Der Tod kann den Einsatzkräften täglich über den Weg laufen - er kann jederzeit Realität sein. Im Januar 2017 beschäftigen sich die Bissendorfer Einsatzkräfte mit dem Thema Tod und werden von der örtlichen Pastorin, in der Wedemark auch als Notfallseelsorgerin eingesetzt, unterwiesen. Die offene Diskussion im Plenum sensibilisiert, das Thema Sterben ist dabei kein Tabu - der professionelle Umgang damit schon gar nicht.

In der Winterarbeit wird Ausbildungsbetrieb in Stationsausbildung betrieben. Im Februar 2017 stehen Standardeinsatzregel Verkehrsunfall, Hebekissen und Hebesatz im Mittelpunkt. Im Einsatzdienst müssen immer wieder schwere Lasten bewegt und gehoben werden - die Trainingszeit ist also gut und sinnvoll investiert. Aber auch Gefühl und Sensibilität am Spreizer sind beim Geräteführer gefragt, um Menschenleben beim schweren Verkehrsunfall zu retten...

Der Brand eines Wohnhauses im März 2017 in Bissendorf-Wietze entsteht leise in der Nacht. Ein Carport samt VW Bulli und dahinterliegendem Lagerschuppen brennen lichterloh. Die eingesetzten Bissendorfer Kräfte können mit Verstärkerung schlimmeres verhindern. Sie bauen eine Riegelstellung auf und verhindern die weitere Ausbreitung des Feuers auf ein Wohnhaus, welches schwer beschädigt wird. Die Einsatzkräfte sind bis früh Morgens im Einsatz.

Anfang April 2017 steht am Abend in Scherenbostel eine Garage, nebst VW Caddy, neben einem Wohnhaus in Vollbrand. Der Zerknall einer Druckgasflasche weckt die gesamte Siedlung samt Nachbarschaft. Scheiben zerspringen. Eine schwarze Rauchwolke zeigt den Einsatzkräften aus Bissendorf den Weg. Große Flammen und Hitze werden letztendlich mit Wasser und viel Schaum gelöscht, Personen werden nicht verletzt. Das Ziel: Das Wohnhaus zu retten wird erreicht.

Ein Feuer in einem Nebengebäude in Schlage-Ickhorst beschäftigt die Atemschutzgeräteträger im Mai 2017. Viel Rauch, strukturiertes Vorgehen und einige Überraschungen stehen in der intensiv vorbereiteten Übung im Hauptaugenmerk. Bei Nullsicht müssen Menschenrettung, Sicherungstrupp und hydraulische Ventilation angewendet werden. Einige Türen müssen mit Selbstbewusstsein gewaltsam geöffnet werden. Praktische Erfahrungen und Sicherheitsgefühl der AGT Träger inklusive. Der mobile Rauchvorhang bewährt sich ein weiteres mal positiv.

Der Bissendorfer Ortskern wird umgestaltet. Mehrere Abrisshäuser im Dorfkern ermöglichen es der Stützpunktwehr im relaen Einsatzszenario zu üben. Rauch, Qualm und ungewöhnliche Vorgehensweisen werden beim Übungsdienst im Juni 2017 angewendet, um der realistischen Einsatzlage her zu werden. Innenangriff nach Konzept, von Außen Vornahme des Fognail Löschsystems und Schlauchmanagement vor der Haustür sind trainierte Wesentlichkeiten die beherrscht werden wollen. Die Menschenrettung gelingt zeitnah - Tage später verschwindet das Haus.

Feuer im Juli 2017 in einer Zimmerei und Bautischlerei in Mellendorf. Zusammen mit Kräften der Gemeindefeuerwehr unterstützt die Stützpunktwehr die Löscharbeiten. Der in der Werkstatt entstanden Brand dehnt sich auf die Dachhaut des angrenzenden Wohnhaus aus, die nahestehende Tankstelle, samt Gaslager, wird gehalten. Bewohner retten Teile des Wohnahus-Inventars während der Löschmaßnahmen. Viele AGT Träger werden zusammengezogen, um den Brand von allen Richtungen einzudämmen. Bis zum späteren Nachmittag löschen die Einsatzkräfte - die Zusammenarbeit klappt.

Ein Wohnhaus in Bissendorf fängt im August 2017 Feuer. Schnell ist die Feuerwehr mit Ortskenntnissen zu Stelle, öffnet die Wohnungstür und retten Personen aus dem Keller. Die Trainigseinheit umfasst zeitkritische Einsatzmaßnahmen. Der Eigentümer beobachtet die Maßnahmen und sagt: "Gut das es Euch gibt...". Die Feuerwehr ist dankbar für die Übungsmöglichkeit im zum Abriss bestimmten Haus. In der anschließenden Stationsausbildung wird Kellerrettung, Schlauchmanagement und AGT Überwachung ausgebildet - alles relevante Funktionen im realen Einsatzfall.

Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz sind das Motto im September 2017. Brand im Obergeschoss eines Gewerbebetriebes wird gemeldet. Das erwartet Trainigsergebniss ist herausfordernd, gerade für die vielen Neuseinsteiger der Wehr. Wiederholung macht dabei den Meister ! Anschließend rettet die Wehr eine Personen vom Dach eines Gewerbetreibenden. Das Ausbildungsziel wird erreicht - die wiederholte Sensibilisierung für Maßnahmen nach FwDv 3.

Am 5.Oktober 2017 wütet über der Wedemark der Orkan Xavier mit mehr als 120 Km/h Windgeschwindigkeit. 42 Sturmschäden allein im Ausrückebereich von Bissendorf werden gemeldet und müssen mit Hilfe weiterer Kräfte abgearbeitet werden. Bis spät in die Morgenstunden werden eine Vielzahl Verkehrswege freigeräumt u. Gefahren für die Bevölkerung beseitigt. Am Lindemannshof wird bis spät in die Nacht eine große Eiche professionell mit dem WoodCracker u. Privatfirma abgetragen. Die Feuerwehr unterstützt...

Alle Atemschutzgeräteträger müssen realitätsnah üben. Dazu steht im November 2017 eine gasbetriebene Heißübungsanlage zu Verfügung. Die AGT Träger durchlaufen mit fachkundiger Unterstützung viele Einsatzsituationen aus dem Alltag und müssen dabei richtig reagieren. Ob brennende Treppe oder Gasventil, brennender Schrank mit Spraydosenzerkanll oder Rauchgasdurchzündung, in Zweierteams wird das Feuer mit Wasser am Hohlstrahlrohr bekämpft. Nach jeweils 20 Minuten ist der gewollte Horrorspuk vorbei, die AGT Träger vollkommen verschwitzt. Feedback und Erholungsphase folgen.

Die Reihe der schweren Wohnhausbrände in der Wedemark setzt sich im Dezember 2017 fort. In Bissendorf-Wietze steht ein Wohnhaus in Vollbrand. Trotz schneller und zielgerichteter Einsatzmaßnahmen ist das Haus nicht mehr zu retten. Bei Winterwettter und Schneefall wird das Haus von den Einsatzkräften letztendlich komplett eingeschäumt, der Löscherfolg damit final erzielt. Ein Hund stirbt in den Flammen - die Einsatzkräfte sind bis Morgens um 05:00 Uhr in Einsatz und Nachbereitung.

© Bilder: Bild.de,HAZ,Echo,Bauer, Text: Holger Bauer