Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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03.03.2013 Starkes Vorgehen bei Bürobrand

+++ Starke Rauchentwicklung, Atemschutzgeräteträger wurden gefordert +++

Aus einer Lagerhalle nahe einer Bahnstrecke dringt dichter Rauch unter dem Dach hervor und steigt in den Himmel. Die Milchglasscheiben sind normalerwiese keine, also ist eine Rauchentwicklung hinter den Fenstern erkenntlich. Die Feuerwehr muss handeln.

Am Sonntag Vormittag trafen sich über 20 Einsatzkräfte der Stützpunktfeuerwehr, um im monatlichen Dienst ihre Fähigkeiten zu trainieren. Das Ausbildungsteam um Dirk Schütte, Christian Renders und Holger Bauer hatte vorab das Übungsobjekt intensiv besichtigt und eine realistische Lage entwickelt, welche es abzuarbeiten galt.

Außenangriff über Steckleiter

Bei dem Objekt handelte es sich um eine Lagerhalle mit angegliederten Büroräumen im Obergeschoss. Durch einen technischen Defekt entwickelte sich ein Brand in den Büroräumen, starke Rauchentwicklung wurde durch den ersteintreffenden Gruppenführer des Tanklöschfahrzeuges gemeldet. Personen waren nicht in Gefahr.

Die weiteren anrückenden Einsatzkräfte stellten eine dauerhafte Wasserversorgung zum Tanklöschfahrzeug her, ein Außenangriff über Steckleiter durch ein 2,5 Meter hoch gelegenes Bürofenster wurde befohlen. Setzen des Verteilers , inkl. Vornahme eines Hohlstrahlrohres wurde fortan durchgeführt. Eine zweiteilige Steckleiter wurde in das Außenfenster vorgenommen, sodass ein AGT Trupp bei Nullsicht im Gebäude einsteigen konnte. Eine Atemschutzüberwachung wurde eingerichtet und übernahm das Monitoring der eingesetzten Atemschtuzkräfte.

AGT Träger Sammelstelle

Parallel wurde in der Halle mit einer zweiten B-Leitung und einem zweiten AGT Trupp der sichere Hallenbereich gesichert. Ein direktes Vorgehen auf den Brandherd vom innenliegenden Trupp war nicht vorgesehen, dieser sollte ausschließlich eine Brandausbreitung verhindern und den sicheren Bereich in der Halle "verteidigen".

Der Trupp im Außenangriff öffnete auf Befehl an geeigneter Stelle eine Abluftöffnung, da kein offener Brandschein in den zusammenhängenden Büros zu erkennen war. Ein dritter Trupp hatte derweil den Druckbelüfter in Stellung gebracht, um mit der Druckbelftung, nach Befehlsgabe, beginnen zu können.

Einstieg ins Bürofenster,Nullsicht

Nach nur wenigen Sekunden bei Nullsicht in den Büroräumen, änderte sich die Lage für den eingesetzten AGT Trupp im Innenangriff. Der Drucklüfter drückte sowohl Hitze , als auch die Rauchentwicklung durch die Abluftöffnung ins Freie. Der AGT Trupp konnte somit schneller und risikoärmer zum Brandgut gelangen und dieses letztendlich ablöschen. Der Sicherungstrupp brauchte in der Halle nicht eingreifen, eine Brandausbreitung auf weitere wesentliche Teile der Halle wurde verhindert.

Tanklöschfahrzeug

In der Nachbetrachtung der Übung ging Jörg Pardey und Falko Bartsch auf die korrekte Vorgehensweise bei Drucklüftereinsatz ein und attestierte den Einsatzkräften gutes und umsichtiges Vorgehen bei dieser Einsatzlage.

Der Außenangriff wurde als gute Variante gewählt, weil etwaige Rettungswege (im inneren für Bewohner / Mitarbeiter) rauchfrei gehalten worden seien. Die Rettungswege könnten jederzeit genutzt werden, weil keine Rauchausbreitung in die Rettungswege durch einen unnötigen Innenangriff vorhanden wäre.

Nach 2 Stunden Übungssituation rückte die Ortsfeuerwehr wieder in den Standort ein und die AGT Träger konnten verdienterweise, wie vor Ort auch, eine Flasche kühles Wasser zu sich nehmen.

© Bild,Text: Holger Bauer