Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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07.08.2011 Flüssiger Gefahrstoff tritt aus

+++ Stützpunktfeuerwehr verhindert weiteren Gefahrstoffaustritt +++

Auf einem Gelände einer Baustoff Firma im Bissendorfer Gewerbegebiet tritt unkontrolliert flüssiger Gefahrstoff aus. Die Stoffe sind unbekannt - die Gefahrgutspezialisten der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf und weitere Einsatzkräfte der Wehr sind gefordert !

Die Lage an der Einsatzstelle: Von einer LKW Ladefläche flossen Flüssigkeiten unkontrolliert auf den Boden. Menge und Art der Flüssigkeiten waren unbekannt, von einer Maximalgefährdung für die Einsatzkräfte mußte ausgegangen werden. Virtuell wurde der ABC Zug der Wedemark nachgefordert. Ein Fahrer zum LKW war nicht in Sicht, sodass sich die Einsatzkräfte Zugang zum eigentlichen Objekt schaffen mußten, indem der Zaun eröffnet wurde.

Einsatzstelle Langer Acker

Die Straße am langen Acker in Bissendorf wurde Aufgrund der Lagedarstellung von der TLF Besatzung umgehend für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Eine 50 Meter Absperrgrenze um den Wirkbereich wurde eingerichtet, wobei selbst der Fußweg rückwärts hinter dem betroffenen Gelände abgesperrt wurde. Nach Einsatzkonzept wurde umgehend das Schnelleinsatzzelt aufgebaut, um den CSA Trägern ein wetterunabhängiges Einkleiden zu ermöglichen. Parallel wurde der 4-teilige Löschangriff auf der Straße vorbereitet und die Grobdekontamination aufgebaut.

LKW mit auslaufenden Flüssigkeiten

Die CSA Trupps nahmen umgehend eine Steckleiter auf die Ladefläche vor und erkundeten die ausgelaufenen Flüssigkeiten. Stoffidentifikation und die Stoffausbreitung der Flüssigkeiten waren die folgenden Maßnahmen. Geeignete Auffangbehälter wurden platziert und eine Auffangwanne für die Stoffe zum LKW gebracht.

Das entladen der Flüssigkeitsbehälter von der Ladefläche des LKW gestaltete sich unproblematisch, einige Kunststoffbehälter waren nicht geplatzt und mußten nur geborgen werden. Die Plastikkanister wurden in der Auffangwanne gesichert. Große 200 Liter Fässer wurden ebenfalls in die Auffangwanne gebracht. Die umliegenden Gullys wurden von einem Trupp verschlossen, um keine Flüssigkeiten in die Kanalisation einfließen zu lassen.

ABC Einsatz im Gewerbegebiet

Zur Stoffidentifikation wurde im GW-G die Gefahrstoff-Datenbank genutzt. Ein Ausdruck der Stoffdaten gab dem Einsatzleiter die Stoffinformationen welche Er benötigte, um die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen. Bei einigen Stoffen wurde die Gefährdung niedriger bewertet, sodass auch Isopant Anzüge in den Einsatz gebracht wurden.

Die eingesetzten Atemschutzgeräteträger wurden von der AGT Überwachung einem dauerhaften Monitoring unterzogen. Ständige Funkverbindung per 2 Meter Band, Druckabfrage und Dokumentation der Aufgaben wurden abgearbeitet. Die Einrichtung eines Schwarz- Weißbereiches wurde von allen Einsatzkräften beachtet. Selbst Zuschauer und Passanten wurden aufgefordert den Gefahrenbereich nicht zu betreten.

Absperrgrenze

Nach 1,5 Stunden waren alle notwendigen Einsatzmaßnehmen erfolgreich durchgeführt, sodass Rückbau befohlen werden konnte. In der obligatorischen Feedbackrunde kommen immer Verbesserungspotentiale zum Vorschein. Weiterhin wurden UVV Maßnahmen angesprochen welche unerlässlich sind. Insgesamt war das Ausbildungsteam und die Schiedsrichter mit den erreichten Ergebnissen zufrieden, da auch nicht ABC Spezialisten der Ortsfeuerwehr für Einsatzaufgaben am Sonntagsdienst zum Einsatz kamen.

CSA Träger im Gefahrenbereich

Die Übung zeigte erneut deutlich, dass Einsatzkräfte in vielen Bereichen eines Feuerwehreinsatzes gefordert sind und dort ihren Mann stehen müssen. Die komplexen Einsatzabläufe müssen dauerhaft taktisch und praktisch beübt werden, den nur die Übung macht den Meister !
© Bild,Text: Holger Bauer