Unfallort wartet auf die Kameraden ein ausführliches Review-Gespräch im Unterrichtsraum der Wache. Die Übungen wurden in einer Videoanalyse genauestens angeschaut und ausgewertet. Schnellere Vorgehensweisen und eigene Mittel der Personenrettung wurden dabei in den Vordergrund gehoben. Nach 3 stündigen Ausbildungsdienst wurde der Abend beendet.
+++ ACHTUNG: Bei aktuellen Tauwetterlagen im Winter ist das Betreten der Eisflächen lebensgefährlich !! Es herrscht für Mensch und Tier höchste Lebensgefahr !! Betreten Sie keine Eisflächen, das Eis ist extrem brüchig !! Sagen sie dies auch ihren Kindern !!!
+++ Im Notfall rufen Sie die Notrufnummer 112 +++
© Bild,Text: Autor Holger Bauer
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