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01.11.2012 Rüstwagen für technische Hilfeleistung
+++ Rüstwagen für Hilfeleistungen seit 25 Jahren in Bissendorf stationiert +++
Im Jahre 1987 wurde seitens des alten Landkreises Hannover für die Katastrophenschutz-Feuerwehrbereitschaft VI ein Rüstwagen 1 (RW1) bei der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf/ Scherenbostel stationiert. Ein Fahrzeug hauptsächlich für die technische Hilfeleistung, welches ursprünglich für überregionale Einsätze gedacht war.
Bei der Übergabe des Fahrzeuges am 06.September 1987 vor dem alten Feuerwehrhaus am Knibbeshof erläuterte der damalige Kreisbrandmeister August Heine, dass es der Ortsfeuerwehr unbenommen ist, diesen Rüstwagen auch im Bereich der gemeindlichen Aufgaben der Feuerwehr jederzeit uneingeschränkt zu nutzen. Dies wurde in den vergangenen 25 Jahren auch ausgiebig durchgeführt. Nach der Ausrüstung mit einem 4 Meter Band Funkgerät ging das Fahrzeug dann 1987 in den Einsatzbetrieb, bis zum heutigen Tag.
Nach dem Wegfall der Zivilschutz (ZS) Einheiten und der Neustrukturierung des Katastrophenschutzes in den 90´er Jahren, wurde das Fahrzeug von der Gemeinde Wedemark für die Gemeindefeuerwehr übernommen. Das altbekannte Nummernschild H-8303 (als KatS-Nummernschild mit 8000´er Nummer) verschwand, das neue Nummernschild lautete H-W 41.
In den folgenden Einsatzjahren wurde er Rüstwagen nicht nur bei unzähligen Realeinsätzen der technischen Hilfeleistung in der Gemeinde Wedemark sinnvoll genutzt. Auch in der Regionsfeuerwehrbereitschaft des Brandschutzabschnitts 5 wurde das Fahrzeug oftmals mitgeführt. Als Komponente der technischen Hilfeleistung wurde nicht nur in den vielen Übungen agiert, sondern auch Realeinsätze wurden absolviert. Hier seien als Beispiel nur das Elbehochwasser oder das Hochwasser der Innerste im Landkreis Hildesheim genannt.
Die Ausstattung des Fahrzeuges 1987 beinhaltete von Anfang an eine Vielzahl von Geräten, welche auch aus dem heutigen Feuerwehralltag nicht wegzudenken sind. Motorsäge, Trennschleifgerät, Hebezeuge, Stromaggregat, Beleuchtungsscheinwerfer, Seilwinde hydraulischer Rettungssatz waren schon damals als Standardbeladung vorhanden, auch wenn sie etwas ergänzt werden mußte. Die dauerhafte Ausbildung auf den Geräten des RW´s wurde daraufhin intensiviert.
In den 25 Jahren der Nutzung wurde die Beladung immer wieder auf den aktuellen Stand der Technik erweitert. Neue und wichtige Einsatzmittel wie der Erdungssatz zur Bahnerdung, oder eine Kiste für das Glasmanagement bei Verkehrsunfällen wurde verlastet, alte abgängige Einsatzmittel wurden ersetzt. Ein neuer Stromerzeuger, Spineboard, eine neuer hydraulischer Rettungssatz und ein gebrauchter Teleskoprettungszylinder wurden auf dem Rüstwagen verlastet.
Der Rüstwagen ist und war mit seinem Gewicht von 7,49 t jeher ein Fahrzeug der alten Führerscheinklasse 3. In den heutigen Tagen (2012) muss der Führerschein der Klasse C/ C1 vorhanden sein, um das Fahrzeug fahren zu dürfen.
Der von den Odenwaldwerken GmbH in Elztal / Rittersbach gefertigte Rüstwagen 1, mit der Fabriknummer 4832, fasst insgesamt 140 Liter Kraftstoff zum fortbewegen und entspricht der DIN-Norm 14555/2. Die im Frontbereich verbaute hydraulische Seilwindenanlage (vom Hersteller Rotzler) arbeitet bei einem Betriebsdruck von 170 bar. Die Seillänge beträgt 55 Meter, bei einem Seildurchmesser von 13 mm.
Seit etlichen Jahren bietet die Stützpunktfeuerwehr auf Ortsebene Seminare / Workshops zur technischen Hilfeleistung bei PKW Unfällen an. Als Kernstück dieser Maßnahmen wird mit dem Rüstwagen 1 die verletungsmusterangepasste Rettung von Unfallopfern nachhaltig eingeübt, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Auch für die medizinische Erstversorgung von Patienten wurden die notwendigen medz. Einsatzmittel ergänzt bzw. erneuert. So gehören Spineboard, Stifneck und medizinsche Geräteablage heutzutage genauso zur Beladung, wie der althergebrachte Sanitätskasten.
Damit der Rüstwagen mit seiner Truppbesatzung von 3 Einsatzkräften immer einsatzbereit ist, wurde eine dauerhaft Luftversorgung zum Fahrzeug installiert, um zügig bei Einsatz ohne Zeitverlust losfahren zu können. Ein Luftkompressor im Keller erzeugt für alle Fahrzeuge in der Fahrzeughalle die Ladeluft der Bremsanlagen.
Da der Rüstwagen ausschließlich Einsatzmittel der technischen Hilfleistung beinhaltet (Ausnahme: nur eine Pulverlöscher und eine Kübelspritze für Kleinbrände), wird dieser in der Regel nie alleine eingesetzt. Ein Löschgruppenfahrzeug mit Gruppenbesatzung oder weitere taktische Einheiten werden beigefügt, um optimal und effektiv mit der RW-Beladung arbeiten zu können.
Die technische Hilfeleistung kleineren bis mittleren Umfanges mit einem Rüstwagen 1 umfasst allgemein das ausleuchten von Einsatzstellen mittels Scheinwerfern, das bereitstellen von Handwerkszeug und elektr. Geräten, das erzeugen von Strom an der Einsatzstelle, das befreien eingeklemmter Personen (aus PKW, Transporter und LKW) mittels hydraulischen Rettungsgeräten, das heben und ziehen von schweren Lasten sowie das Trennen von Materialien wie Holz oder Metall.
All diese notwendigen Einsatzmaßnahmen müssen auch in Zukunft von der Mannschaft beherrscht und am Fahrzeug stetig ausgebildet werden.
© Bild,Text: Holger Bauer
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