Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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05.07.2011 PKW Unfall, Menschenrettung

+++ Einsatzkräfte retten Fahrerin mit Spineboard axial aus dem Fahrzeug +++

Die Rescue Challenge 2011 hat viele neue Eindrücke gebracht. Die praktische Umsetzung begann mit einem Sonderdienst. Die Thematiken der Unfallrettung stellen viele Einsatzkräfte vor große Herausforderungen. Komplexe Einsatzabläufe, medizinische Erstmaßnahmen am Patienten, sowie aktive und passive Sicherheitsmaßnahmen von Personenkraftwagen müssen von den Einsatzkräften sicher beherrscht werden - und bekannt sein.

Das Zusammenspiel aller Kräfte an der Einsatzstelle stellt letztendlich den Einsatzerfolg sicher. Neben der Eigensicherung der eingesetzten Kräfte fokussieren sich alle Maßnahmen auf die verletzungsmusterangepasste Rettung der verletzten Fahrzeuginsassen.

fachgerecht zerlegter PKW

Am Dienstag Abend trafen sich Einsatzkräfte der Stützpunktfeuerwehr, um die eigenen Kenntnisse der Unfallrettung weiter zu vertiefen. Ausbilder Holger Bauer hatte die notwendigen Übungsfahrzeuge an einem Ort zusammengeführt - die praktische Ausbildung konnte beginnen. In den letzten Monaten wurden in der Standortausbildung die theoretischen Kenntnisse der örtlichen Retter aufgefrischt und verfeinert, sodass keinerlei erneute Einweisung stattfand. Das Grundgerüst der Rettung aus Personenwagen ist jeder Einsatzkraft in Bissendorf, auch dank der eingeführten Standardeinsatzegel (SER) Verkehrsunfall, bekannt.

Einsatz Teleskoprettungszylinder

Beim ersten Übungsfahrzeug am Abend, wurde die Arbeit mit den hydraulischen Rettungsgeräten intensiv geübt. Handling der Geräte, nötige Sicherheitsvorkehrungen und sicheres Arbeiten unter Berücksichtigung der taktischen Vorgehensweise wurden ausgiebig geübt. Dabei wurden Tipps und Tricks vermittelt, wie sie bundesweit Standard sind. Erkenntnisse von der Deutschen Meisterschaft der Unfallrettung 2011 sind ebenso eingeflossen, wie auch Lehrinhalte der Rettungsgerätehersteller.

Gruppe 2011: THL Dienst vom 05.07.2011

Das die Arbeit mit den hydraulischen Rettungsgeräten nicht nur Männerarbeit ist, sondern Frauen ebenfalls an den Arbeitsgeräten talentiert sind, bewies die Kameradin Lisa Hake. Mit Ruhe und Übersicht führte Sie alle geplanten Rettungsarbeiten durch und glänzte mit Durchhaltevermögen. Immerhin wiegen die schweren hydraulischen Rettungsgeräte etliche Kilogramm !

Beim ersten Übungsfahrzeug wurden alle örtlich vorhandenen Rettungsmittel ausgiebig getestet und in den Einsatz gebracht. Holger Bauer gab nützliche Erfahrungen aus der Praxis weiter und achtete auf sichere Durchführung aller Maßnahmen. Nachdem Dachholme durchtrennt und B-Holme abgerissen waren, lag der Armaturenbrettquerträger des ersten Fahrzeuges offen. Durch die Entnahme des kompletten Armaturenbretts wurden die versteckten Bauteile der Fahrzeugsteuerung sichtbar. So wurde das Steuergerät freigelegt und die Eigenschaften des sensiblen Gerätes in der Gruppe besprochen.

Türöffnung nach Stabilisierung

Danach konnte eine kleine Pause eingelegt werden. Bei arbeitsfreundlichen Außentemperaturen sollten die Einsatzkräfte noch weiter ins schwitzen kommen.

Eine abschließende Einsatzübung an einem zweiten Fahrzeug hatte zum Ziel, rettungstechnische Maßnahmen im geforderten Zeitfenster durchzuführen. Die Goldene Stunde gab hier wertvolle Anhaltspunkte für eine effektive, zeitnahe und patientengerechte Rettung. Unter Vorgabe der Verletzungsmuster musste eine Person aus einem PKW gerettet werden. Der Gruppenführer ließ den Angriffstrupp zur Menschenrettung mit Schere und Spreizer vorgehen, parallel wurde das Fahrzeug stabilisiert und mit Holz unterbaut.

Innerer Retter,geschützter Patient

Das Glasmanagement wurde ebenso berücksichtigt, ein erster Rettungsplan im Kopf des Einsatzleiters entstand durch die Erfahrungswerte. Komplette Seitenraumöffnung des Fahrzeuges, klare und eindeutige Befehlsgabe bei angemessener Lautstärke, wie auch dauerhafte Betreuung des Patienten durch zwei FW Sanitäter wurde durchgeführt. Der Brandschutz an der Einsatzstelle wurde durch ein S-Rohr gewährleistet, weil das Fahrzeug noch eine funktionierende Batterie beinhaltete. Im Einsatzverlauf wurde eine ausreichend große Befreiungsöffnung geschaffen, um die schwerverletzte Patientin axial über das Heck zu retten.

axiale Rettung aus dem Fahrzeug

Nach 25 Minuten intensiver Rettungsarbeit, mit einem Plan B, dem seitlichem Dach wegklappen, wurde die Fahrerin mit dem neuen Spineboard, aus Ihrer Einklemmung hinter dem Steuer befreit. Die kurze Nachbesprechung ergab ein ordentliches Ergebnis der Übung, sodass der Rückbau aller Einsatzmittel befohlen wurde.

Nach dem 3 stündigen Dienst wurde in gemütlicher Runde noch ein Spiel der Frauen- Fußball-Weltmeiterschaft geschaut. Deutschland gewann unter Jubel der Einsatzkräfte gegen Frankreich mit 4:2.