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01.07.2018 Menschen vom Balkon gerettet
+++ Ausbildungseinheit befasst sich mit Gefahrenlagen und Objektkunde +++
Dichter Rauch dringt aus einer Wohnung auf einem landwirtschaftlichen Gehöft. Die Anwohner haben die Feuerwehr gerufen, weil die Wohnung hinter ihnen brennt. In dem ländlichen Gebiet und der Einsatzlage ist neben der Wasserversorgung auch das Thema Menschenrettung priorisiert zu behandeln. Derweil hat sich das Feuer auf einen Garagenkomplex ausgedehnt.
Der eingetroffene Einsatzleiter ist zeitnah und mit aller Kraft bemüht, die nachfolgenden Einsatzkräfte und die Einsatzlage zu strukturieren und zu sortieren. Der Hof des landwirtschaftlichen Grundstücks füllt sich schlagartig mit Einsatzpersonal. Schläuche werden verlegt, der nächste Unterflurhydrant angezapft, Verteiler gesetzt und Atemschutzgeräte angelegt. Eine Einsatzleitung vor Ort (ELO) wird eilig gebildet.
Die Schreie der Personen auf dem Balkon werden ruhiger. Die Einsatzkräfte versuchen schnell zu handeln und nehmen eine Steckleiter zur Menschenrettung vor. Atemschutzgeräteträger erklimmen den Balkon und bringen beide Personen zur Verletztensammelstelle.
Ein weiterer Trupp geht durch den Haupteingang der Wohnung zur Brandbekämpfung vor. Parallel wird am Garagenkomplex eine dritte Person vermisst.
Der Brand der Wohnung hat sich durch Funkenflug und Hitzestrahlung auf dem Garagenkomplex ausgedehnt. Die Garage ist mit vielerlei Alltagsgegenständen vollgestellt - ein durchkommen für die AGT Träger schwierig. Die vermisste Person wird nach einigen Minuten hinter Holzfenstern gefunden und erstversorgt. Der Brand im Garagenkomplex letztendlich gelöscht.
Rund 25 Einsatzkräfte sind parallel in zwei Einsatzabschnitten im Einsatz. Während an der brennenden Wohnung zwei Personen von Balkon gerettet wurden, konnte eine Person aus dem Garagenkomplex gerettet werden. Die Wasserentnahmestelle lag ungefähr 200 Meter von der brennenden Wohnung entfernt. Während der Löscharbeiten wird der Eigentümer der Immobilie befragt, wo zwischen Wohnhaus und landwirtschaftlichen Gebäude eine Brandwand gezogen ist. Sie ist vorhanden, soweit die gute Nachricht.
Die Positionierung einer Drehleiter wird ebenso in Erwägung gezogen, wie der Sicherungstrupp an der Brandmauer, falls das Feuer doch einen Weg durch Ritzen oder Löcher der Mauer findet. Durchfahrtwege auf dem Hof wurden extra freigehalten und weitere Wohnungen in dem Komplex in die Überlegungen einbezogen.
Die sommerlichen Temperaturen am Übungstag taten ihren Teil zu Übung bei. Mehr als 25 Grad Außentemperaturen ließen Wasseraufnahme und eine anschließende Pause für die eingesetzten Kräfte nach der Übung notwendig werden. Dank an dieser Stelle dem Eigentümer der Lokation für die super Übungsmöglichkeit.
Die Führungskräfterunde, wie auch die Mannschaftsrunde brachten im Feedback weitere, potentielle Verbesserungsideen. Es zeigte sich wieder: Die Einsatzkräfte der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf/Scherenbostel sind durchaus bereit zu kritischen Selbstreflektion - was nicht in jeder Wehr "State of the Art" ist.
© Bild,Text: Holger Bauer
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