Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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27.05.2018 Beschwerliche Wege

+++ Wege werden für Einsatzkräfte beschwerlicher +++

Die Tagesverfügbarkeit von Einsatzkräften bei Einsätzen der Feuerwehr ist seit längerem als Thema im Fokus der Öffentlichkeit gelandet. Zusätzliche alarmierte Ortsfeuerwehren und somit mehr anwesende Einsatzkräfte sollen die Tagesverfügbarkeit sichern.

Die Tendenz ist klar zu erkennen: Bei Feuerweinsätzen werden tagsüber immer gleich mehrere Feuerwehren nach AAO zu einem bestimmten Stichwort zum Einsatz alarmiert werden, um sowohl die in Niedersachsen vorgeschriebene Eintreffzeiten, als auch die Personalstärke zu erreichen. Dabei immer im Fokus die im Ort anwesenden und arbeitenden Kameraden/innen. Immer mehr Einsatzkräfte arbeiten in der heutigen globalisierten Arbeitswelt nicht mehr im Wohnort, sondern pendeln in umliegende Städte und Kommunen zum Arbeitsplatz - und fehlen somit für Feuerwehreinsätze vor Ort..

Die Stützpunktfeuerwehr Bissendorf hat zu diesem Zweck meist die Ortsfeuerwehr Wennebostel als hinzugerufene Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung, zu bestimmten Alarmstichworten, alarmiert. Grundvoraussetzungen zum Eintreffen der Feuerwehr am Einsatzort sind aber noch weitere, örtlich gebundenen Rahmenfaktoren.

Die Anfahrt der Einsatzkräfte zum Feuerwehrhaus kann gerade in Bissendorf, bei bestimmten Situationen länger andauern, als gewünscht. Feuerwehrkameraden/innen haben im Einsatzfall mit dem Privatfahrzeug nämlich keinerlei Sonderrechte.

So kann es in Bissendorf (und sicher auch in anderen größeren Orten und Städten) vorkommen, dass bei geschlossenen Eisenbahnschranken, oder in Bissendorf, besonders bei viel Verkehr auf der K101 / L383 wegen Autobahnsperrung, oder bei stockenden Verkehr im Ortskern, die Einsatzkräfte bei Alarm nur sehr langsam mit ihren Privatfahrzeugen Richtung Feuerwehrhaus vorwärtskommen.

Eine Tendenz welche immer öfter zu Tage tritt. Rote Ampeln mit Stau davor, Fußgängerüberwege, Kreuzungen mit sehr viel Verkehr oder einfach unsinnig verkehrsberuhigte Straßen mit falschparkenden Personenkraftwagen, bremsen die alarmierten Einsatzkräfte intensiv in der Anfahrt aus, den diese halten sich an die vorgegebenen Regeln der Straßenverkehrsordnung.

Anders sieht es in den kleinen Ortschaften, ohne größere Infrastruktur aus. Kaum Ampeln, meist sehr kurze Wege über die Straße im Dorf zum Feuerwehaus, keine Bahnschranken, wesentlich flüssigerer (weil nicht verstopfter) innerdörflicher Straßenverkehr und somit schnellere Ausrück- und Anrückzeiten sind die Folge. Ein Umstand welcher im Einsatzablauf, Planung und Einsatzverlauf eine wesentliche Berücksichtigung finden muss.

Verkehr im Dorf

Eins ist zudem klar: Sitzen die Einsatzkräfte ersteinmal im Einsatzfahrzeug, mit Wegerecht und Sonderrechten auf dem Weg zum Einsatzort, ist ein durchkommen im regionalen Bereich zum Einsatzort selber selten ein Problem. Die Thematik Rettungsgasse ist auf Kreis-, Landes-, und Bundestraßen etwas entspannter als auf Bundesautobahnen.

In der Feuerwehr gilt der alte Lehrsatz: Der Gruppenführer welcher als erster am Einsatzort ankommt erkundet die Lage und trifft mit der zu Verfügung stehenden Mannschaft ggf. erste Einsatzmaßnahmen. Der Einsatzleiter folgt und leitet den Gesamteinsatz. Dabei spielt die Eintreffreihenfolge der Ortswehren keine Rolle - dem Kunden / Patienten / Betroffenen wird auf alle Fälle seitens der Feuerwehr geholfen. Von Wem der Kunde die Hilfe erhält, ist primär und letztendlich egal.

Es wird sich in den nächsten Jahren in der Wedemark zeigen, wie sich die kommenden, infrastruktureller Maßnahmen der Gemeindeentwicklung von Mittelzentren auf das Einsatzverhalten der örtlichen Feuerwehren auswirken. Planungen des Regionalen Raumordnungsprogrammes (RROP 2016), der innerörtlich geförderten Dorfentwicklungsprogramme, oder eventuelle gemeindliche Verkehrskonzepte können sich auf den Teilbereich Anfahrt der Feuerwehr auch negativ auswirken.

Von einer weiteren starken Verdichtung des innerdörflichen Gemeinschaftsverkehrs (LKW, PKW, Fahrrad und Fußgänger) kann nur abgeraten werden. Schon Heute sind einige Wohn- und Durchfahrtsstraßen, zu Stoßzeiten, mit immer größer werden Feuerwehrfahrzeugen kaum zeitnah und sicher zu befahren … dies ist seitens der Feuerwehr im Auge zu behalten - um zeitnah gegenzusteuern.