Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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06.02.2019 Heftig verraucht

+++ Bissendorfer Atemschutzgeräteträger gefordert bei Belastungsübung +++

Es ist heiß, man sieht die Hand vor Augen kaum und ganz nebenbei brennt die Wohnung. Nur eine der wenigen Herausforderungen, welche Einsatzkräfte unter Atemschutz üben müssen. Die Bissendorfer Einsatzkräfte übten nun eine der wesentlichen Aufgaben intensiv.

Das Personen bei auftretenden Wohnungsbränden vermisst werden, ist nichts ungewöhnliches. Die Einführung der Rauchmelderpflicht in Wohnungen hat die Anzahl der Brandtoten bei Wohnungsbränden auf ca. 400 pro Jahr bundessweit halbiert. Ein wesentliches Ziel der Einsatzkräfte im Innenangriff ist, neben der Eigensicherung, das retten von Personen aus dem Gefahrenbereich. Ein mehr als anstrengende Arbeit …

Beim Übungsdienst konnten sich die ca. 20 Anwesenden Einsatzkräfte in zwei Ausbildungsgruppen teilen: In einem geeigneten Gebäudeteil konnte eine Ausbildungsgruppe die verschiedenen Möglichkeiten der Menschenrettung kennenlernen. Dabei im Fokus die Eigenrettung von Kameraden im Einsatz, auch Kameradenrettung benannt.

Falls Einsatzkräfte im Realeinsatz ein Unfall passiert, ein medizinsicher Notfalleintritt oder dem Trupp einfach ein Unglück passiert, ist zunächst der Trupp-Partner gefragt. Kann Er selbst keine Hilfe leisten aus dem Gefahrenbereich zu gelangen, so wird an Einsatzstellen immer ein sogenannter Sicherungstrupp zur Eigensicherung unter Isoliergerät bereitgestellt. Auf den Funkspruch " MAYDAY, MAYDAY…" wird dieser nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter zur Kameradenrettung aktiv.

Die Rettung verunfallter Einsatzkräfte aus dem Gefahrenbereich unter Atemschutz ist mit Technik, Kraft und effektiver Teamarbeit schon Schwerstarbeit. In den durchgeführten Versuchen am Übungsabend wurden viele Rettungstechniken praktisch verprobt.

Ziehen der Person mittels Bandschlinge an der Person, oder Bandschlinge am Tragegestell des Atemschutzgerätes, Axt durch die Halterung am Tragegestell, mit Rettungswindel oder durch einfaches ziehen über den Boden. Auch die Rettungsschlaufen an der persönlichen Schutzausrüstung Jacke wurde getestst - auch mit Bandschlinge.

Die Rettungstechniken mit Zweimann Methode, oder alleine durch aufliegende Person durch rückwärtskriechen wurden ohne Verrauchung beübt und von allen Anwesenden anschließend bewertet. Dann ging es in die Rauchgrenze… Eine Einsatzkraft wurde im verrauchten Bereich vermisst. Der Rettungstrupp bekam die Rettungsaufgabe und musste bei Nullsicht den AGT Träger finden und aus dem Wirkbereich bringen. Und das sehr zeitnah, den der Atemluftvorrat beim Verunfallten hält nicht ewig…

Nach etlichen Übungsdurchgängen bei Nullsicht hatten alle Teilnehmer die Arbeit des Sicherungstrupps einmal durchgeführt. Im Anschluss konnte während einer zweiten Ausbildungseinheit das Thema Rettungsbund vertieft werden.

Der zur Rettung und Sicherung von Menschen anzulegende Rettungsbund mit Spierenstich ist beim sichern und abseilen lebenswichtig. Jeder Atemschtugeräteträger, aber auch normale Feuerwehrmann-/frau muss diesen Knoten beherrschen, gerade wenn kein eigenes Selbstrettungssystem mit Gurt in der PSA verbaut ist.

© Bild,Text: Holger Bauer