Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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14.10.2016 Wenig Blut verlieren ist besser

+++ Erneute Weiterbildung der Rettungsgruppe, Blut ist absolut lebenswichtig +++

Zur Weiterbildung trafen sich im Unterrichtsraum der Stützpunktfeuerwehr die Feuerwehrsanitäter zur letzten Weiterbildung im Jahr 2016. Im Fokus der Ausbildung standen blutstillende Maßnahmen bei relevanten Verletzungen.

Zunächst ging der Ausbilder auf Beckenfrakturen und deren Auswirkung ein. Als wesentliches und elementare Erstversorgung, muss bei angenommenem Blutverlust im Beckenbereich, eine Beckenschlinge angelegt werden, damit der Patient nicht innerlich verblutet. Anlagen der Fußschlinge (mit Tourniquet) und korrektes anlegen der Beckenschlinge wurde allen Teilnehmern erklärt, sodass folglich jeder auch einmal den Patienten die Beckenschlinge anlegen mußte. Die Zwei-Helfer Methode hat sich dabei bestens bewährt, da die Beckenschlinge, beim fest anziehen über der Hüfte, Gegenzug benötigt.

In der vorangegangenen Ausbildungseinheit stellte der Ausbilder erneut den First Care Notverband vor. Der schnell griffbereite und universelle Allzweckverband kann als Druckverband auf stark blutender Wunde oder zum fixieren gebrochener Extremitäten genutzt werden. Auch blutende Halsarterien (Arteria carotis mit viel Blutverlust) können mit den Druckverband unter den Armen im Ernstfall verschlossen werden.

Zum Notverband kann natürlich weiterhin ein druckausübender Gegenstand zum Druckverband genutzt werden, um den Druck auf die Wunde zu erhöhen. Auch der gerinnungsfördernde QuickClot kann weiterhin genutzt werden. Anschließend konnten alle Feuerwehrsanitäter das anlegen der Notverbände intensiv üben. Wesentlich ist der aufgebrachte Kunststoffsteg am Verband, mit welchem durch Drehung Druck auf eine wunde ausgeübt werden kann.

Tourniquet anlegen

Der Dritte Ausbildungsabschnitt beinhaltete das korrekte anlegen eines Tourniquet, somit Stillung der Blutung. Angenommen wurde ein Unfall bei Baumsägearbeiten der Feuerwehr. Durch Sägearbeiten ist ein großer Holzsplitter, durch die Sägehose des Geräteführers, in die Arteria Femoralis eingedrungen und hat starken Blutverlust zu folge. Dies muss sehr zeitnah erkannt werden, da nachwenigen Minuten der Blutverlust so hoch sein kann, dass nach Kreislaufversagen der Tod droht.

Als Erstversorgung mit dem eigenen Knie die Arterie abdrücken und mit dem Tourniquet das Bein unter dem Holzsplitter stark abbinden, sodass die starke Blutung gestillt wird. Dabei ist darauf zu achten, dass der Tourniquet sehr fest angezogen wird. Schmerzen und festanliegender Tourniquet werden den Patienten dazu bewegen gegen das abbinden zu intervenieren - aber die Abbindung muss bestehen bleiben, es ist überlebenswichtig.

First Care Notverband

Zu guter letzt wurde auf den notwendigen Wärmeerhalt der Patienten eingegangen. Welche Möglichkeiten hat die Feuerwehr auf der Straße mit ihren Mitteln. Insbesondere wurde auf die Rettungsdecke - und ihre sinnvollen Möglichkeiten- eingegangen.

Das in jede Hosentasche passende Rettungsmittel umhüllt den Patienten (Silberfolie nach innen) und hält die Körperwärme beim Menschen. Auskühlen wird erschwert, in dem die Folie nah am Körper angelegt wird. Auch unter vorhandenen Pullovern oder Jacken kann die Rettungsfolien angelegt werden. Auch der Kopf kann eingepackt werden. Wichtig ist, dass der Thorax nicht vollkommen auskühlt und der Patient warm bleibt. Also auch unter den Patienten Decke oder Rettungsfolie legen.

© Bild,Text: Holger Bauer