28.07.2014 Salzsäure im Faß
+++ ABC Zug übt mit Stützpunktfeuerwehr Resse +++
Eine mögliche Leckage eines Transportgebindes hat am Montagabend die Ortsfeuerwehr Resse auf den Plan gerufen. Zur Unterstützung wurde der ABC Zug Wedemark hinzugerufen.
Ziel der gemeinsamen Übung war die ortsübergreifende Zusammenarbeit bei einer Gefahrgutlage. Als Führungskomponente war das ELW-Betriebspersonal mit dem ELW 1 ebenfalls zugegen.
Die angetroffene Lage bestand aus einem Privatfahrzeug inkl. Einachsanhänger, auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes. Der Supermarkt war geschlossen, eine nicht näher definierte Flüssigkeit aus einem 100 Liter Fass sollte aus dem Anhänger auslaufen. Eine Gefahrgutkennzeichnung an Anhänger u. PKW war nicht ersichtlich - leider in der Realität kein ungewöhnlicher Sachverhalt.
Das ELW Betriebspersonal unterstützte den Einsatzleiter Resse zunächst bei den Erstmaßnahmen. Absperren der Einsatzstelle und Einweisung der nachrückenden Kräfte wurde vorgenommen. Nach eintreffen der Gefahrgutzuges wurde ein kurze Lagebesprechung durchgeführt, parallel die Ordnung des Raumes vorgenommen.
Neben einem vierteiligen Löschangriff wurde die Grobdekontamination installiert und Kräfte mit Atemschutz und zusätzlicher persönlicher Schutzausrüstung ausgerüstet. An der geführten Lagekarte wurden neben Kräfteübersicht auch wichtige Informationen bildlich und tabellarisch dargestellt.
Ein Messtrupp wurde eingesetzt, um eventuelle Stoffe in der Luft nachzuweisen. Ein Trupp unter Atemschutz untersuchte im Schwarzbereich derweil das Faß auf dem Anhänger. Dabei ging es um die exakte Identifikation des Gefahrstoffes sowie um Menge und Status des Transportgebindes.
Mit Hilfe von Nüßler und Gefahrgutinformations-Systemen wurde der Stoff als Salzsäure mit der UN-Nummer 1789 identifiziert. Die notwendigen Erstmaßnahmen konnten dem Nüßler entnommen werden, die notwendigen Schlüsse daraus wurden gezogen.
Das betroffene Metallfaß wurde in einem dafür geeigneten Auffangbehälter hinter dem Anhänger gesichert, sodass eine Gefahrstoffausbreitung verhindert wurde. Die eingesetzten AGT Trupps wurden durch Wasser grob dekontaminiert und die einzelnen Truppmitglieder aus Ihren Schutzanzügen befreit.
Nach gut 1,5 Stunden waren alle Maßnahmen abgearbeitet - die Teileinheiten konnten wieder in Ihre Standort zurückkehren.
© Bild,Text: Holger Bauer
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