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02.03.2011 Absolute Wahnsinns Übung
+++ Kleine Ursache, Große Wirkung, Top Ausbildungseffekt +++
Gleich zwei Einsatzstellen beschäftigten die Atemschutzgeräteträger der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf am Mittwoch Abend. Mit großer Personalstärke wurde eine Einsatzübung auf einem ortsansässigen Grundstück mit Scheunen durchgeführt.
Die angenommene Einsatzlage ließ nichts Gutes erahnen, als gegen 19:30 Uhr der Einsatzauftrag auf die aktiven Einsatzkräfte zukam. Feuer auf einem landwirtschaftlichen Anwesen, starke Rauchentwicklung aus einer mit Stroh und Heu befüllten Scheune. Eine Person galt als vermisst, somit wurde zuerst eine Menschenrettung notwendig.
Wie in Realität trafen die Einsatzfahrzeuge in Abstand von 2 Minuten an der Einsatzstelle an. Der Einsatzleiter erkundete derweil die Lage rund um die brennende Scheune. Offene Flammen waren nicht zu erkennen, starke Rauchentwicklung im Erd- und Obergeschoss waren sichtbar. Auf der Rückseite der Scheune war ein Fenster offen.
Das eintreffende Löschgruppenfahrzeug erhielt den Auftrag der Menschenrettung per AGT Einsatz und die Herstellung der Wasserversorgung durchzuführen bzw. sicherzustellen. So gingen zwei Trupps unter umluftunabhängigen Isoliergeräten über Steckleiter in das erste Obergeschoss zur Menschenrettung vor. Ein kleines Kind wurde vermisst.
Neben der Ausleuchtung der Einsatzstelle und Identifikation der Gefahren an der Einsatzstelle wurde ein Druckbelüfter in Stellung gebracht, um schnellstmöglich Rauch und Hitze aus dem Gebäude zu eliminieren. Derweil kämpfen sich die Atemschutztrupps durch Nullsicht in das Obergeschoss. Immer dabei die C-Schlauchleitung unter Druck, um im Bedarfsfall die Flammen zu löschen.
Als organisatorische Maßnahme ließ der Einsatzleiter neben der durchzuführenden Atemschutzüberwachung auch eine Lagekarte der Einsatzstelle vom Führungsassistenten führen. So war immer bekannt wo sich die AGT Träger aufhielten.
Bei der Abarbeitung der Einsatzstelle ergab sich urplötzlich ein zweiter Sachverhalt. Der Eigentümer, welcher sich vorher zu Befragung bereitgehalten hatte, wies plötzlich auf eine zweite brennende Scheune in unmittelbarer Nähe zum ersten Objekt hin. Nach umgehender Erkundung wurde auch im zweiten Objekt eine starke Rauchentwicklung erkundet, sodass der Einsatzleiter umplanen musste.
Schnellstmöglich wurde ein zweiter Einsatzabschnitt (EA2) eingerichtet, eine zweite parallele AGT - Überwachung installiert und eingesetzt. Kanalumschaltung wurde für den Einsatzabschnitt 2 befohlen und weitere Einsatzkräfte zur Einsatzstelle alarmiert. Die Einsatzkräfte führten auf den zweiten Brandherd einen Löschnagriff durch und bekamen Aufgrund einer vorhandenen Brandmauer das Feuer schnell in den Griff. Auch im EA2 wurden gefahren identifiziert, welche durch den aufgebrachten Eigentümer bestätigt wurden.
Im Einsatzabschnitt 1 (EA1) war indessen keine vermisste Person gefunden worden. Wie sich herausstellte war das vermisste Kind wieder unversehrt aufgetaucht. Das Feuer in der Scheune war gelöscht, die Brandstelle rauchfrei, sodass die Einsatzstelle abgearbeitet war. Nötige Einsatzkräfte wechselten in den Einsatzabschnitt 2.
Im Einsatzabschnitt 2 kam kurzfristig Unruhe auf , als ein AGT Träger verletzt wurde. Die Übungslage wurde zeitnah und sicher von eigenen AGT Kräften abgearbeitet , sodass auch die Simulation der Kameradenrettung routiniert und fachgerecht bewältigt wurde. Nach 2 Stunden intensiver Übung ergab die Feedbackrunde einen Verbesserungsbedarf, welcher in den nächsten praktischen Übungsabenden angegangen wird.
Die sehr realistische Darstellung der Einsatzsituation hat zum großen Übungserfolg beigetragen. Bei kalter Wetterlage und Dunkelheit erwiesen sich die dargestellten Szenarien als äußerst realitätsnah.
© Bild,Text: Holger Bauer
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