02.10.2018 Zugübung: Person bei Brand vermisst
+++ Firma testet eigene Abläufe der Evakuierung bei Teilübung mit Feuerwehr +++
Es waren sehr realistische Augenblicke auf einem Firmengelände im Bissendorfer Gewerbegebiet am Dienstag Abend. Jede Menge Rauchentwicklung war über dem Firmengelände zu sehen. Die notwendigen Erkenntnisse und Vorgehensweisen der realen Übung überwogen zum Schluss.
Die Übung war in mehreren Stunden Vorbereitung, zusammen mit der gewerblichen Unternehmung und deren Vertretern, ausgearbeitet worden. Die Führung der Stützpunktfeuerwehr hatte Ziele und Lage mitentwickelt - die große Anzahl der teilnehmenden Einsatzkräfte unterstützte die notwendige Übung.
Begonnen hatte die Übung mit dem Treffen am Feuerwehrhaus in Bissendorf. Die mit teilnehmende Wehr aus Wennebostel trat ebenfalls vollzählig an, sodass gemeinsam in den Bereitstellungsraum verlegt werden konnte.
Gegen 16:40 Uhr startet die Übung mit der Alarmierung zum Firmengelände: Feuer in einem Gewerbegebiet mit ausgelöster Brandmeldeanlage (BMA) wurde gemeldet, eine Standardmeldung - meist bei Objektalarmen.
Schon das ersteintreffende Fahrzeug meldete eine starke Rauchentwicklung aus dem westlichen Bereich der Firmenhallen, die nachfolgenden Kräfte konnten ich daraufhin schon gedanklich vorbereiten. Die Rauchsäule war weithin sichtbar.
Die ausgelöste BMA ließ alle in der Firma befindlichen Mitarbeiter auf dem vorgesehenen Sammmelplatz auf dem Firmengelände versammeln. Die Rückmeldung dass alle Mitarbeiter aus Gebäude und Hallen raus seien kam als Information zeitnah zur Einsatzleitung. Parallel lief die Erkundung des ersteintreffenden Gruppenführers vom Löschgruppenfahrzeug.
Erkundet wurde ein Feuer im Messelager der betroffenen Firma mit starker Rauchentwicklung. Ein Mitarbeiter informierte die Feuerwehr über eine vermisste Person. Derweil trafen weitere Einsatzkräfte am Schadensort ein. Nach kurzer Wartezeit im Bereitstellungsraum und Einweisung in die Lage wurden die Einsatzaufträge an die Teileinheiten vergeben.
Erstes Ziel war die zielgerichtete Menschenrettung / Menschensuche nach der gemeldeten und vermissten Person. Parallel dazu wurden zwei Wasserversorung aus zwei Bohrbrummen vorbereitet, eine Einsatzleitung vor Ort (ELO) eingerichtet und die Strukturierung der Vorgehensweise besprochen.
Die Übung wurden neben Schiedsrichtern seitens der Feuerwehr auch von Mitarbeitern der Firma intensiv begleitet, sodass für die anschließende Nachbetrachtung wesentliche Erkenntnisse notiert wurden. Das Qualitätsmanagement bei der notwendig anberaumten Übung wurde also proaktiv angegangen.
Auf dem Firmenhof wurde am Kommandowagen (KDOW) der Stützpunktwehr Bissendorf eine Einsatzleitung vor Ort (ELO), zur Unterstützung des Einsatzleiters Christan Renders, aufgebaut - Zugführer und Gruppenführer wurden definiert. Neben Kräfteüberblick, Lagekarte mit Feuerwehrplan, sowie Einsatzabschnitte wurden auch das von der Gemeinde Wedemark angeschaffte Tablet erneut zur elementaren Informationsgewinnung eingesetzt. Ein wichtiges Einsatzparameter z.B. für weiterführende Informationen zu Feuerwehrplänen.
Weiterhin wurde der interne Funkverkehr wie auch zur Leitstelle aufrechterhalten. Insgesamt wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet, ca. 30 Einsatzkräfte zweier Ortswehren waren dabei am Einsatz beteiligt. Es wurde im Einsatzverlauf eine Führungskräfte Lagebesprechung durchgeführt um Maßnahmen und erzielte Ergebnisse übergreifend zu koordinieren.
Die eingeteilten Atemschutztrupps begaben sich derweil zum Schadensort. Die betroffenen Firmenteile wurden nach der vermissten Person intensiv durchsucht. Die vermisste Person wurde letztendlich weit entfernt vom Brandort entdeckt - sie war während des Brandalarms gestürzt und verletzte sich schwer. Sie wurde durch Einsatzkräfte aus dem Gefahrenbereich gebracht und erstversorgt.
Die Atemschutztrupps nutzen mehrere Notausgänge und Zugänge zum Hallebereich, um an den Brandherd zu gelangen. Mit Hohlstrahlrohren ausgerüstet, wurden im Gebäude mehrere Schläuche verlegt. Dabei waren größere Entfernungen zu überwinden.
Letztendlich wurde der Brand im Messelager mit Wasser und zwei Trupps im Innenangriff abgelöscht. Es brannte letztendlich Firmenutensilien im Elektro- bzw. Messelager.
Während der Einsatzmaßnahmen standen Mitarbeiter der Firma für Rückfragen jederzeit bereit.
Nach gut 1,5 Stunden und zwischenzeitlich intensiv einsetzenden Regens wurde das Ende der Übung eingeleitet. Rückbau der eingesetzten Mittel und Treffen zum Feedback/ Nachbetrachtung wurden befohlen.
In der intensiven Nachbesprechung aller Einsatz- und Führungskräfte wurde insbesondere die sehr schlechte Funkverbindung von innerhalb nach außerhalb der Gewerbehalle moniert. Hierbei sind wichtige Informationen verloren gegangen, oder gar nicht erst beim Empfänger angekommen. Weitere Maßnahmen und Verbesserungen wurden besprochen und notiert. Folgend ließ es sich die Firma nicht nehmen noch einen kleinen Imbiss zu reichen.
Die Führungskräfte beider Wehren nutzten die Gelegenheit der Anwesenheit im Anschluss der Teilübung, die Brandmeldeanlagen intensiv in Augenschein zu nehmen. Auch hier wurden Verbesserungen erarbeitet.
Der beidseitige Dank für die Übungsmöglichkeit sowohl von Feuerwehr, als auch seitens der Firma wurde von den Verantwortlichen ausgesprochen, sodass einer weiteren positiven Zusammenarbeit in der Zukunft nichts im Wege steht.
© Bild: Bauer,K.Hölscher ,Text: Holger Bauer
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