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19.10.2017 Zwei Eingeklemmte unter Baum

+++ Stützpunktwehr befreit zwei eingeklemmte Waldarbeiter im Übungsszenario +++

Die Dunkle Jahreszeit kommt mit großen Schritten. Das hindert Menschen aber nicht bei Dunkelheit Ihrem Freizeitvergnügen nachzugehen. So fanden zwei Geocacher am Donnerstag Abend bei Dunkelheit im Wald zwei Verletzte Waldarbeiter. Bei Baumfällarbeitern war offensichtlich ein Unfall passiert - die Geocacher alarmierten per Mobiltelefon die Rettungskräfte.

Der Leitstellendisponent konnte den Geocachern die Lage entlocken, als allerding die Abfrage der Position folgte, konnten die Anrufer nur die GPS-Koordinaten Ihres Positionsgerätes nennen. Ansonsten waren sie bei Dunkelheit im Wald ….

Den Einsatzkräften wurden diese GPS-Koordinaten übermittelt, woraufhin diese zunächst den Einsatzort identifizieren mussten. Mit Hilfe eines Navigationsgerätes im Löschgruppenfahrzeug konnten die Längen- und Breitengrade in das Navi eingegeben werden - die Position der GPS-Koordinaten wurden auf die örtliche Landkarte umgerechnet - erst dann konnten die Einsatzkräfte den Einsatzort ermitteln und direkt dorthin abrücken.

Zugang schaffen mit Motorsägen

Am Einsatzort angekommen machte sich ein Geocacher bemerkbar und führte die ersten Einsatzkräfte zu vor ihn stehenden Hindernissen. Nach dem Sturm waren mehrere Bäume umgefallen und versperrten den Weg zu den Eingeklemmten. So musste zunächst Zugang geschaffen werden…

Zwei Motorkettensägenführer zerkleinerten die vor Ihnen liegenden Bäume umsichtig, sodass Feuerwehrsanitäter zu den Verletzten vordringen konnten. Folgende Auffindesituation lag vor den Sanitätern: Zwei Waldarbeiter lagen im mehreren Metern Abstand unter einer großen Eiche. Beide waren bis zur Hälfte des Körpers unter den Baum eingeklemmt, konnten sich nicht selber befreien. Die Beine waren unter dem schweren Baum gefangen. Beide Personen waren ansprechbar und klagten folgend über Nacken und Rückenschmerzen.

Die eingetroffenen Feuerwehsanitäter betreuten zunächst die Personen, stabilisierten deren medizinischen Zustand und nahmen Erstversorgung und Wärmeerhalt vor. Parallel wurde die technische Rettung vorbereiten. Vom Rüstwagen konnten Hebekissen und weitere Beleuchtung vorgenommen werden. Dabei standen die Maßnahmen der medizinischen Erstversorgung im Hauptaugenmerk des Einsatzleiters.

Strukturierter Einsatz: Geräteablage

Der Einsatzort befand sich am Rande eins bewaldeten Wohngebietes in Bissendorf Wietze. Die Wetter Rahmenbedingungen bei Dunkelheit machten eine vollständige Beleuchtung der Einsatzstelle, von der Hauptstraße, bis zur etwa 80 Meter entfernten Wirkstelle, notwendig. Nur so konnten sich die Einsatzkräfte im kalten, nassen und dunklen Terrian sicher bewegen.

Person unter Baum eingeklemmt

Im Einsatzverlauf wurde die Große Eiche mit Holz unterbaut und vorsichtig mit den Hebekissen angehoben, sodass die beiden Personen nach jeweils 22 und 33 Minuten befreit werden konnten. Der auf der Hauptstraße geparkte KdoW hielt dauerhaft die Kommunikation zur Übungsleitung. Der örtliche Wegeverkehr wurde dadurch nicht beeinträchtigt.

Befreit: Transport zum Rettungsdienst

Die geretteten Waldarbeiter wurden jeweils individuell auf Spineboards immobilisiert und von der Eiche, durch die entfernten Hindernisse, zum Übergabepunkt an den auf der Straße wartenden hauptamtlichen Rettungsdienst übergeben. Nach Abbau aller eingesetzten Einsatzmittel und Rückbau der Einsatzstelle wurde Übungs-Feedback in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses gegeben. Kritische bzw. Fehlerpunkte in der Übung wurden offen angesprochen, um für den Ernstfall optimal vorbereitet zu sein.

Dank an dieser Stelle dem Eigentümer des Geländes und der Bäume für die sehr realistische Übungsmöglichkeit. Die gewonnen Erkenntnisse und Fähigkeiten werden bei ähnlich gelagerten Einsatzsituationen sicher weiterhelfen.

© Bild,Text: Holger Bauer