Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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13.04.2013 Exkursion: Verletzung durch Einklemmung

+++ Stützpunktwehr übt Menschenrettung aus PKW und Transporter +++

Der Funkmelder geht. Verkehrsunfall - eingeklemmte Person lautet die Meldung. Unfallopfer und Schwerstverletzte auf Deutschland Straßen fordern jeden Tag den Einsatz der Feuerwehr. Die Stützpunktwehr Bissendorf reagiert und bietet zum wiederholten male einen ganzen Tag lang theoretische und praktische Szenarien, wie Menschenleben nach Verkehrsunfall zu retten sind.

Ausbilder Holger Bauer hatte den Lernstoff und die Inhalte des Tagesworkshops intensiv vorbereitet, um das vordefinierte Ziel der Sensibilisierung der Einsatzkräfte bei Einsätzen im Verkehrsraum zu erreichen.

Morgens trafen sich die Einsatzkräfte, um zunächst den theoretischen Teil im Feuerwehrhaus zu absolvieren. In Gruppenarbeit wurden die wesentlichen Bestandteile des Ablaufs eines Einsatzes mit eingeklemmten Personen erarbeitet und dem Plenum in einem Kurzvortrag erklärt. Umgang mit auslaufenden Kraftstoffen, Einsatzablauf bei Menschenrettung, Standardeinsatzregel (SER) Verkehrsunfall und Vorgehensweise bei der technischen Rettung wurden bildlich gezeigt und angesprochen. Die "Golden Hour of Shock", AIRBAG Regeln, sowie das Thema Gasgeneratoren wurden angesprochen. "Unfallopfer sind in der Regel bei Einklemmung mit der Karrosserie verbunden" vermittelte Bauer, sodass jede Bewegung des Fahrzeuges auf die Insassen übertragen werden, somit muss bei der Befreiung der Unfalloppfer verletzungsmusterangepasst vorgegangen werden. Im Fokus aller Maßnahmen ist der eingeklemmte Patient !

Theoretische Grundlagen - ein Muss

Auf die Eigensicherung im Einsatz wurde insbesondere hingewiesen, da etliche Gefahrenpunkte im Straßenverkehr vorhanden sind. Im feuerwehrtechnischen Fokus der Rettungsmaßnahmen steht dauerhaft der eingeklemmte Patient im Fahrzeug, so der Hinweis Bauers. Taktend im Einsatzverlauf ist der Rettungsdienst inkl. Notarzt mit seinen medizinischen Maßnahmen am Unfallopfer. Er entscheidet in welchem Rettungsmodus der Patient aus dem Fahrzeug geholt wird. Ist kein Rettungsdienst anwesend entscheidet der Einsatzleiter nach besten Wissen und Gewissen.

Im folgenden wurden einzelne Transporter Typen verschiedenster Hersteller am Beamer dargestellt. Mit und ohne Kofferaufbau, Fahrgestell mit Fahrerkabine und alternative Antriebe wurden durchaus kritisch diskutiert. "Erdgasfahrzeuge, oder Fahrzeuge mit bivalenten Antrieb sind nicht wesentlich gefährlicher als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor", führte Holger Bauer aus. Fahrzeuge mit Hybridantrieb werden vermehrt auftreten, bilden aber bei korrekter Vorgehensweise bei der technischen Rettung nicht automatisch mehr Gefahren.

Techn. Geräteablage, San Ablage

Die Thematiken Glasmanagement und Batteriemanagement konnten anhand von Beispielbildern bearbeitet werden. Einbauorte von Batterien gestalten sich je nach Fahrzeughersteller unterschiedlich - eine Suche bleibt unerlässlich. Auch mehrere Batterien sind möglich, je nach Verbrauchern im Fahrzeug.

Nach 2 Stunden intensiver Diskussion und einem Film über technische Rettung aus Transportern wurde nach kurzer Kaffeepause die Praxis eingeläutet.

Schnitt in den B-Holm

Auf dem abgesperrten Hof des Feuerwehrhauses wurde zunächst ein Volvo bearbeitet. Unterbau mit Rüstholz und Keilen, Entnahme der Innenverkleidung und suche nach den Gasgeneratoren, Türentnahme auf der Fahrerseite und komplette Seitenraumöffnung auf der Beifahrerseite wurden mit Schere und Spreizer durchgeführt. Um kein VSG Glas sägen zu müssen wurde das Fahrzeugdach nach vorne über die Motorhaube gezogen und der Vorderwagen mit Hilfe des hydraulischen Rettungszylinders nach vorne geklappt.

Weiter lesen im Teil 2 ...

© Bild,Text: Holger Bauer