Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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23.02.2019 Rettungsgruppe : Für den Patienten

+++ Einsatzkräfte üben im Workshop medizinische Erstversorgung +++

Die Rettungsgruppe in der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf / Scherenbostel besteht seit 2008. In diesem Jahr wurde die offizielle Prüfung zum Feuerwehrsanitäter von 17 Einsatzkräften der Wehr abgelegt. Im Jahre 2019 besteht die Gruppe 11 Jahre - ein Grund weiter vorwärtsgerichtet auszubilden.

Ausbilder Falko Bartsch und Natahlie Marth hatten sich für den am Samstag anvisierten Tagesworkshop besonders ausgedacht. Neben etlichen Veränderungen im präklinischen Vorgehen trafen sich die Mitglieder am Vormittag im Feuerwehrhaus, um praktisch tätig werden zu können.

Zunächst betrachtet wurde von allen Teilnehmern das MARCH System. Das parallel zum ABCDE Schema, schon seit Jahren bekannte System, zeichnet eine etwas vereinfachte Vorgehensweise bei der Versorgung von Traumapatienten. Sollte die Rettungsgruppe im MANV Einsatz alarmiert werden ist eine Zuarbeit bei Traumapatienten höchstwahrscheinlich.

Dabei unterstützt die Rettungsgruppe den hauptamtlichen Rettungsdienst bei Betreuungs- und Vorarbeiten zu Erstversorgung und kann lebenswichtige Erstmaßnahmen im begrenzten Rahmen präklinisch durchführen.

Die in der Ortsfeuerwehr vorgehaltenen Notfallrücksäcke würden im Ernstfall zusammengezogen und mit den Feuerwehrsanitätern und einem schnellen Einsatzfahrzeug zum Einsatzort eilen, um die individualmedizinische Versorgung teilzugewährleisten. Am Vormittag des Workshop konnte in einigen Fallbeispielen die Diskussionen zu dem Einsatzmaßnahmen intensiv angesprochen werden. Diskussionen, welche in den normalen Abenddiensten nicht zu führen waren - konnten jetzt erläutert und erklärt werden :

Massive Hemorrhage Bleeding massive Blutung
Airway Atemweg sichern
Respirations Atmung
Circulation Kreislauf
Hypothermia Wärmeerhalt

Es wurden vielerlei Beispiel bei Traumapatienten besprochen. Ob Maßnahmen bei Pneumo Thorax, bei Sturz - oder Fallunfällen, wesentliche Umstände bei Stich- oder Pfählverletzungen sowie erkannten Beckenbruch wurden theoretisch besprochen.

Ohne die benannten theoretischen Kenntnisse ging es in diesen Fallbeispielen nicht - um Zusammenhänge, Sympthome und Erstversorgungs-Maßnahmen zu erkennen, zu verinnerlichen zu umzusetzen. Bis zum Mittag hatten alle Anwesenden das MARCH System verstanden und die Hintergründe erarbeitet. Am Nachmittag ging es in die vorgeplante Praxis.

Intensiv wurden die Maßnahmen des Wärmeerhaltes besprochen. Einfache Wärmequellen, die korrekte Anwendung der Rettungsdecke am Körper des Patienten wurden praktisch geübt. Gerade die bei allen Einsatzkräften der Bissendorfer Feuerwehr vorhandenen Rettungsdecken eignen sich hervorragend zu Kennziechnung von Patienten. Jeder Menschg, der eine Rettungsdecke an Einsatzort angelegt bekommt, ist von außen (seitens Rettungskräfte) als Patient bzw. Opfer erkennbar. Eine gute und sichere Vorgehensweise.

Das anlegen der Rettungsdecke direkt am Körper des Patienten bringt weiteren Wärmeerhalt, die Decke liegt unter der Kleidung des Patienten schlüssig an und kann nicht durch Luftzug verwehen. Es gibt verschiedenste Arten der Nutzung von Rettungsdecken - viele wurden im Unterrichtsraum gezeigt und gleich ausprobiert.

Da die Feuerwehr insbesondere im Eigenschutz bei etwaigen Unfälle schon vor Ort ist, kann bei Nullzeit angefangen werden den Patienten zu behandeln, ein absolut wichtiger Parameter in der Rettungskette.

Nachdem alle wesentlichen Parameter durchgearbeitet waren, wurde noch das vorhandene Material optimiert und ein Blick auf das aufziehen vom Ringerlaktat geworfen. Wie geht das ? Was brauche ich dazu? Und welche Bedingungen müssen erfolgt sein, um den RD vorzuarbeiten. Alle dies wurde praktisch und theoretisch erarbeitet, um sicher vorgehen zu können.

Zum Schluss waren sich alle Teilnehmer des Workshops einig: Tolles Format an Feuerwehr Sanitäter Ausbildung - mit Potential nach oben und echter Lernkurve.

Bild,Text: Holger Bauer