Freiw. Feuerwehr Bissendorf

FF - Veranstaltungen

Zum Gästebuch
Sitemap
Impressum

Zur Homepage

29.07.2017 Verkehrsunfall - auslaufende Stoffe

+++ ABC Zug Wedemark übt komplette Einsatzlage in mehreren Stunden +++

Die Einsatzkräfte des ABC Zuges Wedemark trafen sich an einem Samstag, um gemeinsam eine komplexe Einsatzlage zu bewältigen. Nach dem abrücken in einen Bereitstellungsraum wurden die Einsatzkräfte zum Einsatzort alarmiert.

Die ersteintreffenden Kräfte fanden einen auf ein Tankfahrzeug aufgefahrenen Transporter vor. Zwei Personen waren im Transporter verletzt. Ein flüssiger Stoff trat aus dem beschädigten Tankbehälter aus, zudem hatte der Transporter Gefahrgut-Stückgut geladen.

Der erste Gruppenführer traf die Entscheidung einer Sofortrettung der Verletzten unter Atemschutz. Während das ELW-Betriebspersonal parallel die weiteren Maßnahmen mit dem Einsatzleiter vornahm - und weitere Einsatzkräfte zum Schadensort alarmierte - gingen Atemschutzträge zum Unfallfahrzeug vor und brachten die Unfallopfer aus dem Gefahrenbereich. Eine notwendige Notdekontamination wurde vorgenommen und die Patienten erstversorgt. Erste Hilfe, Wärmeerhalt und die Notdekontamination mit Wasser wurde vorgenommen, zudem wurde kontaminierte Kleidung entfernt.

Weiter eintreffende Kräfte nahmen zunächst die Visualisierung der Absperrgrenze vor. Mit Absperrband wurde die Grenze gekennzeichnet. Der Schwarzbereich wurde so allen Beteiligten sichtbar. An der Grenze zum Schwarzbereich wurde die Grobdekontamination aufgebaut. Ein Abtropfbecken inkl. Dekontamination wurde installiert, zudem wurde als Wetterschutz das Schnelleinsatzzelt aufgebaut.

Unter den Augen des Gemeindebrandmeisters Maik Plischke wurden zwei CSA Trupps unter Atemschutz vorbereitet. Das einsteigen in die Chemikalienschutzanzüge wurde durch personelle Anziehhilfen unterstützt. Anlegen der Pressluftflaschen, anlegen der Funkgeräte und das schließen der Schutzanzüge wurde zeitnah durchgeführt, wobei sicher Verbesserungsbedarf identifiziert wurde.

Die CSA Trupps gingen über die eingerichtete Atemschutzüberwachung in den Schwarzbereich vor. Ziel war neben der Stoffidentifikation auch die auslaufende Flüssigkeit einzudeichen, die Leckage zu schließen und das auffangen der Flüssigkeit. Die Einsatzzeiten der CSA Träger sind insgesamt zeitlich beschränkt. Grundsatz sind 20 Minuten Arbeits-Einsatzzeit im Wirkbereich, zuzüglich Anmarsch und Abmarsch. Die Zeit der gründlichen Grobdekontamination muss addiert werden, da die Einsatzkräfte in dieser Einsatzphase noch im isolierten Schutzanzug stecken. So kommen die Einsatzkräfte nach ca. 30 Minuten aus Ihren Schutzanzügen.

Bei der Übung wurden die An-Abmarschwege bewusst kurz gehalten, ebenso wurde die Wetterlage unberücksichtigt gelassen. Im Übungsverlauf wurde weitere Einsatzkräfte mit ISOPANT ausgerüstet. Die Kräfte gingen mit Flammschutzkleidung in die Einsatzstelle, nachdem der Stoff näher bekannt war und die Schutzstufe etwas herab gesetzt werden konnte.

Der vierteilige Löschangriff stand im Einsatzverlauf ebenso bereit wie Fachberater Horst Günther Hahn, welcher mit Tipps zu Stoff und Einsatzlage wissenswert weiterhalf. Die CSA Trupps hatten derweil die Leckage geschlossen und den Transporter teilweise entladen. Dabei kamen mehrere Propangasflaschen und gekennzeichnete Gefahrgutbehältnisse zum vorschein. Diese wurden gesichert, sodass keinerlei Gefahr von Ihnen mehr ausging.

An der Grobdekontamination wartete ein Trupp unter ABEK Filter und Einmalanzug zur Grobreinigung der aus dem Schwarzbereich kommenden CSA Träger. Mittels Waschbürsten konnten alle im Gefahrenbereich eingesetzten Kräfte mit Wasser vorgereinigt werden. Anschließend wurden die CSA / Isopant- Träger fachgerecht entkleidet.

Dabei dürfen die CSA / Isopant Träger mit den Außenseiten Ihrer Schutzanzüge nicht in Berührung kommen. Die Personen stehen bzw. sitzen dabei mit den Füßen in Kunststoffbeuteln, um gleich nach dem Auskleiden die Schutzausrüstung im Transportbeutel zu verstauen. So werden die kontaminierten Schutzanzüge gleich in den Transportsäcken verpackt und zur Reinigung/ Instandsetzung oder zur Entsorgung verbracht.

Nachdem die Einsatzlage nach 3 Stunden intensiver Arbeit abgearbeitet werden konnte, wurde allen Teilnehmern Übungsende befohlen. In einer Feedbackrunde konnte sich jeder anwesenden über alle Bestandteile der Übung einen Überblick verschaffen. Jeder Bereich wurde dabei angesprochen und besichtigt. Nach Abbau sämtlicher Einsatzmittel wurde im Feuerwehrhaus Mellendorf noch ein kleiner Imbiss eingenommen.

© Bild,Text: Holger Bauer