Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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17.04.2010 AGT Workshop in Bissendorf

+++ Workshop der Gemeindefeuerwehr mit Bissendorfer Beteiligung +++

Gute Konzepte verdienen es beachtet zu werden. Dies gilt auch für das Ortsfeuerwehr übergreifende Atemschutz Konzept der Gemeindefeuerwehr Wedemark. 25 Einsatzkräfte trafen sich am Samstag, um definierte Inhalte aus dem AGT Konzept zu verinnerlichen.

Im Unterrichtsraum der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf trafen sich gegen 9 Uhr die AGT Führungskräfte der Feuerwehren der Gemeinde. Zusammen mit den AGT Trägern aus Bissendorf wurde, nach den einführenden Worten des stellvertretenden Gemeindebrandmeisters Jens Kahlmeyer (Berkhof), ein theoretischer Unterrichtsteil durchgeführt. Maik Plischke (Mellendorf) ging auf die Frage ein: Wie soll ein AGT Einsatz in Zukunft laufen ? Plischke ging auf das Lesen von Gebäuden an Einsatzstellen und das Vorgehen im Innenangriff ein. Aber auch Türöffnung, Suchtechniken und Wärmebildkamera (wie im Workshop 2009) waren Themen.

Jens Kahlmeyer

Ziel der übergreifenden AGT Ausbildung ist die einheitliche Ausbildung sämtlicher Atemschutzgeräteträger in der Gemeinde Wedemark. Das damit verbundene "…schaffen von Vertrauen…" kommt dann von alleine. Es wurde mehrere Arbeitsgemeinschaften in der Wedemark gebildet, in denen die einzelnen Gruppe üben können. In jeder Gruppe sollen bis ca. 30 AGT Träger zusammengefasst werden.

In den Ausführungen von Maik Plischke wurde nochmals der Gebrauch des MAYDAY- Notrufes angesprochen. Der MAYDAY Ruf sei ausschließlich für den Notfall vorbehalten und dürfe auch nicht bei Übungen eingesetzt werde. Ein echter Notfall sei sonst nicht zu unterscheiden !

Maik Plischke

Auch das nachrückende Kräfte zuerst in Bereitschaft bleiben, sei ein Grundsatz welcher zu beachten ist ! Neben der Kennzeichnung des AGT Gruppenführers (mit AGT Weste) und der nötigen Funkausstattung wurde erwähnt dass die meisten AGT Notfälle durch Abbruch der Funkverbindung verursacht würden. Der Einsatz eines Sicherungstrupps sei dann zwingend !

Der Sicherungstrupp stellt im Einsatz selbstständig Einsatzbereitschaft her. Er steht mit aufgedrehter AGT Flasche an seiner gefüllten Geräteablage. Ziel ist : Schnelles finden des Verunfallten und ggf.des Betroffenen! Dazu kann die Rechte-Hand-Regel oder die Linke-Hand-Regel beim betreten des Hauses genutzt werden. Nach dem LAGE-Schema (Lagefeststellung-Atmung-Genügend Luftvorrat- Erweitererte Erkundung) könne der Sicherungstrupp vor Ort vorgehen.

Crashrettung

Der Sicherungstrupp hört an der Einsatzstelle dauerhaft den Einsatzstellenfunk ab und reagiert auf MAYDAY Funksprüche. Bei Notfall greift der Sicherungstruppe ein und der AGT Gruppenführer verlagert seinen Aufenthaltsort Richtung Gebäudeeingang. Der Sicherungstruppe hat zur Aufgabe die Atemluftversorgung der Verunfallten sicherzustellen. Nach den theoretischen Ausführungen wurde am Nachmittag ein Praxisteil durchgeführt. Dabei wurden drei Stationen eingerichtet: 1.Crashrettung 2. Schlauch-Management 3. Atemluft-Management in der Einsatzsituation.

Crashrettung

1.Crashrettung: In der Stationsausbildung wurden die verschiedenen Techniken der Crashrettung durchgeführt. Retten des Verunfallten mit der Bandschlinge, retten mit der Axt an der Tragebebänderung oder einfach wegtragen wurden mehrfach durchgeführt. Dabei wurden Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, welche im Realeinsatz wichtig sind ! Auch das schleppen über ein Treppenhaus (runter und hoch) wurden beübt. Eine wahrlich schweißtreibende Tätigkeit !

AGT Träger auf dem Hod

2. Schlauch Management: Ein simuliertes Feuer im Keller des Feuerwehrhauses wurde mit einem Angriffstrupp bekämpft. Ein dabei auftretender AGT-Notfall erschwerte die Brandbekämpfung. Richtiges öffnen der Türen sowie das Handling der C-Schläuche wurde von Schiedsrichtern bewertet.

AGT Übung-Rollschlauchvariante

3.Atemluft-Management: In der Gruppe wurde das umklemmen der Mitteldruckleitung am AGT Gerät geübt. In einem dunklen Raum mußte bei Nullsicht die Leitung umgeklemmt werden.

Erklärungen im Keller

Gegen 16 Uhr wurde der AGT Workshop erfolgreich mit einer Feedbackrunde beendet. Die teilnehmenden Feuerwehren (in den Arbeitsgruppen Nord, West, Süd, Ost) haben nun Zeit die gelernten Inhalte in ihren Diensten aufzuarbeiten und zu üben. Bis zum nächsten AGT-Workshop !

© Bild,Text: Autor Holger Bauer