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16.07.2012 Gefahrgutunfall mit eingeklemmter Person
+++ Stützpunktfeuerwehren üben realistisch bei widrigen Bedingungen +++
Es ist 19:30 Uhr auf einer Landstraße bei Bissendorf/Wedemark . Zwei Insassen eines Transporters fahren auf einer Nebenstraße aus ungeklärter Ursachen gegen einen Baum. Ihr Ladung, verschiedenste Stückgüter aus gefährlichen Stoffen, fallen von der Ladefläche, oder ganze Gebinde platzen auf. Flüssigkeiten treten aus.
Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehren Elze und Bissendorf an der Einsatzstelle eintreffen herrscht eine chaotische Lage. Während die Gefahrstoffkennzeichnung am Transporter erste Hinweise auf den Stoff gibt, irrt eine verstörte und aggressive Person an der Einsatzstelle umher. Einsatzkräfte müssen Sie sichern und beruhigen.
Von der Ladefläche fließen offensichtlich Flüssigkeiten, ein großer Schwall ergießt sich zunächst in einen naheliegenden Graben. Die erstvorgehenden Einsatzkräfte unter Atemschutz und Gummiausrüstung verhindern zunächst die weitere Ausbreitung der Flüssigkeit und retten die eingeklemmte Fahrerin mit einer Crashrettung. Beide Unfallopfer werden in einer Grobdekontamination mit Wasser gereinigt und dem Rettungsdienst übergeben.
Feuerwehr Bissendorf in den Einsatz gebracht. In ihm können sich weitere AGT / Isopant Trupps wetterunabhängig einkleiden und in Vorbereitung bringen. Da Flüssigekiten auslaufen werden von der FF Elze Auffangbehälter bereitgestellt und an der Absperrgrenze bereitgestellt.
Währenddessen wird das Monitoring der Atemschutzkräfte per AGT Überwachung weitergeführt. Drücke werden abgefragt, Stoffnummern per Funk an die Einsatzleitung weitergegeben. Die Einsatzleitung vor Ort (ELO) entscheidet über weitere Maßnahmen und vergibt Einsatzaufträge.
Im Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) der Gemeinde Wedemark läuft derweil die Stoffidentifikation per Datenbank. Zur entgültigen Abarbeitung der Einsatzlage wird der Stückguttransporter vollständig von den Einsatzkräften abgeladen. Beschädigte Behältnisse werden gesondert gesichert und neben den Transporter in einer Auffangwanne gelagert. Unbeschädigte Verpackungen und Gebinde werden ebenfalls abgeladen und getrennt gelagert.
AGT Träger unter Schutzanzug bringen von der 50 Meter entfernten Absperrgrenze ein Überfaß zum Transporter. Ein 200 Liter Fass mit gefährlicher Flüssigkeit ist Leck geschlagen und läuft in die begrenzten Auffangbehälter. Bis sich die Einsatzkräfte zu dem Leckagefass vorgearbeitet haben, dauert es einige Zeit - immerhin müssenen über 30 Behälter / Kartons / Gebinde oder Fässer gesichtet, nach Leckagen untersucht und abgeladen werden. Das dauert seine Zeit…
Unter den Augen dreier Schiedsrichter werden vor Ort Verbesserungspotentiale identifiziert und Fehlerpunkte aufgeschrieben. Diese werden im Nachgang der Teilübung mit allen Teilnehmern der Übung durchgesprochen.
Im Schnellseinsatzzelt sammeln sich die ausgelaugten AGT Träger. Nach etlichen Minuten unter zusätzlicher Schutzausrüstung beim abladen des Transporters, kommen sie erschöpft zum entkleiden. Jetzt zahlt sich das aufblasbare Zelt wirklich aus, denn inzwischen regnet es in Strömen an der Einsatzstelle. Die AGT Träger könne in aller Ruhe die Einsatzklamotten tauschen und sich in einer Ruhepause regenerieren.
Nach zwei Stunden intensiver Übung wurden die eingesetzten Einsatzmittel rückgebaut und verstaut. Alle nassen Gerätschaften müssen im Nachgang getrocknet und nachgearbeitet werden. Letztes Fazit aller Teilnehmer zur Übung : Rundrum praktische und erkenntissreiche Ausbildung welche allen Spass gemacht hat.
© Bild,Text: Holger Bauer
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