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23.07.2015 Alternatives Vorgehen zum Patienten
+++ Stützpunktfeuerwehr Bissendorf übt Menschenrettung 2.0 am praktischen Beispiel +++
Unfälle mit Personenschaden im Verkehrsraum geschehen in der Bundesrepublik tagtäglich. Unfälle mit viel menschlichem Leid für die Opfer und noch mehr schweren Herausforderungen für die Retter. Wenn die Unfallfahrzeuge vom Zugang her extrem eingeschränkt sind, haben es die Retter nicht leicht.
Die Ausbildungsmaßnahme wurde vom TH Ausbildungsteam akribisch und von langer Hand vorbereitet. Das Szenario von Holger Bauer sah einen Verkehrsunfall vor, bei dem das betroffene Fahrzeug nicht offen zugänglich war.
Zur Einsatzlage:
Im Heckbereich ist ein LKW auf einen PKW aufgefahren und hat den PKW auf einen weiteren LKW geschoben. Die Türen sollten in der Übungssituation verschlossen bleiben, sodass sich der Einsatzleiter einen alternativen Zugang zu den eingeklemmten Patienten auf den vorderen Sitzen überlegen musste . Eine unkonventionelle Lösung zur Befreiung der eingeklemmten musste gefunden werden. Besondere Herausforderung: Das Rettungsziel, d.h. die eigentliche Rettung der Patienten auf den Frontsitzen, musste ohne hydraulischen Rettungssatz gefunden werden.
Nachdem verschiedene Vorgehensweisen in der Ausbildungsgruppe diskutiert und erörtert wurden, konnten in der Praxis einzelne Versuche am Fahrzeug durchgeführt werden. Schneiden der Scharniere mittels Säbelsäge, rausreißen der Scharniere / Bolzen / Schrauben mittels Hebebaum und anheben des Lenkrades mittels Wagenheber wurden als einige wenige alternative Rettungsmöglichkeit identifiziert und durchgeführt.
Das Roof Sectioning, auch als teilweise Eröffnung des Daches oder teilweise Dachfreilegung bezeichnet, bot eine gute Möglichkeit den Erstzugang zum Patienten, von oben her, zu schaffen. Dabei werden die Dachflächen des Fahrzeuges, oberhalb der Patienten, durch mehrere Schnitte mit der Säbelsäge so zerlegt, dass das Dach anschließend über dem Patienten nach hinten geklappt werden kann. Der Erstzugang des Rettungsdienstes, direkt zum Patienten, wäre gewährleistet. Auch eine Rettungs- und Befreiungsöffnung wäre durch diese alternative Technik denkbar.
Die Einsatzkräfte nahmen unter notwendiger Schutzkleidung (Augen- Gesichtsschutz und Staubmaske) die Schnitte durch die VSG Frontschutzscheibe vor und schnitten anschließend Dachfläche und Holme zur Entlastung durch. Die Dachteile über den Frontsitzen konnten nach hinten geklappt werden.
Im zweiten Ausbildungsabschnitt des Übungsabends besetzten die Einsatzkräfte Tanklöschfahrzeug und Löschgruppenfahrzeug und fuhren nach Einsatzlage eine Einsatzstelle im Gewerbegebiet an. Nach FwDv 3 - Einheiten im Löscheinsatz - wurden Einsatzmaßnahmen zur Brandbekämpfung vorgenommen. Angenommen wurde der Brand eine Containers an einer großen Lagerhalle, das übergreifen der Flammen musste verhindert werden. Weiterhin wurde eine Wasserentnahmestelle hergerichtet und in Betrieb genommen.
Zum Ende des Abends zeigte sich der gewünschte Lern- Wiederholerfolg bei den Einsatzkräften - alle Anwesenden hatten die eigenen Fähigkeiten trainiert und die wesentlichen und neuen Kenntnisse vertieft.
© Bild,Text: Holger Bauer
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