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10.11.2013 Sonntags im Industriebetrieb
+++ Ortskenntnisse wichtig für den Ernstfall, Stützpunktfeuerwehr im Rettungseinsatz +++
Der Sonntag ist kein üblicher Arbeitstag. Einige Mitarbeiter eines Industriebetriebs arbeiten dennoch Überschüsse in der Auftragsbearbeitung ab. Plötzlich entdeckt ein Kollege ein Feuer im Bereich der Lagerhalle und alarmiert die Feuerwehr.
Der Mitarbeiter drückt einen der vielen Druckknopfmelder an der Hallenwand. Sirenengeheul schrillt durch die Lagerhalle - alle anwesenden Mitarbeiter verlassen fluchtartig die Halle. Beim nachzählen am Sammelplatz gilt allerdings eine Kollege als vermisst.
Die durch stillen Alarm herbeigerufene Stützpunktfeuerwehr Bissendorf / Scherenbostel fährt zunächst die Brandmeldezentrale (BMZ) des Industriebetriebes an. Zugang zum Objekt verschaffen, BMZ kontrollieren, Meldergruppe und Melder identifizieren läuft routiniert.
Die Feuerwehrlaufkarten bringen den Einsatzleiter zum Ort des Geschehen, woraufhin erste Erkenntnisse der Erkundung aufgenommen werden: Es brennt ein Stapel Pallettten und Kartonage im Regallager. Eine Person ist unter einem Elektro-Gabelstapler eingeklemmt und schreit um Hilfe.
Der Einsatzleiter lässt umgehend die Einsatzfahrzeuge um die Halle fahren, um einen möglichst kurzen Angriffsweg zu haben. Dabei dienen die Notausgangstüren der Industriehalle als Erst-Angriffsweg für die örtlichen Feuerwehren.
Der Aufbau der Wasserversorgung gestaltet sich schwieriger als angenommen. Die Entnahme aus der vorgesehenen offenen Löschwasserentnahmestelle klappt nicht, es muss umgedacht werden. Eine wichtige Erkenntiss aus der Übung - immerhin geht es große Werte und Menschenleben.
Der Plan B zieht. Mit einem Unterflurhydranten an der Straße kann Wasser zum Brandort gefördert werden. Der Zugang zum Gebäude ist ca. 10 B-Längen entfernt, die Einsatzkräfte kommen ins schwitzen. Parallel wird nachalarmiert, die eigenen Kräfte sind bei einer großen Schadenslage voll ausgelastet, mehr Manpower wird benötigt.
Im Innenangriff wird derweil das Feuer im Pallettenregal bekämpft. Ein AGT Trupp geht nach Wedemark Konzept mit C-Leitung in das Gebäude vor und nimmt das Feuer mit Hohlstrahlrohr voll ins Visier. Das Feuer ist schnell gelöscht.
Ein zweiter AGT Trupp die bei der eingeklemmten Person angekommen. Die Person ist unter einem schwergewichtigen Gabelstapler festgeklemmt, kann sich eigenständig nicht mehr befreien, ist aber auch nicht ansprechbar. Mit Hebekissen wird der Stapler angehoben, die Person in Crashrettung aus der Halle gebracht. Hier kümmern sich zunächst die Feuerwehrsanitäter um die Erstversorgung der Person.
Nach gut 60 Minuten Übungsablauf, inkl. Test der Wasserversorgung und Brandmeldeanlage, wurde die Übung beendet. In der Nachbesprechung kommen einige Sachverhalte und Abläufe zu Ansprache, welche verbessert werden können. Anschließend wird eine Ortsbegehung der Industriehalle durchgeführt und der Löschteich erneut in Betrieb genommen.
In der Übung stand das Tanklöschfahrzeug der Stützpunktfeuerwehr nicht zu Verfügung - es weilt aktuell in der Werkstatt zu Reparaturarbeiten. Dank gilt an dieser Stelle dem Brandschutzbeauftragten des Betriebes für den Zugang zur Halle und der optimalen Übungsmöglichkeit.
© Bild,Text: Holger Bauer
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