Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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07.10.2015 Nix zu sehen - Mensch gerettet

+++ AGT Träger der Stützpunktfeuerwehr bei der Menschenrettung +++

Konzepte zu schreiben ist eine Sache - das andere diese auch praktisch, im realen Leben, erfolgreich umzusetzen. In der praktischen Ausführung sind die Bissendorfer Einsatzkräfte bestens geübt.

Das tragen von Isoliergeräten, die arbeitsmedizinische Belastungsuntersuchung nach G26.3 und die Dienstvorschriften geben den Arbeitsradius der AGT Ausbildung bundesweit vor. AGT Konzepte in Modulbauweise sollen standardisierte Vorgehensweisen und Ausrüstung garantieren.

Ein realitätsnahes Bild zeichnet sich, wenn die Einsatzkräfte in verrauchte Bereiche eindringen müssen, um vermisste Personen aus dem Gefahrenbereich zu retten - und das alles bei Nullsicht. Dann kommt nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit zu tragen, sondern auch Teamgeist, fachliche Ausbildung sowie Kommunikationsfähigkeit und Sicherheitsbewußtsein.

Mit Bundeswehr Helmüberzügen

Im AGT am Mittwoch zeigte das Ausbilderteam um Hartmut Bauer und Rainer Krienke dass unkonventionelle Ausbildung nicht uneffektiv sein muss. In einer Lagerhalle im Bissendorfer Gewerbegebiet mußten 8 AGT Trupps nacheinander jeweils die gleiche Aufgabenstellung lösen. Bei einem Feuer in der Lagerhalle wurde eine Person als vermisst gemeldet. Menschenrettung vor Brandbekämpfung lautet der Grundsatz bei der Feuerwehr, alles immer unter Berücksichtigung der Unfallverhütungs-Vorschrift (UVV). So wurde auch vorgegangen …

Die Trupps bekamen vor der Halle den Einsatzaufrag der Menschenrettung, inkl. einer kurzen Einweisung. In der Halle befanden sich Baumaschinen, Arbeitsbereiche mit Werkbänken und seitliche Sozialräume und Rolltore zum Außenbereich. Eine Puppe wurde in der Halle versteckt als die Trupps, gesichert durch eine Leinensicherung, die Halle durchsuchten. Dabei wurde die Anwendung verschiedener Suchtechniken frei gegeben. Jeder Trupp konnte die Suchtechnik anwenden, welche ihm am sinnvollsten erschien.

Menschenrettung bei Nullsicht

Bei den einzelnen AGT Suchdurchgängen in der Halle, wurde durch die Bissendorfer Ausbilder jeweils die Zeit genommen. Eine wesentliche Maßnahme um Überblick zu bekommen , da vermisste Personen nur eine geringe Überlebenswahrscheinlichkeit haben, je länger sie im Brandrauch verweilen bzw. Liegen. Schon wenige Atemzüge des giftigen Rauches genügen, um Bewußtlosigkeit oder den Tod herbeizuführen. Umso wichtiger ist es, dass die AGT Träger die Personen schnell finden. Bei der durchgeführten Übung war die Wärmebildkamera (WBK)dem Ausbilder vorbehalten. Die eingesetzten AGT Träger sollten intensiv und schnell die Suchtechniken anwenden. Wie gelernt …

Die eingesetzten Suchtrupps hatten weder Beleuchtungsmaterial noch Atemschutzgerät dabei, noch konnten sie auf die WBK zurückgreifen. Die Fokussierung auf die Suchtechniken war gegeben. Selbst die nachleutenden Feuerwehrhelme wurden mit Bundeswehr- Helmüberzügen so gestaltet, das keine Lichtquelle vorhanden war. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Die Ausbilder in der dunklen Halle waren immer zugegen, griffen aber nicht in die Übungssuche ein, so war der Trupp auf sich allein gestellt.

Crashrettung Übungspuppe

Alle Trupps fanden die Übungspuppe und konnten diese per Crashrettung zum Ausgang transportieren . Unterschiedliche Suchtechniken brachten unterschiedliche zeitliche Ergebnisse, ein weiteres wichtiges Lernergebniss des Übungsabends.

Nach ausgiebigen Feedback und Besichtigung der Halle bei Hallenlicht ließ es sich der Eigentümer der Halle nicht nehmen den Anwesenden noch einen Imbiss anzubieten. Mit Dank für das Übungsobjekt und den Imbiss dankte das AGT Ausbilderteam und alle Teilnehmer verabschiedeten sich - bis zum nächsten mal …

© Bild,Text: Holger Bauer