Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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22.11.2012 PKW rast unter LKW

+++ Menschenrettung aus Unfallfahrzeug mit hydraulischen Rettungsgerät +++

"Verkehrsunfall eingeklemmte Person". Diese oder ähnliche Meldungen erzeugen bei den Feuerwehrleuten der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf Aufmerksamkeit. Schnelles, zeitnahes und effektives Handeln mit Umsicht und Sicherheit an der Einsatzstelle sind gefordert, neben der reinen Unfallrettung und Fokussierung auf die eingeklemmten Opfer. Eine Übung am Donnerstag Abend zeigte positive Effekte der intensivierten Standort- Ausbildung .

Die Einsatzkräfte der Bissendorfer Wehr wurden zu einem Verkehrsunfall zwischen PKW und LKW alarmiert. Gemeldet wurden eingeklemmte Person. Weitere Daten waren nicht bekannt. Vor Ort angekommen ergab sich nach Lagererkundung folgende Lage: Ein PKW war mit voller Wucht unter einen LKW Anhänger gefahren. Folgende Baumaschinen konnten nur noch gering Geschwindigkeit abbauen, fuhren anschließend in die Unfallstelle. Die eingeklemmten Insassen waren im total deformierten Fahrzeug gefangen, aber ansprechbar.

PKW unter LKW

Zunächst wurde die Einsatzstelle durch die eingesetzten Kräfte erkundet und beleuchtet. Die Ausleuchtung schuff Sicherheit für die Retter, ein sicheres arbeiten an der Einsatzstelle war möglich. Neben der sofort befohlenen Betreuung der eingeklemmten Personen wurde zur Eigensicherung , ein Safety Man an der Einsatzstelle eingerichtet.

Die eingesetzten Feuerwehrsanitäter der Stützpunktwehr kümmerten sich umgehend um die zwei eingeklemmten Patienten. Der innere Retter der Feuerwehr krabbelte zu den eingeschlossenen Insassen, versorgte den Patienten von außen, den ein eindringen in die verformte Fahrerkabine war nicht möglich. Zudem war das Fahrzeug so unter dem Anhänger verkeilt, dass Platzenge herrschte.

Erstöffnung Fahrerseite

Parallel wurde die Rettung mit hydraulischen Rettungsgeräten vom Rüstwagen vorgenommen. Aufbau der Geräteablage, Füllung der Sanitätsablage verstanden sich von selbst. Die Einteilung der Einsatzstelle in zwei Einsatzabschnitte technische Rettung und Beleuchtung/ Geräteablage ließ den Überblick über die eingeleiteten Maßnahmen behalten. Einsatzleiter Falko Bartsch koordinierte die Maßnahmen und ließ ständig Rückmeldung geben.

Die Rettung der Patienten gestaltete sich für die Retter aufwendig. Sowohl Unfallfahrzeug , als auch beteiligte Baumaschinen mußten gegen ungewollte Bewegungen gesichert werden. Der Angriffstrupp ging unter beengten Verhältnissen mit den hydraulischen Rettungsgeräten vor, immer in Kommunikation mit den Sanitätern der Patientenbetreuung.

hydraulisches Schneidgerät

Erstzugang zum Patienten wurde über die Fahrertür geschaffen, entfernen der Fahrer Tür mit Spreizer , schon konnte der Fahrer aus seiner misslichen Lage befreit werden. Die Rettung des Beifahrerin gestaltete sich unweit schwieriger. Der Zugang zur Person war extrem eingeschränkt, das wimmern der Patientin war schaurig. Die Enge am Unfallfahrzeug war so herausfordernd, dass das hydraulische Schneidgerät über die Motorhaube gereicht werden mußte, um überhaupt in der Einsatzstelle an der Karosserie arbeiten zu können. Manchmal konnte gerade einmal die Einsatzkraft eingequetscht neben dem Fahrzeug stehen.

Die Versorgungsöffnung wurde durch die Frontschutzscheibe eingerichtet, Medikamentengabe, Stifneck und Betreuung wurden von vorne durchgeführt. Arbeitsscheinwerfer spendeten dabei Licht und Wärme für die eingeklemmte Beifahrerin. Immer wieder wurde auf die Patientin eingeredet, um Nähe und Erklärung zu geben.

axiale Rettung per Spineboard

Mit hydraulischem Schneidgerät wurden die B-Säule auf der Beifahrerseite letztendlich durchtrennt, dass Schiebedach komplett umschnitten und das Dach im vorderen Bereich teilentfernt, sodass ein über dem Beifahrersitz eine ausreichend große Öffnung als Befreiungsöffnung entstand. Mit Spineboard und auf Zeichen der FW Sanitäter wurde die Beifahrerin nach 41 Minuten nach eintreffen an der Einsatzstelle aus ihrer schrecklichen Position befreit.

In der Nachbesprechung verwies Ausbilder Holger Bauer auf die besonders eingeschränkte Zugangslage bei der Rettung der eingeklemmten Unfallopfer. Besonders gut habe die Betreuung der Unfallopfer und die Standardeinsatzregel (SER VU) der Ortsfeuerwehr geklappt. Wie in jeder Übung wurde Verbesserungspotential identifiziert, welche in zukünftigen Übungen angegangen werden.