FF Bissendorf - Allgemein

17.04.2018 Gut vorbereitet

+++ Einsatzkräfte führen Planübung innerhalb einer Einsatzsimulation durch +++

Die Statistik lügt nie: Im Jahre 2014 hat es bundesweit 66 mal in Alters-und Seniorenwohnheimen gebrannt. Dabei sind 11 Menschen ums Leben gekommen, viele weitere wurden verletzt. Auch in der Wedemark gibt es Seniorenwohnheime - eines davon wurde in dem Mittelpunkt einer virtuellen Übung gestellt. Die Feuerwehr Bissendorf beschäftigt sich mit dieser Thematik intensiv….

Der Einfall stammte von einer Führungskraft der Stützpunktfeuerwehr, als Mitte Februar 2018 die Frage nach einer sinnvollen Planübung auftauchte. Gesucht wurde ein relevantes Übungsobjekt im Ausrückebereich Bissendorfs, welches es Wert war, in einem separaten Übungsdienst einmal virtuell durchbeübt zu werden.

Planübungen dienen der Feuerwehr und deren örtlichen Führungskräften dazu, sich intensiv, mit Abläufen und Vorgehensweisen, wie auch besonderen Gefahren und Menschenrettung - zu einem bestimmten Einsatzobjekt- zu beschäftigen. Diese einsatzvorbereitenden Ausbildungsmaßnahmen können Ziele und Wege zum Einsatzerfolg verinnerlichen, um im Ernstfall dann sicher und richtig zu handeln und zu entscheiden.

Am Dienstag Abend traf sich das ELW-Betriebspersonal zusammen mit Bissendorfer Führungskräften am Standort Bissendorf, um eine Planübung zu einem Seniorenwohnheim im Ausrückebereich durchzuführen. Angenommen wurde ein Brand im Obergeschoss des Objektes mit Menschengefährdung. Im Vorfeld zur Übung wurde das vorhanden Konzept zu Einsätzen am Seniorenwohnheim allen Beteiligten der Planübung intensiv vorgestellt. Auf vorbereiteten Karten wurden Bereitstellungräume für Feuerwehr und Rettungsdienst, sowie deren möglich Fahrwege genauesten dargestellt.

Der Drehleiter Aufbauplatz wurde nochmals intensiv erläutert, wurde dieser doch schoneinmal während einer Räumungsübung am Seniorenwohnheim festgelegt. Die eingerichtete Übungsleitstelle, im Kommadowagen (KdoW) der Stützpunktfeuerwehr, eröffnete gegen 19:50 Uhr mit einer Alarmierung zum Objektalarm die Planübung. Turnusgemäß wurden die Feuerwehren zur ausgelösten Brandmeldeanlage des Objektes alarmiert.

Nach vorher besprochenem Konzept wurden von eingeteilten Einsatzleiter die Lage am Objekt erkundet. Es stellt sich ein ausgedehnter Wohungsbrand mit Menschengefahr heraus, welcher auf das Dach eines Altbau übergegriffen hatte.

Die Übungsleitung hatte zur Planübung intensive Vorbereitungen getroffen. Anfertigen von Objektbildern, fotografische Bearbeitung der Einsatzszenarien, Drehbuch der Übung sowie Beamer und Leinwand zur Visualisierung, wie auch Whiteboard, wurden zur Lageeinweisung der Kräfte genutzt. In der digitalen und mehrwertorientierten Feuerwehr Standortausbildung ein wesentliches Rahmenkriterium….

Das ELW-Betriebspersonal nahm im Übungsverlauf die Einsatzparameter der Funk auf, leitete diese über Meldezettel und Betriebsbuch zur Einsatzleitung, wo die Informationen auf der aktuellen Lagekarte dargestellt wurden.

Der definierte Einsatzleiter und seine Einsatzabschnittsleiter hatten im Übungsverlauf alle Hände voll zu tun, um Strukturen einzurichten, Aufträge zu verteilen, Bereitschaftsräume zuzuordnen und die hauptsächliche Menschenrettung des Altersheims zu koordinieren. Die Einsatzabschnitte Menschenrettung und Brandbekämpfung wurden intensiv geplant und zur Umsetzung gebracht. Dabei immer entscheidend die zielgerichtete Abstimmung der Abschnittsleiter untereinander.

Im Einsatzverlauf kamen sehr viele Einsatzkräfte zusammen, welche sich in den Bereitschaftsräumen auf der Hauptstraße sammelten. Die Straßen wurden virtuell zu Einsatzbegin für den öffentlichen Fahrzeugverkehr abgesperrt, sodass Entwicklungsfläche für den Einsatz bestand.

Parallel gab der Einsatzleiter den Befehl zur Evakuierung des betroffenen Bereiches. Der Sammelplatz für das Objekt lag im hinteren Bereich auf einer Grünfläche. Mit Drehleiter wurde eine Außenbrandbekämpfung durchgeführt, im Innenangriff wurden AGT Träger eingesetzt, um gehfähige und gehandicapte Personen aus dem Gebäude zu retten.

Wichtig für den Ernstfall wären die bereitgestellten Fahrwege für den Rettungsdienst, um etwaige Verletzte schnell und zügig in die Zielkliniken zu bringen. Auf das freihalten der benötigten Straßen muss im einsatztaktischen Ernstfall großen Wert gelegt werden. Die Besatzung des KdoW hatte als Übungsleitstelle derweil die Aufgabe weiterhin Einsatzkräfte der Einsatzstelle zuzuführen. Funkrufnummern, Nachfragen und Fahrzeugarten wurden übermittelt uns tauchten später auf der Lagekarte am ELW auf.

Nach gut 1,5 Stunden intensiver Planübung wurde gegen 21:20 Uhr eine Feedbackrunde eingeläutet. Die gewonnen Erkenntnisse jedes Einzelnen wurden angesprochen, der Lagekartenführer hatte im Verlauf die Möglichkeit einen Lagevortrag zur Information auszuführen. Nach dem Rückbau der Einsatzmittel waren sich alle Beteiligten einig, dass dieses Szenario der Planübung, im kleineren Umfang, auch mal praktisch und strukturiert angegangen werden sollte.