25.07.2016 Exkursion: Bomberos Ayuntamiento de Huelva
+++ PARQUE MUNICIPAL BOMBEROS Huelva, kameradschaftlicher Empfang +++
Trockene Hitze und sommerliche Temperaturen zur Nachmittagszeit im Andalusischen Süden. In der Stadt Huelva, in der nähe von Sevilla, bereiten sich alle auf die Siesta vor. Ein Besuch bei der Berufsfeuerwehr der 150.000 Einwohner Stadt zeigt, dass das verantwortungsbewusste sowie das traditionelle Leben bei der dortigen Feuerwehr.
Eine der Drehleitern steht in der Mittagshitze vor der Feuerwache PARQUE MUNICIPAL BOMBEROS HUELVA. Nichts außergewöhnliches - würden da nicht gerade zwei der Kameraden der Wache gerade den täglichen Funktionscheck durchführen. Also kurz auf Englisch angesprochen, ein lächeln auf dem Gesicht, schon ist man mit den örtlichen Einsatzkräften im Gespräch. Man wird gefragt wo man her kommt, ach - auch Feuerwehrmann ein lächeln kommt zurück - Hannover und Interschutz ist den meisten Feuerwehrleuten weltweit ein Begriff. Es wird ein weiterer Kamerad gerufen welcher besser Englisch kann - schon kann die individuelle Führung durch die Feuerwache starten.
Die neuere der beiden Drehleitern (MAGIRUS, Eurofire , auf 150E27) stand auf dem Hof zur Kontrolle. Das eigentliche Schätzchen, eine zweite MAGIRUS Drehleiter, mit Staffelkabine und vierteiligem Leitersatz steht ebenfalls noch in der Halle. Deutliche Abnutzungspuren zeigen, dass die deutsche Technik oftmals im Einsatz war. Der noch händisch anzuhängenden Drehleiterkorb spricht Bände - nicht alles geht Heutzutage in Huelva mit elektronischer Unterstützung wie von selbst.
Die Wache der Stadt Huelva hat insgesamt sechs Ausfahrten vorne zur Hauptstraße, sechs Einfahrten auf der Rückseite der Halle. Die Wache befindet sich am Innenstadtring der Altstadt. Es gibt noch weitere dezentrale Wachen, aber diese hier ist die größte, so die einführenden Worte des Guides. Der Fuhrpark ist sehr IVECO lastig, so der erste Eindruck. "Die Fahrzeug sind solala…" dazu die Aussage der Kameraden, …es gab schon einige Probleme.
In der Wache selber sind viele Fachgruppen stationiert. Neben den Hubrettungsgeräten und Löschfahrzeugen sind die Wasserrettung, Höhenretter (Sicherungsgruppen) und die Rettungshundestaffel auf der Wache stationiert. Die neueste Drehleiter der Feuerwehr auf IVECO Eurofire - Bomberos No.2, hat die Standard Rettungshöhe und sieht aus wie in Deutschland. Gelbe Rundumleuchten werden hier in Spanien mit Sondersignal gefahren, wie im Süden Europas manchmal üblich.
Die Rettungswege in die ländlichen Gebiete sind für Deutsche Verhältnisse sehr lang, sodass längere Zeiträume vergehen bis die Feuerwehr am Einsatzort eintrifft. Anders als in Deutschland wo in fast jedem Ort eine Feuerwehr vorhanden ist. Der spanische Kamerad war einige Jahre beruflich im Rheinland tätig, sodass Er auch die deutschen Verhältnisse kennt. Nur sein Deutsch hat in Spanien etwas gelitten - macht nichts - Englisch geht mehr als gut ..
Die Wache hat eher den Scharm einer Gewerbehalle, alle Fahrzeuge stehen offen hintereinander in der freitragenden Fahrzeughalle. Erstausrückende Fahrzeuge stehen vorne, zweiter Abmarsch weiter hinten, Sonderfahrzeuge am anderen Ende der Halle. Neben einer Absauganlage ziert die Halle eine große Kletterwand, als Trainingsgelände für die Höhenretter.
Die privaten Umkleideräume der Einsatzkräfte sind am hinteren Teil der Halle, die Einsatzanzüge, samt Helme, hängen am offenen Haken in der Fahrzeughalle. Auch die Kleiderkammer mit Tauschklamotten ist in der Fahrzeughalle untergebracht um schnell Einsatzanzüge tauschen zu können.
Die Wasserrettung in Huelva setzt auf drei mit Außenbordmotoren von Yamaha ausgestattete größere Boote, ein kleines Ruderboot gibt es auch, sodass am Hafen und am Fluss Odiel auf dem Wasser vorgegangen werden kann. Die Hafengesellschaft hat der Feuerwehr in Vergangenheit sogar ein Gefahrgutfahrzeug gesponsored, um etwaige Gefahrguteinsätze abarbeiten zu können. Ein schöner Schachzug, wie ich bemerke …
Die Ausstattung am Löscharmaturen ist mit jeder deutschen Feuerwehr vergleichbar. Schläuche, wasserführende Armaturen, Heckpumpen in den Fahrzeugen sind wie gewohnt. Einige der Fahrzeuge besitzen auf den Dächern am Heck Schnellangriffsleitungen in D-Schlauch Ausführung, für Wald- oder Vegetationsbrände. D-Schläuche sind schnell vorgenommen, leicht handhabbar uns bringen nicht so viel Gewicht mit sich und dem Wasser. Leicht, schnell ,wendig und effektiv im Gebüsch meint mein Feuerwehr Begleiter.
Die technische Hilfeleistung wird hauptsächlich mit einem IVECO Turbo Daily Kastenwagen durchgeführt. Das mit einem Trupp zu besetzende Fahrzeug sieht wirklich aus wie ein Auslieferungsfahrzeug. Im offenen Fahrzeugaufbau ohne Regale und Fächer, sind neben Axt und vielerlei Handwerkzeug auch Atemschutzgeräte, Stromaggregat, Hydraulikaggregat, Schleifkorbtrage und Band- und Rundschlingen gelagert. Auch ein Rettungsring hängt an der Wand. Der Wagen sieht eher aus wie ein Gemischtwarenladen an technischen Hilfsmitteln und Geräten - alles ohne jeglichen Rückhalteschutz für Geräte, einfach eingeladen - schön gewesen.
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© Bild,Text: Holger Bauer
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