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08.01.2016 Exkursion: Effiziente Technik
+++ Neueste Technik ergänzt aktuelle Trends und Vorgehensweisen +++
Man liest fast täglich: Die Feuerwehrwelt dreht sich weiter. Sinkende Mitgliederzahlen durch demografischen Wandel bei Feuerwehren im Bundesgebiet, Tagesverfügbarkeit gefährdet weil immer weniger Einsatzkräfte vor Ort arbeiten - oder fehlende finanzielle Mittel der Städte / Kommunen, gar ein Bericht über mangelnde leistungsfähige Feuerwehren vom Landesrechnungshof - all diese Themen der letzten Monate und Jahre musste man in den Medien lesen.
Aber wie können mögliche Gegenmaßnahmen bzw. finanzielle Ausgaben derzeit aussehen ? Neben werbewirksamen Öffentlichkeitskampagnen in der Wedemark Marke "Danke Florian" bringt z.B. eine Kommune aus der Region Hannover, welche in der letzten Zeit wesentlich in die Ausstattung der Feuerwehr investiert hat, Ihre Feuerwehr auf Vordermann. Neben neuen Feuerwehrhäusern von Schwerpunktfeuerwehren wurden neue Einsatzfahrzeuge nach Feuerwehrbedarfsplan kommunal und vorrausschauend beschafft. Alles weil man erkannt hat, dass in Zukunft der definierte Sicherheits-Service mit wesentlich weniger Personal zu stemmen sein wird. Definierte Brandschutzbedarfsplanung und Schutzziele heißen die regionalen Zauberworte.
Neueste Technik schafft zeitliche und personelle Ressourcen für die wirklich wichtigen Parameter im Feuerwehreinsatz. Mit moderner Technik können Sachverhalte und Einsatzmaßnahmen z.B. mit wesentlich weniger Personal abgearbeitet werden, als noch mit alter Technik. Beispiele gibt es viele in der heutigen Technik: Ein Mann Entnahme von Leitern, Einfachbedienung und intelligente Lösungen bei der Pumpentechnik, Fernbedienung von Lichteinheiten auf dem Dach und viele weitere moderne technische Lösungen. Dabei immer im Fokus: Eine massive Überforderung der Einsatzkräfte sollte aus alle Fälle vermeiden werden. Technik darf denoch nicht zu kompliziert werden. Eine Vielzahl von Studien bundesweit befasst sich mit der Zukunft der Feuerwehr, TIBRO sei nur als eines der Beispiele genannt.
Nicht alles lässt sich jedoch bei der Feuerwehr "eindampfen". Dort wo es die Eigensicherheit betrifft oder den Stand der Technik angeht, sollte nicht gespart werden. Der gefährliche Einsatz unter Isoliergeräten, die Ausrüstung der Tauchergruppen, hydr. Rettungssätze angepasst an die neueren Fahrzeugtechnologien - all diese und weitere Fähigkeiten des Umgangs sind höchst menschenorientiert - und bedürfen in Zukunft weiterhin größeren finanziellem Aufwand und örtliche Ausbildung (zum Wohle der Bürger).
Im vorliegenden technischen Sachverhalt wurde von einer Kommune der Feuerwehr ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 übergeben. HLFs haben die Eigenschaft sowohl für Brand- als auch Hilfeleistungsaufgeben gerüstet zu sein, so können ggf. mehrere Fahrzeuge in eine Lösung portiert werden, welche dann unter Umständen wiederum weniger Personal benötigt.
Das übergebene Fahrzeug auf MAN 18.340, mit 18 t Fahrgestell und 340 PS Allrad Antrieb, verfügt über einen 2000 Liter Wassertank, 200 Liter Schaummitteltank, 30 Meter Falt-Schnellangriff, einen Dachmonitor sowie Wärmebildkamera und FPNP 2000/10.
Die besondere Ausrüstung zur Technischen Hilfeleistung umfasst neben den allgemeinüblichen Stromgenerator, Lichtmast hydraulisches Rettungsgerät und Steckleiter auch Rettungsplattform, Hochdruckhebekissen, Rettungssäge Twin Saw und automatischen Defibrilator (AED). Mehrzweckzug, Stab Fast System und Hitzeschutzanzüge sind ebenso im Aufbau verlastet, wie Waathossen und Überdruckbelüfter.
Das Fahrzeug der Marke MAGIRUS LOHR besticht durch sein Durchdachtheit im Ganzen. In der Fahrzeugkabine wurde wirklich jeder Zentimeter optimal ausgenutzt, um effektiv und schnell am Einsatzort vorgehen zu können, Leuchtmittel, Wärmebildkamera und Akku Ladegeräte sowie Türöffnungswerkzeuge sind in Handbereich schnell griffbereit. In separaten Schrankeinheiten im Gruppenraum sind System-Container mit Werkzeug untergebracht sowie Wasserflaschen und Rettungsrucksack.
Das Fahrzeugs hat natürlich auf der Dachfläche ebenfalls Einsatzmittel untergebracht: 4-teilige Steckleiter, Mehrzweckleiter, Ölbinder und Saugschläuche sind neben dem Dachmonitor fixiert. Die Heckbeklebung mit rotgelber Warnfolie zeigt maximale Warnwirkung zum heckseitig auffahrenden Verkehr (gerade auch bei Nacht).
Das Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland, Aufgrund gestiegener Anforderungen und zunehmender Einsatzmittelmenge, immer größer werden ist kein Geheimnis mehr. Die zum Fahrzeug gehörenden Führerschein-Fahrzeugklassen müssen beim Einsatzpersonal immer mit berücksichtigt werden. Die Fahrzeuge müssen jederzeit bewegt werden können. Auch spielt eine Rolle, ob Straßen, Gewerbegebiete, Bahnstrecken, Moore, Wohngebiete, Feld- Wald- und Wiesenfläche eine bestimmte Fahrzeugart (Straßen / Allradantrieb) und Fahrzeuggröße wirklich benötigen. Oder tut es auch eine Nummer kleiner - angepasst an die örtlichen Gegebenheiten ? Diese und weitere örtlich spezifische Fragen sind zu klären.
Die Pumpenbedienstände von Löschgruppenfahrzeugen (LF) und Hilfeleistungslöschfahrzeugen (HLF) sind eine Wissenschaft für sich. Der allgemeine Grundsatz: Je einfacher desto besser - kann auf Dauer in Gänze so nicht mehr bestehen. Ein Große Anzahl von möglichen Löschtechniken beginnend von Compresed Airfoam ( CAFS) Systemen, Light Water, One Seven oder einfach nur Wasser stehen neben vielen anderen technischen Lösungen zu Verfügung.
Intelligente technische Löschsysteme ergeben im heutigen Zeitalter hervorragende Löschergebnisse. Der (ehrenamtliche) Maschinist von Heute muss nicht nur fachlich mehr Wissen als noch vor 40 Jahren, sondern muss auch seine Technik beherrschen - wobei eine Menge an Hilfsmitteln der Pumpen hilfreich ist. Ob Heckpumpe oder seitlich verbaute Pumpe. Es gilt : Wasser dient immer als Grundlage des Löschens und ist nicht wegzudenken. Aber einige hilfreiche Features können helfen….
Insgesamt schreitet der Trend zu effizienten Technik auch bei der Feuerwehr weiter voran, obgleich örtliche Belange mindestens ebenso eine Berücksichtigung finden werden. Die Feuerwehr wird zukunftsähige und innovative Wege finden ...
© Bild,Text: Holger Bauer
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