Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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18.06.2015 Den Nagel auf den Kopf

+++ Stützpunktwehr übt im Abrisshaus, praktische Ausbildungseinheit mit Theorie +++

Eine Rauchentwicklung wird aus einem Haus an der Scherenbosteler Straße gemeldet. Die Einsatzkräfte finden vor Ort einen Dachstuhl aus dem dichter Rauch dringt - ein Person wird darin vermisst.

Der eintreffende Einsatzleiter der Stützpunktwehr hat zunächst die Aufgabe nach 4 Phasen Modell die Einsatzstelle zu erkunden. Schauen was brennt, etwaige Anwohner befragen was passierte ist, die Örtlichkeit begehen oder das Haus zu umrunden. Diese Wege stehen als Informationsquelle zu Verfügung, es sei den man hat wesentliche Ortskenntnis oder andere Informationsquellen.

Im vorliegenden simulierten Fall ist der Brandherd im Obergeschoss, eine Person wird vom Eigentümer als vermisst gemeldet, umgehend wird der erste Atemschutztrupp unter Isoliergeräten über Steckleiter, in das erste Obergeschoss befohlen, um die Person zu finden und aus dem Gefahrenbereich zu bringen.

...am Verteiler

Neben der Wasserförderung aus einem Überflurhydranten an der Straßenecke wird die Steckleiter vom Löschgruppenfahrzeug an einer Deckenluke in Stellung gebracht. Der Angriffstrupp kann nun mit Wasser am Hohlstrahlrohr in das Obergeschoss einsteigen. Eine nicht ganz ungefährliche Situation.

Im Außenbereich wird inzwischen der Verletztenablageplatz vorbereitet, Krankentrage und Einsatzmittel der Feuerwehrsanitäter. Der Sicherungstrupp bezieht Stellung in der Nähe des Verteilers, um im AGT Notfall schnellstmöglich eingreifen zu können.

... aus dem Dachstuhl

Im betroffenen Gebäude zerknallen zur gleichen Zeit einige simulierte Spraydosen, die AGT Trupps melden dies der eingerichteten Atemschutzüberwachung - "nichts passiert", lautet die Rückmeldung. Das Feuer im Dachstuhl ist schnell bekämpft, die Person relativ zeitnah gefunden und erstversorgt.

Da wird aus einem hinteren Bereich des Hauses, nahe der Heizungsanlage, ein weiterer Brandherd gemeldet. Ein zweiter AGT Trupp verlegt nach Rollschlauchvariante die C-Schläuche und begibt sich zum Brandort ca. 2 C-Längen weit ins Gebäude. In einem Heizungsraum wird Feuer vermutet, das Fognail Löschsystem wird aus Gründen des Eigenschutzes angewendet.

Übungssituation auf dem Hof

Beim Fognail Löschsystem werden in die Zugangstür zu Brandraum zwei Löschlanzen eingebohrt, um die hinter der Tür lauernde Hitze und Rauch vorab mit Wasser abkühlen zu können. Die Löschlanzen werden in die Tür mit einem Hammer eingeschlagen bzw. eingebohrt, sodass diese fest in der Tür sitzen. Danach Schlauch dran und Wasser Marsch geben. Zündfähige Gase, die enorme Hitze und Rauch werden heruntergekühlt - die Gefahr eine Durchzündung bei Türöffnung für die Einsatzkräfte damit wesentlich verringert.

Fognail Einsatz

Das einschlagen der Metalltür mit dem Hammer auf den Fognailkopf zeigte, dass es nicht einfach ist die Löschlanzen zu positionieren. Die richtige Reihenfolge und Kraft sowie Technik sind dafür notwendig, um schnell und effektiv vorzugehen. Letztendlich wurde das Feuer hinter der Metalltür gelöscht.

Ortsbrandmeister Pardey ließ es sich nicht nehmen, dass Fognail Löschsystem nochmals allen Teilnehmern der Übung zu erklären. In der folgenden Nachbesprechung wurde die Vorgehensweise und der Ablauf der Maßnahmen nochmals erklärt und gezeigt.

© Bild,Text: Holger Bauer