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21.07.2016 Einsatzorientiertes Handling
+++ Menschenrettung nach Verkehrsunfall, strukturiertes Vorgehen effektiv trainiert +++
Der Sommertag war mit Dauersonnenschein extrem heiß - alle anwesenden Teilnehmer des monatlichen Übungsdienstes waren angespannt und froh das Feierabend war, also ab in den Schatten. Umso erstaunlicher, dass sich über zwanzig ehrenamtliche Einsatzkräfte der Stützpunktfeuerwehr zum sommerlichen Übungsdienst einfanden. Ehre und Anerkennung …
Vorbereitet wurde vom Ausbildungsteam eine schweißtreibende Ausbildungseinheit zum Fachthema Unfallrettung. Ein Verkehrsunfall wurde nachgestellt. Die einzelnen Schritte der örtlichen Standard Einsatzregel (SER) sollten praktisch durchgegangen werden.
Die Ausbilder achteten zunächst auf eine korrekte Fahrzeugaufstellung am Unfallort. Rüstwagen in der richtigen Entfernung zum Unfallfahrzeug, optische Visulisierung des inneren Arbeitskreises auch der notwendige Brandschutz wurde einsatzbereit vorbereitet.
Als nächstes konnten die Retter die Geräteablage und die Sanitätsablage auslegen. Diese wurde im Ausbildungsverlauf mit allen denkbar zu nutzenden Einsatzmitteln gefüllt.
Die Sanitätsablage gilt im Einsatzfall auch für den hauptamtlichen Rettungsdienst als Ablagepunkt der Einsatzmittel. Die Geräte, wie auch die Sanitätsablage haben die Aufgabe die Einsatzstelle zielorientiert zu strukturieren und eine visuelle Grenze zum inneren Arbeitskreis zu erzeugen.
Einsatzpersonal ohne Einsatzauftrag hat im inneren Arbeitskreis, also hinter der eingerichteten Geräteablage, keinen Zutritt, da dort nur die Einsatzkräfte der direkten Rettung störungsfrei arbeiten sollen.
Der Einsatzleiter soll über seine Abschnittsleiter die in Bereitschaft stehenden Retter am inneren Arbeitskreis jederzeit einsetzen können, um weitere Maßnahmen (auch im äußeren Arbeitskreis) gegebenenfalls durchführen zu können.
Im Übungsverlauf wurde neben der fachgerechten 4 Punkt Stabilisierung inkl. Wegrollschutz, auch der Airbagschutz am Unfallfahrzeug erklärt. Auch das Glasmanagement mit Klebefolie und Federkörner wurde, ruhig und sicher im Ausbildungstempo durchgeführt, sodass auch neue Kameraden/innen sich einen ersten Eindruck von professioneller Rettung am Fahrzeug verschaffen konnten.
Eine der wichtigsten Bestandteile der professionellen Rettung stellt die eigene Sicherheit an der Einsatzstelle dar. Einsatzstellenabsicherung, Blockadefahrzeug ohne Personal und Fischgretenmuster bei der Fahrzeugaufstellung wurden aktiv angesprochen.
Die Einrichtung eines Sicherheitsassistenten (Safety Man) ist schon seit Jahren in der Feuerwehr Bissendorf - Scherenbostel praktisch umgesetzt - und als sehr erfolgreich bewertet worden. Das verhindern von Unfällen und das einhalten der Unfallverhütungsverschriften, wie auch der Blick auf die korrekte Anwendung der persönlichen Schutzausrüstung im Einsatzfall, sind in Bissendorf elementare Bestandteile der Einsatzstellenarbeit geworden. Grundvoraussetzung: Eine Gute Ausbildung der Sicherheitsassistenten:
Nach Standard Einsatzregel Verkehrsunfall (SER) konnten die Einsatzkräfte sich nun an die Entfernung des Daches machen. Arbeit mit der Rettungskarte vom Fahrzeug, Handling mit den verschiedenen hydraulischen Rettungsgeräten wie auch das Zusammenspiel mit der medizinischen Rettung standen im Blickpunkt. Einsatz des Schutzdecken Sets wie auch des Splitterschutzes wurden fachgerecht erklärt. Die inneren Retter kümmerten sich derweil um die Erstversorgung der Patienten. Das Fahrzeugdach wurde entfernt. Fahrer- und Beifahrertür entnommen, um letztendlich an beiden Seiten ein Fußraumfenster zu erzeugen.
Die Fahrzeugfront wurde mehrere Zentimeter nach vorne geklappt, um so Raum für die axiale Rettung des Patienten aus dem Fahrzeugheck zu schaffen.
Nach 2,5 Stunden intensiver Rettungsübung wurden die Einsatzmittel kontrolliert zurückgebaut um anschließend eine verdientes Wasser / Erfrischung zu genießen.
© Bild,Text: Holger Bauer
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