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28.08.2010 Exkursion: VFDU Rescue Challenge
+++ Vereinigung zur Förderung des deutschen Unfallrettungswesens e.V. (VFDU) +++
Im Jahr 2010 werden erstmals unter 4000 Verkehrstote auf Deutschlands Straßen erwartet. Anteil an diesem Erfolg hat nicht nur die moderne Fahrzeugtechnik, sondern auch die Ausbildung der Einsatzkräfte. Die Ausbildung der Feuerwehr hat sich in den letzten Jahren wesentlich verändert bzw. verbessert. Die eingeklemmten Unfallopfer stehen heute im Hauptaugenmerk aller Rettungsmaßnahmen.
Bei der Deutschen Meisterschaft der PKW Unfallrettung, welche in diesem Jahr auf dem Messegelände in Bremen stattfanden, konnten die Zuschauer den Stand der Technik bei der Unfallrettung bestaunen. In einer Messehalle hatte die Vereinigung zur Förderung des deutschen Unfallrettungswesens die Wettbewerbe vorbereitet und konnte etliche Feuerwehr-Mannschaften aus dem ganzen Bundesgebiet begrüßen.
In den Standard und Rapid Pits konnten die meist sachkundigen Besucher sehen, wie die Abläufe bei Verkehrsunfällen auf Deutschlands Straßen durchgeführt werden sollen. Neben der Erkundung des Gruppenführers und der Stabilisierung des Unfallfahrzeugs sollte das Unfallopfer sofort medizinisch betreut werden. Parallel wird die Antriebsart des Fahrzeugs bestimmt und etwaige Gefahren für die Einsatzkräfte identifiziert. Die Stabilisierung der deformierten Karosserie erfolgte mit Rüsthölzern und Holzkeilen unter dem Fahrzeug.
Mit Hilfe von hydraulischen Rettungsgeräten wurden nun die Insassen aus ihren misslichen Lagen befreit. Neben den Erst- und Versorgungsöffnungen für den Rettungsdienst (Medic) konnten die Zuschauer auch die Vorgehensweisen der Inneren Retter betrachten. Zunächst das primäre Versorgen der Patienten von außerhalb des Fahrzeugs, dann schaffen des Erstzugangs zum Patienten über entfernte Heckscheiben (oder Seitenfenster), bis hin zum Einstieg des Medic in das Fahrzeug. Das Unfallopfer wurde niemals alleine gelassen und konnte sich über Kontakt mit dem medizinischen Personal freuen.
Der Einsatz der hydraulischen Rettungsgeräte war vielfältig. Komplette Seitenraumöffnung, Entfernung von Türen, Teilöffnung im Frontbereich oder Dach wegklappen wurde oft durchgeführt. Der zeitliche Druck des Wettbewerbs verlangte den Wettbewerbsgruppen alles ab. Die dargestellten Szenarien waren ebenso spektakulär wie schwierig. Es lagen Strommasten oder ganze Bäume auf den Fahrzeugen, die PKW waren auf Betonstelzen aufgefahren oder standen in Pulk mit mehreren Fahrzeugen.
Das Schiedsrichterteam vom VFDU hatte den zeitlichen Ablauf der Übungen im Auge und beendete die Übungen nach erreichter Zeitdauer. Neben viel Applaus von den Zuschauern schafften es einige Gruppen im Rapid Pit die Unfallopfer aus den Fahrzeugen hinaus zu bekommen. Auf der Patientenablage konnten dann weitere medizinische Rahmenparameter ausgearbeitet werden. Alle unter den kritischen Augen der Schiedsrichter.
Es handelte sich natürlich um Wettbewerbsmaterial mit dem die einzelnen Gruppen arbeiteten. Gestellte Rettungssätze von LUKAS oder WEBER, Weichholzsätze aus der IKEA Tüte und Stifneck direkt am Arm der Medic festgeschnallt - alles halt Wettkampforientiert. In der Praxis sind die Arbeitsuntensilien einer Feuerwehr nicht so perfekt zusammengestellt - was aber jedem Anwesenden bewusst war.
Im Beiprogramm führten die Rettungsgerätehersteller auf der Bürgerwiese auch einen Seminar PKW Unfallrettung durch. Hier wurde Einsatzkräften die richtige Vorgehensweise am "lebenden Fahrzeug Objekt" vorgeführt.
Im Rahmenprogramm der Messe "AKUT - Deutsches Forum für Notfallmedizin & Rettung" auf der Bremer Bürgerweide , zeigte die Berufsfeuerwehr Bremen einen Massenanfall von Verletzten, kurz MANV genannt. Ein PKW Unfall mit zwei Fahrzeugen und mehreren eingeklemmten Personen wurde dem Fachpublikum (und der interessierten Bevölkerung) vorgeführt. Ein PKW stand in Vollbrand, während in zwei anderen Fahrzeugen die eingeklemmten Personen um Hilfe schrien. Im Einsatz waren ein Lösch- und Rüstzug der BF Bremen, ein GRTW, sowie die FF Neustadt und Rettungsdienst der Stadt Bremen. Mit zwei Rettungssätzen befreiten die Einsatzkräfte die eingeschlossenen Unfallopfer und zeigten eine verletzungsmuster angepasste Rettung aus beiden Personenkraftwagen. Beide PKW Dächer wurden abgenommen, die Patienten Immobilisiert und mittels Spineboard axial aus den Fahrzeugen gerettet.
Auffällig war die nicht visualisierte Geräteablage an beiden Fahrzeugen sowie das Arbeiten mit Unterbauschiebeblöcken, welche desöfteren im Wege standen. Nach gut einer Stunde waren alle Personen patientenschonend befreit.
In einer weiteren Übung zeigte das Fachsanitätszentrum Wilhelmshafen seine Sanitätskomponenten. Die von 12 Bundeswehrsoldaten in ca. 30 Minuten aufgebaute Rettungsstation kann mehrere Stunden autark arbeiten und beinhaltet etliches medizinisches Fachpersonal. Neben Luftkompressor und einem aufblasbaren Zelt wird sowohl Frischwasser, Stromaggregat und ein Abwassersystem mitgeführt.
Bei der Siegerehrung der VFDU Rescue Challenge2010 wurden derweil der Sieger der Deutschen Meisterschaft 2010 bekannt gegeben. Sieger wurde das Team TRT Mönchengladbach vor der FF Kaltenkirchen (SH) und der FF Sinntal (HE).
Im nächsten Jahr findet die Rescue Challenge (Deutsche Meisterschaft ) vom 01.07 - 03.07.2011 in Sinntal (Hessen) statt.
© Bild,Text: Holger Bauer
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