Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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15.02.2018 Patient im Vordergrund

+++ Patientenorientierte Rettung bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen +++

Verkehrsunfälle gehören zum täglichen Geschäft der Feuerwehren. Oft müssen Patienten aus völlig deformierten Fahrzeugen erstversorgt und dann mit hydraulischen Rettungsgerät befreit werden. Bissendorfer Einsatzkräfte übten nun beim Ausbildungsdienst diese Herausforderungen.

Um es vorweg zu nehmen : Es kommt nicht immer auf absolute Schnelligkeit bei der Personenrettung an. Zügig, verletzungsmusterangepasst und sichern für die Einsatzkräfte und Patient, lautet die Grundregel. Immer wieder werden dennoch Personen ohne Sicherung des Fahrzeug, ohne Verkehrsabsicherung oder ohne ausreichenden Patientenschutz aus Unfallfahrzeugen gezogen.

Die Bissendorfer Einsatzkräfte betreiben seit Jahren intensive Standortausbildung zum Thema Unfallrettung - dabei immer im Fokus der Patient. Korrekte Vorgehensweisen, Automatismen in der Patientenversorgung wie auch Praxis mit den hydraulischen Rettungsgeräten müssen dauerhaft und kontinuierlich vom Ausbilderteam vermittelt werden.

Patientenversorgung

Im Theorieteil des Abends wurde eine Sektionsausbildung vorbereitet und durchgeführt. Einzelne Gruppen wurden mit unterschiedlichen theoretischen Aufgaben betraut. Die vorgegebenen Unterlagen zu Einsatzsituationen mussten von den Gruppen begutachtet und bewertet werden. Die gegebenen Schaubilder zeigten immer wiederkehrende Unfallsituationen. Die zur Einsatzabarbeitung notwendigen Schritte waren schriftlich, in chronologischer Reihenfolge, von den Gruppen zu beschreiben. So genau wie möglich …. und anschließend in 10 minütigen Vorträgen den Anwesenden im Plenum vorzustellen.

In den Vorträgen zeigten sich medizinsiche und technische Einsatzmaßnahmen, welche explizit bei Verkehrsunfällen am Patienten ausgeführt werden sollten. Sukzessive, vom Leiter technische Rettung und Notarzt an der Einsatzstelle abzusprechende Tätigkeiten, müssen koordiniert verlaufen, etwaige Zeitangaben zur Rettung des Patienten sind zu kommunizieren und mit dem Leiter der medizinischen Rettung abzusprechen. Im Unterricht wurde die Alarm- und Ausrückeordnung der Stützpunktfeuerwehr im Spezialfall Verkehrsunfall außerhalb erläutert und somit vielen Einsatzkräften erklärt.

Geräte-, und Sanitätsablage

In der folgenden praktischen Ausbildung wurde ein Einsatzszenario dargestellt, welche durch die Einsatzkräfte abzuarbeiten war. Ein PKW war gegen zwei Bäume geprallt und auf den Rädern an einem Blumenbeet zum stehen gekommen. Der Fahrer war ansprechbar und eingeklemmt, saß auf dem Fahrersitz des Volvo, hatte Rückenschmerzen und wurde zunächst durch einen inneren Retter betreut.

Weitere Einsatzkräfte leuchteten nach der Ankunft die Einsatzstelle aus, bestückten die technische- und Sanitäts-Geräteablage und stabilisierten das Fahrzeug mittels Unterbauholz. Die hydraulischen Rettungsgeräte wurden vorgenommen und dem Patient vorab ein Stifneck angelegt. Mit vereinten Kräften gelang es den Fahrer medizinisch zu stabilisieren und ihm anschließend auf einem Rückenbrett zu immobilisieren. Dann konnte der Patienten aus dem Fahrzeug entnommen und den Rettungsdienst übergeben werden.

Stabilisierung

Nicht alle Übungsbestandteile klappten auf Anhieb. Einzelnes Fehlerverhalten oder falsche Annahmen führten zu direkten Fehlern, welche sogleich vom Instruktor unterbunden wurden. Die Übung wurde gestoppt, die Fehler in großer Feedbackrunde besprochen, um anschließend die Einsatzsituation erneut durchführen zu lassen. Diesmal richtig ….

Nach weiteren Tipps und einigen Wiederholungen von Übungsszenarien konnten alle Einsatzkräfte am Übungsabend wertvolle Hilfen für den Ernstfall mitnehmen. Nicht alles hat auf Anhieb geklappt… aber Übungsabende sind dazu da, Fehler in Abläufen zu identifizieren, um diese permanent abzustellen.

© Bild,Text: Holger Bauer