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18.03.2010 Verkehrsunfall: LKW gegen PKW
+++ Rettungsübung als große Herausforderung +++
Der Workshop THL1 " Verkehrsunfall- Professionell Retten" ist gerade mal ein Woche vergangen, da wurden die Einsatzkräfte der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf/ Scherenbostel erneut gefordert. "Verkehrsunfall PKW gegen LKW" war Alarmierung.
25 Einsatzkräfte trafen sich zum monatlichen Übungsabend am Feuerwehrhaus am Pinkvoßhof. Ausbildungsleiter Heinrich Dedecke und Dirk Schütte begrüßten die Anwesenden und verteilten neu Informationen. Währenddessen bereiteten die Kameraden Christian Renders und Holger Bauer ein anspruchsvolles Übungsszenario vor.
Die Einsatzkräfte besetzten die Einsatzfahrzeuge und warteten funkbesetzt in Bereitschaft. Die Übungsleitung meldete einen "Verkehrsunfall, mehrere eingeklemmte Personen, Straße Langer Acker. PKW brennt". Nach Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) rückten die Einsatzkräfte zur Einsatzstelle an und fanden folgende Lage vor: Ein LKW hatte einen Personenkraftwagen auf der Fahrerseite gerammt und diesen stark deformiert. Im PKW waren zwei Personen eingeklemmt- der LKW Fahrer konnte sich aus seinem Fahrerhaus nicht selbstständig befreien. Die LKW Fahrertür war ebenfalls nicht zu öffnen.
Als Erstmaßnahme rüstet sich ein AGT Trupp zur Sicherstellung des Brandschutzes aus. Mit Schaumstrahlrohr sicherte der Trupp den Brandschutz - mit Wasser am Schaumrohr. Parallel erkundete der Einsatzleiter vom Tanklöschfahrzeug die Erstzugänge und Personenzahl an den Unfallfahrzeugen. Die erste Rückmeldung zur Leistelle ergab drei eingeklemmte Personen. Weitere Rettungsmittel wurden angefordert.
Die Einsatzkräfte von Löschgruppenfahrzeug (LF) und Rüstwagen (RW) richteten derweil den inneren und äußeren Absperrkreis ein. Aufbau von Geräte- und Sanitätsablage, Vornahme der hydraulischen Rettungsmittel, sowie Einteilung der Feuerwehrsanitäter und Abstimmung der Gruppenführer standen in der ersten Einsatzphase im Vordergrund.
Die Betreuung der eingeklemmten Personen geschah in zwei Einsatzabschnitten, welche vom Einsatzleiter definiert wurden. Im Einsatzabschnitt technische Rettung wurden am PKW die VU Standardeinsatzregel (SER) Bissendorf umgesetzt. Dabei immer im Fokus: Die verletzungsmusterangepasste Rettung der polytraumatisierten Fahrzeuginsassen. Stifneck wurde angelegt, die Spineboards bereitgestellt und Maßnahmen der Erstversorgung eingeleitet. Der Rettungsdienst übernahm dann die Patienten.
Im Einsatzabschnitt LKW war der Zugang zum Patienten stark eingeschränkt. Die Fahrertür war nicht zugänglich, der junge Fahrer aber bei Bewusstsein und ansprechbar. Er schilderte starke Brust- und Rückenschmerzen und hatte nach dem Aufprall mit dem PKW eine Unterschenkelfraktur. Der Fahrer wurde nach Erstversorgung mittels Immobilisation und Spineboard nach 12 Minuten aus dem LKW befreit.
Die Befreiung der PKW Insassen gestaltete sich schwieriger. Zugang zum Fahrer war nur über die Beifahrerseite zu erlangen. Beide jugendlichen klagten über Schmerzen im Bein- und Thorax- und Rückenbereich. Eine patientenschonenden Rettung wurde durchgeführt.
Das entfernen des Daches und öffnen der Türen. Eine dritte Tür, wie das sichern des Unfallfahrzeuges standen im ausgearbeiteten Drehbuch für diese realitätsnahe Übung. Ausbilder Holger Bauer hatte einige Vorbereitungen in das Szenario investiert, um das gesteckte Ausbildungsziel zu erreichen. Die Schiedsrichter nahmen während der Übung Schwachstellen und Verbesserungen auf und notierten diese für ein späteres Feedback.
>Die letzte PKW Insasse wurden nach 36 Minuten aus dem Fahrzeug gerettet und an den Rettungsdienst übergeben. An der Patientenablage wurde die Vitalparameter aufgenommen, Brüche mit Luftkammerschienen gestützt, sowie die Betreuung und Wärmeerhalt durchgeführt.
Die ausgeleuchtete Einsatzstelle wurde ruhiger bei einer nach dem Einsatz durchgeführten Feedbackrunde. Positives wie negatives wurde offen angesprochen und effektiv ausgewertet. Dabei wurde Verbesserungspotential eröffnet und die Übung als gut eingestuft.
Im Nachgang zur Übung wurde am Fahrzeug noch eine 15 Minütige Ausbildungseinheit durchgeführt. Dabei wurde neben dem Teleskoprettungszylinder auch Patientenfolie und Seilhalter in der Handhabung erklärt und vorgeführt.
Nach 2,5 stündiger Ausbildung wurde die Einsatzstelle zurückgebaut und aufgeräumt. Die Einsatzkräfte rückten in den Standort ein und beendeten die Dienstveranstaltung.t
© Bild,Text: Autor Holger Bauer
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