Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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18.07.2013 Zimmerbrände: Mehrere Personen vermisst

+++ Zwei Stützpunktwehren üben Menschenrettung aus verrauchten Bereich +++

Seltene Gelegenheiten soll man nutzen. Dies nahm sich die Stützpunktwehr Bissendorf / Scherenbostel wiederholt zu Herzen und absolvierte auf dem alten Bauhofgelände einen Ausbildungsdienst der besonderen Art.

Die Vorbereitungen zur Ausbildungseinheit waren intensiv: Identifikation von Übungszielen, Klärung des Zuganges zum Gelände mit dem Zuständigen in der Gemeindeverwaltung, Entwickeln einer vorgefundenen Einsatzlage, Aufbau der Lage mit Nebelgeräten und Sicherstellung der örtlichen Stromversorgung - dies sind nur einige Sachthemen welchen vorab durch das Ausbildungsteam zu klären und durchzuführen waren.

Bei tropischen Sommertemperaturen wurden die notwendigen und vorbereitenden Maßnahmen bewältigt, die Ausbildungseinheit konnte starten. Als Gastwehr konnte eine Feuerwehr aus dem Landkreis Celle gewonnen werden, welche mit in die Übung eingebunden wurde und die Einsatzlage mit bewältigte.

Crashrettung von gefundener Person

Die ersten Einsatzkräfte trafen gegen 19:36 Uhr an der Einsatzstelle in der Stargarder Straße ein. Absitzen von Löschfahrzeug, antreten hinter dem Fahrzeug, Aufbau der Wasserversorgung und einleiten der zügigen Menschenrettung wurden befohlen. Unter den Augen von etlichen Feuerwehr- Neulingen und Anwohnern wurde die Durchfahrt der Straße für den Fahrzeugverkehr gesperrt und der Zugang zum Gebäude geöffnet.

Die Atemschutztrupps rüsteten sich zeitnah aus und betraten nach Aufnahme in die AGT Überwachung den verrauchten Bereich. Insgesamt galten drei Personen im Gebäude als vermisst, es brannte dabei in zwei Räumen parallel, sodass auch parallel vorgegangen werden musste.

Einsatzstelle

Die Einsatzabschnitte wurden in Menschenrettung und Brandbekämpfung eingeteilt, eine Gemeinsame Einsatzleitung vor Ort (ELO) wurde installiert. Die jeweiligen Einheitsführer stimmten die getroffenen und notwendigen Maßnahmen ab, eine effektive Zusammenarbeit zeigte sich auch für unbeteiligte Laien. "Das sieht alles sehr professionell aus….", so die Aussage einer Passantin, welche den Feuerwehrleuten bei ihrer anstrengenden Arbeit zusah.

Türöffnung

Die Atemschutztrupps kämpften sich währenddessen in das Gebäude vor. Mit Wasser im Schlauch, Wärmebildkamera (WBK) und mobilem Rauchvorhang ging der Trupp zur Menschenrettung vor. Parallel sicherte ein weiterer Trupp den Zugangs- und Rückzugsweg. Hier musste der mobile Rauchvorhang ebenfalls in der Türzarge eingebaut werden, um eine Rauchausbreitung im Gebäude zu verhindern.

Im Straßenbereich der Einsatzstelle wurde nach Bissendorfer Atemschutzkonzept die Einsatzstelle aufgebaut, die Druckbelüftungsgeräte wurden für den Einsatz vorbereitet, als die erste vermisste Person aus dem Gebäude getragen wurde. Die AGT Trupp drangen unter Nullsicht in die Räume vor, fanden die Personen dank WBK schnell und retteten diese in Crashrettung. Dabei mussten im Gebäude mit den Geretteten ca. 30 Meter zurückgelegt werden. Ein mehr als schweißtreibende Arbeit für die Rettungskräfte, da die Opfer ja getragen werden mussten.

Vor dem Gebäude

Die Wasserversorgung wurde während der Maßnahmen über einen Unterflurhydranten sichergestellt. Wasserschaden entstand keiner, da im Gebäude keine Wassergabe vorgesehen wurde. Alle drei Vermissten wurden in Crashrettung aus dem Gebäude verbracht und an die Verletztenablage übergeben.

Nach einer Stunde Übung bei hohen Außentemperaturen wurde die Übung im alten Bauhof der Gemeinde Wedemark beendet. Die Atemschutzgeräteträger legten die Schutzkleidung ab und versorgten sich mit ausreichend Wasser. Nach einer kurzen Manöverkritik vor Ort wurde am Feuerwehrhaus in Bissendorf noch die Kameradschaft gepflegt und ein wenig fachgesimpelt.

© Bild,Text: Holger Bauer