Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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18.10.2018 Wenn´s eng wird

+++ Einsatzkräfte in Verkehrsunfallsimulation, schwere technische Rettung +++

Die dunkle Jahreszeit - es ist früh dunkel draußen - die Blätter fallen von den Bäumen. Der Fahrer eines Fahrzeuges verliert die Kontrolle über seinen Wagen, kollidiert mit einem Baum und überschlägt sich mehrfach. Der Wagen bleibt völlig zerstört auf der Straße liegen - der Fahrer ist in seinem Fahrzeug eingeklemmt, aber schwer ansprechbar.

Die alarmierten Einsatzkräfte schafften sich zunächst einen Überblick bei einer umfänglichen 4 Phasen Erkundung. Da es zunächst dunkel war, ist der weit unten Eingeklemmte Fahrer im Fahrzeug ohne Leichtmittel fast nicht zu erkennen. Einsatzleiter und Zugführer müssen schon sehr genau hinschauen, um den Schwerstverletzten zu sehen.

Parallel zur Erkundung wurde die Einsatzstelle aufgebaut. Einsatz mit Bereitstellung, Aufbau der Geräte und Sanitätsablage, Herstellung ausreichender Beleuchtungsmittel, um die Einsatzstelle allseitig auszuleuchten.

Vom Tanklöschfahrzeug wurde derweil ein mehrteiliger Löschangriff zum Brandschutz vorgenommen, falls am Unfallfahrzeug etwas anfangen würde zu brennen. Einsatzkräfte sehen den Fahrer, welcher direkt unter dem Lenkrad & Armaturenbrett schwer eingeklemmt ist. Ein Rettungsplan A wurde vor Ort entwickelt, um den Fahrer mittels hydraulischer Rettungsgeräte aus seiner misslichen Lage zu befreien. Das war nicht so leicht, war der Erstzugang doch komplett versperrt, weil das Dach des Fahrzeuges komplett eingedrückt war, zudem stand das Fahrzeug zwischen nicht verrückbaren Hindernissen.

Einsatzleiter, Zugführer und Gruppenführer haben den Plan zunächst die zugängliche Fahrertür zu entnehmen, um einen Erstzugang zu bekommen. Nachdem Tür und etliche Kleinteile entfernt wurden kann mit einem Teleskoprettungszylinder das Dach des Fahrzeuges zurück und hochgedrückt werden, um Freiraum zur Rettung zu schaffen.

Der Safety Man, oder auch Sicherheitsassistent sorgte während der Rettungsarbeiten für die eigene Sicherheit der eingesetzten Kräfte. Glasscherben wegfegen, Holzunterbau fixieren und festschlagen, oder Hinweise zur Nutzung der PSA der Kräfte gehören zu seinen elementaren Aufgaben.

Derweil gestaltet sich die Rettung schwieriger als gedacht. Der Zugang zum Patienten ist erst zu schaffen, Wegspreizen des B-Säule und einiger Dachbestandteile , durchtrennen der Dachholme und Entnahme des Fahrzeugdaches werden durchgeführt. Erst danach kann der Fahrer auf dem Spineboard immobilisert und axial aus dem Fahrzeug gerettet werden.

Die eigentliche Rettung war beendet, der Übergang in eine weitere Ausbildungseinheit ging fließend über. Den Vorderwagen abzuklappen war die nächste Aufgabe für den Angriffstrupp. Es wurde ein temporärer Festpunkt mittels Spreizer fixiert, um darauf mit dem Teleskoprettungszylinder den Vorderwagen assynchron nach vorne zu bewegen.

Nach gut 1,5 Stunden Intensivausbildung am Unfallfahrzeug konnte ein positives Gesamtfazit gezogen werden. Im Nachgespräch wurden Verbesserungspotentiale offen angesprochen, worauf beim nächstenmal vermehrt geachtet werden muss.

© Bild,Text: Holger Bauer