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12.04.2014 Alternative Rettungsmethoden
+++ Alternative Rettungstechniken angewandt, skandinavische Rettungsmethode +++
Die Fahrzeugtechnik schreitet dauerhaft in der Entwicklung voran. Alternative Antriebe, neue Rettungsmethoden der Unfallrettung , unkonventionelle Vorgehensweisen zum Vorteil des eingeklemmten Patienten . Viele Techniken müssen von den Einsatzkräften beherrscht werden, um bei der Verkehrsunfallrettung erfolgreich, und dabei im Sinne des Patienten professionell, zu sein.
Die Einsatzkräfte der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf / Scherenbostel halten sich dauerhaft auf dem aktuellen Stand der Verkehrsunfallrettungs-Techniken . Ausbilder Holger Bauer hatte für den gesamten Samstag Inhalte eines Workshops zusammengestellt, welche die Einsatzkräfte forderten und förderten.
Das Hauptaugenmerk und der Praxisbezug des Übungstages lag auf dem Thema Alternative Rettungsmethoden. Die Anwesenden Einsatzkräfte lernten Sachverhalte zu alternativen Antrieben, zur Nutzung der vorhandenen Einsatzmittel, sowie Menschenrettung mit relativ einfachen Hilfsmitteln und Vorgehensweisen.
Der Vormittag begann zunächst mit einführenden Worten zu den Grundlagen der Unfallrettung. Golden Hour of Shock, Patientenorientierte Rettung und Rettungstechniken wurden besprochen. Am Beispiel des e-Golf wurden alternative Antriebsarten am praktischen Beispiel erläutert. Besondere Gefahren, stromführende Leitungen und Aufbau der Komponenten im Fahrzeug wurden von Holger Bauer gezeigt, erklärt und auf Rückfragen Details beantwortet. Nach 60 Minuten Theorie konnte der Unterrichtsraum verlassen werden. Bei strahlendem Sonnenschein ging es auf dem Übungsplatz praktisch weiter.
Am gasbetriebenen Übungsfahrzeug wurden zu allererst die Antriebsart und der Treibstoffbehälter angeschaut. Ein Gastank war eingebaut, der zweite Füllstutzen am Tank ersichtlich, das Sicherheitsventil am Gastank erkennbar.
Im folgenden wurden die Basics (Grundlagen) der Unfallrettung durchgeführt. Fahrzeug 4 Punkt unterbauen lassen, Airbagschutz an Lenkrad anbringen und Glasmanagement mit Folie wurden durchgeführt. Dabei wurde insbesondere auf Sicherheit der Einsatzkräfte und auf Korrektheit der Vorgehensweisen geachtet. Das entnehmen der Beifahrerseite-Türen war dabei ebenso einfach wie die fachgerechte Entnahme der B-Säule. Ein komplette Seitenraumöffnung auf der Beifahrerseite wurde so geschaffen - mögliche Patienten könnten so verletzungsmusterangpasst und axial mit dem Spineboard aus dem Fahrzeug gerettet werden. Der Rest des Fahrzeugs wurde für spätere Aktivitäten behalten, die Einsatzmittel wurden zurückgebaut - es ging in die Mittagspause.
Nach der verdienten 40 minütigen Pause wurde an einem weiteren Fahrzeug weiter geprobt. Im Fokus standen dabei alternative Rettungsmethoden, welche der Feuerwehr zu Verfügung stehen. Schneller umzusetzende Techniken, einfach handhabbare Vorgehensweisen sind dann gefragt, wenn dadurch ein Vorteil für den Patienten zu erwarten sindd. Ruckfreie Rettung am Unfallfahrzeug, zeitschonend weil einfache technische Ausführung der Rettung oder ressourcenschonend, weil mit wenig Personal umsetzbar, sind hier nur einige der wesentlichen und entscheidenden Merkmale welche zu nennen sind. Die Effektivität der alternativen Maßnahmen sollte aber dringend gegeben sein, der eingeklemmte Patienten hat selten die Zeit, dass die Feuerwehr an der Einsatzstelle experimentiert.
So wurden im Übungsverlauf mehrere alternative Rettungsmethoden praktisch durch die Rettungskräfte am Auto beübt. Crossramming mit Büffelwinde an der B-Säule, ziehen der Pedalerie mit auf dem Fahrzeug befindlichen Zuggeräten, Türentnahme ohne hydraulische Hilfsmittel oder Einsatzmöglichkeiten des Bolzenschneiders waren nur einige der angewandten Techniken zur Freiraum-Schaffung im und am Fahrzeug.
Die durchgeführten Einsatzmaßnahmen , die als alternative zur reinen Vornahme von hydraulischen Rettungsgeräten zu sehen sind, wurden bei den Teilnehmern positiv aufgenommen. Einfache Kenntnisse der Mechanik und der örtlich vorhandenen Einsatzmittel bringen einen sinnvollen Mehrwert, wenn diese richtig und sicher eingesetzt werden.
Zu guter letzt wurde in der Ausbildungssituation mit Hilfe der Seilwinde des Rüstwagen noch ein Fahrzeug nach skandinavischer Rettungsmethode gezogen. Die bei Frontalcrash anzuwendende Technik spart Zeit, stellt die zeitnahe Patientenrettung in den Vordergrund und muss von den Verfahrensabläufen her einstudiert werden. Holger Bauer erklärte die Vorgehensweisen und Ansatzpunkt und ließ die Gruppe den Personenkraftwagen ziehen.
Die aus dem ziehen des Fahrzeugs gewonnenen Erkenntnisse waren vor Ort absolut verwertbar. Ruckfreies ziehen, klare und definierte Anschlagpunkte der Ketten, Reihenfolge der zu ziehenden Konstruktionsmerkmale am Fahrzeug wurden direkt durchgeführt. Alle Anwesenden waren sich einig: Ein sehr gute Rettungsmethode eingeklemmter Fahrzeuginsassen - wenn die Rahmenparameter stimmen.
Nach einem ganzen Tag "Unfallrettung 2.0" zog Holger Bauer und alle Teilnehmer des Workshops ein positives Fazit. Die hier gezeigten Vorgänge stellen nur einen kleinen Teil der im Workshop durchgeführten Maßnahmen dar. Die erlernten Rettungsmethoden sind voll anwendbar und die Einsatzkräfte sind Top vorbereitet auf etwaige Realeinsätze.
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