Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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06.03.2010 Exkursion: TEL Region Hannover Stabsrahmenübung

+++ Planübung : Unwetterlage in der Region Hannover +++

Die Technische Einsatzleitung der Region Hannover (TEL) übte ein ganzes Wochende lang den Ernstfall. Eine Hochwasserlage wurde angenommen. Stabsmitglieder und Fernmelder hatten alle Hände voll zu tun.

Die Anreise der ca. 40 Kameraden aus der Region gestaltete sich sehr erlebnissreich. Bei starkem Schneefall und Minusgraden wurde zur Bundesschule des THW nach Hoya abgerückt. Im Konvoy erreichten die ersten Einsatzkräfte gegen 18 Uhr mit den TEL Bussen das THW Gelände. Gegen 19 Uhr kam der zweite Konvoy nach. Die ersten Einsatzkräfte hatte schon Abendbrot eingenommen und positionierten die TEL Busse.

Aufbau im Schnee

Bei dichtem Schneetreiben und Dunkelheit wurde begonnen die Infrastruktur der Technischen Einsatzleitung aufzubauen. Schneematsch und Kälte förderten den Aufbau nicht, sodas mit vereinten Kräften die Zelte zu den Bussen aufgebaut wurden. Licht und aufgebaute Heizstrahler sorgten für einen ersten Wetterschutz.

Die Kabelbautrupps und Elektroversorgung wurde in einem kurzen Meeting eingeteilt und schon gingen die TEL Fernmelder eifrig an die Arbeit. Kabelbau und Trassenverlegung, herstellen der DSL Verbindung oder Aufbau eines DECT Netzes gingen, erschwert durch das Wetter ,flott von der Hand und wurden bei widrigsten Bedingungen durchgeführt. Die TEL Busse wurden mit Strom versorgt. Erdung und Potentialausgleich wurden fixiert.

Nachts in Hoya bei Schnee

Material für den Aufbau kam vom Material LKW, Zelte wurden mitgebracht. Ausreichend Beleuchtung wurde durch eigens ausgefahrene Halogenstrahler erzeugt. Parallel zu den Infrastrukturmaßnahmen wurden in der Übungsleitung die Rahmenbedingungen für den nächsten Tag besprochen. Personaleinteilung und geforderte Mindeststandards an Kommunikationsleitungen wurden definiert. Die Fernmelder bauten auf vorkonfektionierten Abspannböcken die Telefonleitungen und DECT Leitungen auf - und testeten diese.

Stromleitungen und Trassenführung wurden "angehübscht" und Bänke, Tische und Zelte aufgebaut und betriebsbereit gemacht. Am Freitag abend, gegen 23:30 Uhr waren alle Maßnahmen und Tests abgeschlossen, sodass die Fernmelder Feierabend machen konnten. Zwischendurch konnten alle Übungsteilnehmer 2-Bett Zimmer beziehen und sich in der THW Bundesschule einrichten.

TEL Region Hannover Busse

Auf dem Gelände der THW Bundesschule bauten während des Abends noch 5 weitere FüKom Einheiten des THW Ihre Befehlssstellen auf. Sie konnten an einer THW Schulung teilnehmen, welche Parallel zur TEL Übung den Kabelbau übte. Es fielen am Aufbau-Abend in Hoya innerhalb von 4 Stunden ca. 5-8cm Schnee !

Bei einem gemütlichen Zusammenkommen wurde im "Treffpunkt" (der THW Gaststätte auf dem Gelände in Hoya) noch in gemütlicher Runde zusammen gesessen, bevor am Samstag ab 7 Uhr Frühstück serviert wurde. Besonderes Highlight am Aufbautag: Die ersten Digitalen Handfunkgeräte wurden in Realität genutzt ! Die TEL der Region Hannover hat einige mobile Geräte (HRT) für einen Feldversuch erworben. Auch MRT´s im Hartschalenkoffer sind schon vorhanden !

Lage-und Führungsbus

Am Samstag Morgen trafen sich der Stab und die Fernmelder der TEL zum gemeinsamen Frühstück in der Kantine der THW Bundesschule. Gegen 9 Uhr war Dienstbeginn angesagt…

Die ca. 20 Teilnehmer des Stabes wurden zur Übungsleitung gebeten, um eine Lageeinweisung zur Planübung zu bekommen. Die Fernmelder hatten währenddessen die Betriebsbereitschaft der TEL Busse hergestellt, sodass einem Start der Übung nichts mehr im Wege stand.

stündliche Lagebesprechung

Übungslage: Es wurde davon ausgegangen, dass nach mehrtägigen Regenfällen die Leine und ihre Zuflüsse Hochwasser führen. Die Talsperren und Regenrückhaltebecken sind gefüllt, die Leine ist an einigen Stellen schon über die Ufer getreten. Hinzu kommt ein orkanartiger Sturm von 100 Km/h, welcher über Norddeutschland dauerhaft hinwegfegt.

In allen Brandschutzabschnitten der Region Hannover haben die zuständigen Stadt- und Gemeindebrandmeister schon ihre ELO-Einheiten zur Unterstützung alarmieren lassen. Alle zuständigen Behörden sind informiert, die Regionsweiten 112 Notrufleitungen sind vollkommen ausgelastet.

Auf der Ebene der Region übernimmt der Regionsbrandmeister mit Unterstützung der TEL die weiterführenden Maßnahmen. Im Rahmen des Unwetterkonzeptes gilt flächendeckend die Stufe 3 für die Region Hannover (ohne Landeshaupstadt).

Lagekarte im Bus

Nach der Einweisung der Stabsmitglieder konnte die Übung gegen 10 Uhr beginnen. Die vorgegebenen Lagetexte wurden von den einzelnen Stabsstellen innerhalb einer Stunde zum Übungsstart umgesetzt, sodass eine gleichartige Ausgangslage geschaffen wurde. Die Fernmelder nahmen nun Informationen von der Übungsleitung auf und übermittelten diese in den Lage- und Führungsbus. Dort wurde eine Lagekarte geführt und im Laufe des Planspiels immer den geänderten Gegebenheiten angepasst.

Während der S1 (Personal, Innerer Dienst) die Kräfteübersicht visuell und elektronisch per EXCEL dauerhaft aktuell hielt, wurden in den kommenden Stunden mehrere Lagebesprechungen vom Leiter Jörn Engel durchgeführt. Die einzelnen Stabsbereiche berichteten zyklisch über die jeweilige aktuelle Lage und gaben die neuesten Daten aus den einzelnen Einsatzabschnitten bekannt.

Lagekarte der Übungsleitung

Im Verlauf der Stabsübung bildete sich auf der großen Lagekarte ein genaues Bild der Unwetter- und Hochwasserlage. Zudem brannte in einem Brandschutzabschnitt ein größeres Krankenhaus, welches weitere virtuelle Kräfte erforderte. Auf den Bauhöfen der Region füllten Zivilisten hunderte von Sandsäcken und Meldeköpfe für anrückende Kräfte mussten in den Einsatzabschnitten gemanaged werden.

Etliche Feuerwehren der Region Hannover sammelten sich auf der Kräfteübersicht. Die Kommunikations- und Informationsflüsse innerhalb der TEL wurde über Notebooks mit Outlook aufrecht erhalten. Im Hintergrund liefen Datensicherungs-Server, welche jede Mail (für eine spätere Auswertung) sicherten.

Arbeiten im Lage-und Führungsbus

In der Übungsleitung wurde derweil eine zweite Lagekarte und Kräfteübersicht geführt. Übungsleiter Hans-Jürgen Grigat brachte die TEL mit den Übungsinformationen zum schwitzen, sodass keine lange Weile in den TEL Bussen aufkam. Letztendlich wurden insgesamt über 2000 Einsatzkräfte von der TEL aus geleitet. Dabei waren die unterschiedlichen Brandschutzabschnitte unterschiedliche belastet, fließt doch die Leine hauptsächlich durch den süd- und westlichen Bereich der Region Hannover.

Zum Ende der Stabsrahmenübung erläuterte Hans-Jürgen Grigat die Endlage nochmals im Lage- und Führungsbus. In wenigen Minuten ließ Er die Lage der letzten Stunden Revue passieren. Einige Verbesserungspunkte wurden notiert und werden in den nächsten Monaten umgesetzt.

Gegen Abend des 07.03.2010 wurde die Übung beendet und die Fernmelder und Stabsmitglieder konnten sich beruhigt in den "Feierabend" begeben. Sie hatten gute Arbeit geleistet.

© Bild,Text: Autor Holger Bauer