Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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03.03.2019 Feuer in Feld und Flur

+++ Trockenere Sommer, längere Dürreperioden, Brände fordern Einsatzkräfte +++

Der Klimawandel schreitet unaufhörlich voran. Die weltweiten Wetter- und Klimaveränderungen dürften inzwischen bei Jedem Bürger angekommen sein. Wetterveränderungen ansich sind nichts außergewöhnliches - sie hat es immer schon gegeben. Die länger anhaltenden Dürreperioden könnten allerdings negatives mit sich bringen.

Wasserhaushalt der Natur auf dem niedrigsten Stand, Grund- und Oberflächenwasserstand sehr gering, Einbußen bei der Ernte und Landwirtschaft, höchste Waldbrandbrandgefahrenstufe vor Ort - vom glutrot erscheinenden Graslandfeuerindex (GFI) gar nicht zu reden. Alles mögliche lokale Erscheinungen des neuen Sommers.

Die Feuerwehren müssen auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren und Ihre Ausbildung bundesweit anpassen. Die letzten großen Vegetationsbrände 2018 in und um Berlin, wie auch in Meppen haben gezeigt, dass nicht nur Technik betrachtet werden muss, sondern auch Taktik und Vorgehensweisen.

Am Sonntagvormittag trafen sich 25 Einsatzkräfte im Unterrichtsraum der Stützpunktfeuerwehr Bissendorf, um Vorgehensweisen und Grundregeln bei der Vegetationsbrandbekämpfung zu erlernen. Wie im Vorjahr 2018, wurde in einem aufbauenden Unterricht die elementaren Tipps erläutert. Als beratende Einsatzkräfte an der Einsatzstelle sind dabei die ausgebildeten Fachberater für Vegetationsbrandbekämpfung die besten Unterstützer des Einsatzleiters. Sie kennen neben den angewendeten Techniken & Taktiken auch die örtlichen Verhältnisse und können diese abwegen, bewerten, um letztendlich eine Handlungsempfehlung im Einzelfall auszusprechen.

Im ersten Teil des Unterrichts ging es um die grundsätzliche LACES Regel. Lookout bereitstellen, Ankerpunkt definieren, Communication zur Einsatzleitung sicherstellen, Escape Fluchtpunkt sicherstellen und Safetyzone definieren und bereitstellen - so lautet die Grundvorgehensweise beim Flächen- und Waldbrand. Wer diese beherzigt, dem kann im grundgenommen nichts passieren !

Vom Ankerpunkt aus, die rechte oder linke Flanke entlang mit Pump & Roll vom Fahrzeug, oder besser mit kleinem, wendigen aber sehr effektiven Löschrucksäcken alles ablöschen - eine schweißtreibende aber einfache Lösung. Dabei immer in Auge die vorherrschende Windrichtung und natürlich die Flammenlänge von Faktor Eins bis Drei. Ist das Bodenfeuer erstmal zum Wipfelfeuer mutiert, droht schon länger Flugfeuer an andere Stellen und größte Gefahr für Einsatzkräfte.

Im zweiten Teil des Unterrichts wurde ein Review / Reflektion zu einem vergangenen Einsatz gezogen. Im Jahre 2018 haben ungefähr 15 ha Wald- und Feldfläche bei Schadehop/Wiechendorf gebrannt. Die dortig erstellten Sachverhalte wurden intensiv im Unterricht zwischen den Einsatzkräften diskutiert und besprochen. Was wurde falsch gemacht, wie hätte man es besser machen können und welche Lehren für die Zukunft wurden daraus geschlossen - dies Lernkurve von allen Anwesenden beschritten !

An einem konkreten Beispiel wurde der Verlauf eines Vegetationsbrandes im uhrzeitlichen Tagesverlauf simuliert und dargestellt. Uhrzeit, Sonnenverlauf und dazugehörige Zündfähigkeit der Natur sind nur einige wenige Faktoren bei der Bewertung von Bränden in der Natur. Ob Zulauf in die Sonne, oder in den Schatten, ob leicht abschüssiges oder steil ansteigendes Gelände - alles sollte beachtet werden, um die richtigen Einsatzmaßnahmen zu treffen.

Zum Ende des Intensivunterrichts waren sich alle Teilnehmer der Schulung einig, dass man auf kommende Realereignisse in Bissendorf bestens vorbereitet ist.

© Bild,Text: Holger Bauer