Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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10.11.2018 Sonderdienst am Haus

+++ Übungshaus wurde erneut genutzt um Einsatzabläufe zu trainieren +++

Das temporär zu Verfügung stehende Abrisshaus gibt der Feuerwehr die Möglichkeit Techniken und Vorgehensweisen zu üben, welche sonst nur schwer zu üben sind. So wurde die Chance genutzt einige Techniken erneut auszubilden.

Beim Atemschutzdienst wurde angeregt einige weiteren Einsatzabläufe zu üben. So traf sich eine Gruppe von Interessierten am Sonntag Vormittag, um am Übungshaus weiter zu üben.

Bei Bränden im Innenbereich von Häusern haben Feuerwehren oftmals mit Phänomenen der schnellen Brandausbreitung zu tun. Ob Rauchgasdurchzündung, Rauchschichtdurchzündung oder anderen gefährlichen Durchzündungsphänomenen - Einsatzkräfte werden direkt einer diffusen Gefahr ausgesetzt.

Die Fognail Technologie kann dabei Abhilfe schaffen. Die aus der Schiffsbrandbekämpfung her stammende Löschnageltechnik wird dann von der Feuerwehr angewandt, wenn der Hinter dem Hindernis (z.B. Wand, Tür, Fenster) liegende Brandraum vorab gekühlt werden soll, um die direkte Gefahr dahinter, zu eliminieren.

2018: Fognail Einsatz

So wird durch einen Weitsprühnagel und einem Breitsprühnagel, welche z.B. durch die Türen getrieben werden, vernebeltes, unter Druck stehendes Wasser, in den geschlossenen Brandraum gesprüht. Der Wassernebelt senkt die Temperatur im Raum und verhindert etwaige Durchzündungen beim öffnen der Tür.

Die Einsatzkräfte versuchten mit dem Akkubohrer zunächst ein Zugangsloch für den Fognail, durch ein Holzfensterrahmen, zu schaffen. Mit einige Mühe konnte ein Loch geschaffen und der Weitsprühnagel in den Raum geschlagen werden.

Durch ganz normale Holztüren geht der Zugang mit dem Akkubohrer und dementsprechenden Zugang für den Fognail relativ leicht. Durch Metalltüren wird das schon schwieriger - gerade auch bei T 90 Türen, welche größeren Widerstand bieten.

Zugang Haustür

Im Abrisshaus öffneten die Einsatzkräfte Zugänge mittels Halligan Tool und dazugehöriger Axt. Das ansetzen der Halligan -Hebelklaue, die Absprache mit den Truppmann, sowie die notwendigen Kommandos dabei wurden intensiv eingeübt. Es wurden weitere Zugänge geschaffen, teisl mit schweißtreibender Arbeit.

Auch Metall und Blechhindernisse am Abrisshaus wurden eröffnet, um Zugang zu erlangen. So diente z.B. das Garagentor als optimale Ausbildungseinheit. Es konnten verschiedenste Werkzeuge daran getestet werden. Allein die Erkenntnisse aus dieser einen Ausbildungseinheit brachte schon wesentlichen Nutzen und Mehrwert des Vormittags. Nicht Hightech, Wunderwerkzeuge oder hydraulische Einsatzmittel brachten den zeitnahen und schnellen Zugang, sondern der allbekannte und bewährte "Dosenöffner" war der schnellste und sicherste in Handhabung und Ergebnis.

Eine große Herausforderung stellen für die Einsatzkräfte stark gegen Einbruch gesicherte Haustüren dar. Diese werden meist im Realeinsatz umgangen - andere Zugänge werden genutzt, um Zeitgewinn, bei Feuer oder Brand, für den Patienten zu realisieren. Im Übungsverlauf wurde die Chance genutzt eine vorgelagerte Hauseingangstür zu öffnen. Loch bohren mittels Akkubohrer durch gedämmte Aluminium Sandwichplatten, Fognail durchschlagen - eine schwierige Mission, da das Metall ordentlich nachfederte. Erst nach nochmaligen bohren konnte der Fognail-Nagel eingeschlagen werden.

2018:Dosenöffner

Das eigentliche öffnen der Aluminium Rahmenkonstruktion an der Haustür war sehr zeitaufwendig. Mittels Halligan Werkzeug, Axt und Keil konnte die Tür Stück für Stück (bis zum Schloss) verbogen bzw. aufgehebelt werden. Durch nachfassen mit der Halligan Klinge und 90 Grad Drehung der Klinge zur Tür konnte im Verlauf das Türschloss aus seiner Schließung gerissen werden.

Oftmals werden an der Einsatzstelle nicht die Hauseingangstüren, Fenster oder Schlösser zerstört, sondern einfach das Glas bzw. die Scheiben eingeschlagen. Die Glasscheibe an sich ist die wirtschaftlich günstigste Ressource Zugang zu schaffen. Im Nachgang ist diese durch entsprechende Fachfirmen zeitnah zu ersetzen. Am Abrisshaus wurden einige Glasscheiben zerstört, um Feeling und sichere Handhabung, bei maximaler Sicherheit, zu beüben.

In Zeiten von verbesserten Einbruchschutz und Pilzkopfverriegelungen an Fenstern, bei Privat- Gewerbefenstern, muss aber auch die Feuerwehr mit widerstandsfähigen Glasscheiben rechnen. Nach gut 2,5 Stunden Sektions Ausbildung konnten alle Teilnehmer einen Eindruck gewinnen wie schwierig es sein kann in Häuser und Räume zu gelangen.

© Bild,Text: Holger Bauer