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15.11.2018 Hoch gehoben - schwer gezogen
+++ Einsatzkräfte setzen Einsatzmittel sinnvoll und sicher ein +++
In einem ortsansässigen Gewerbebetrieb ist ein Unfall geschehen. Ein Mitarbeiter ist unter einem Gabelstapler eingeklemmt. Ein anderer ist hinter einer großen Last gefangen. Diese Ausbildungseinheit wurde im Rahmen einer Stations-Intensivausbildung am Donnerstagabend von Ausbildern, Stück für Stück, vermittelt.
Ausgangspunkt des Vorhabens war das Thema Heben und bewegen von Lasten, welches auch im Technische Hilfeleistungs Lehrgang an der NABK vermittelt wird. Die Ausbilder des Abends suchten eine geeignete Lokation und wurden von örtlichen Gewerbebetrieb unterstützt.
So konnte bei warmen Verhältnissen intensiv die beiden Stationen parallel abgearbeitet werden.
Die Einsatzkräfte welche am Gabelstapler Menschenrettung durchführten betreuten zunächst die eingeklemmte Person, welche mit den Beinen komplett unter den Gabelstapler lag. Dieser hatte zudem noch eine schwere Palette auf den Gabeln geladen.
Der Gruppenführer ließ mit einem Hebebaum das Fahrzeug wenige Zentimeter anheben, um folgend die Hebekissen in den Einsatz zu bringen. Parallel wurde in der Gewerbehalle die technische Geräteablage von der Mannschaft gefüllt und die Hebekissen vorbereitet. Der Angriffstrupp sorgte im Einsatzverlauf dafür, dass die Hebekissen synchron und beidseitig unter das Flurfahrzeug geschoben wurden.
Mittels Druckluft aus der Pressluftflasche konnte das Flurfahrzeug so etliche Zentimeter angehoben werden, bis die Person befreit werden konnte. Dabei wurde mittels Rüsthölzer immer ein Holzunterbau nachgeführt, sodass die angehobene Last nicht noch einem herunterfallen konnte.
Das Unterbauen von gehobenen Lasten ist in der Feuerwehr ein wichtiger Einsatzgrundsatz, welcher zum Schutz des Patienten und der Einsatzkräfte immer Beachtung finden muss. Einmal angehobene Lasten dürfen nicht wieder zurückrutschen bzw. zurückfedern - und müssen im Arbeitsschritt folgend mit Holzunterbau gesichert werden. Auch auf das synchrone Heben der Last wurde explizit geachtet, um den Patienten nicht weiter zu einseitig zu schädigen.
In der parallelen Stationsausbildung wurde eine Person hinter einer, an die Wand geschobenen Palette, angenommen. Die Palette musste gezogen werden, um die Person zu befreien. Dazu wurde der Greifzug vom Rüstwagen genutzt. Im Verlauf wurde die Palette mit breiten Bandschlingen versehen, sodass mittels Anschlagmittel das Greifzug-Seil befestigt werden konnte.
Als Festpunkt wurde der vorgesehene Schäkel am Leiterrahmendes Fahrzeuges genutzt, ein extra für solche Situationen geschaffener und geeigneter Anschlagpunkt, welcher auch die Zugbelastung verträgt.
Das Zugseil wurde durch die Zugvorrichtung geschoben und mittels Klemmeinrichtung fixiert. Dann konnten die Einsatzkräfte mit Muskelkraft die ca. 1,1 Tonnen schwere Palette Zentimeter für Zentimeter von der Wand bewegen. Die Person wurde befreit.
Besonderes Augenmerk wurde während aller Arbeiten auf dem Thema Sicherheit gelegt. Sicherheitsabstände, sicheres Unterbauen mit Holz oder mögliche Stolperfallen wurden explizit im Auge behalten.
Insgesamt nahmen an der Ausbildung rund 25 Einsatzkräfte teil, welche zum Schluss der Stationsausbildung eine positive Bilanz Ihrer eigenen Übungsmaßnahmen zogen.
Dank an dieser Stelle für die Bereitstellung des Übungsobjektes an den Eigentümer - eine nicht alltägliche Übungsmöglichkeit.
© Bild,Text: Holger Bauer
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