Freiw. Feuerwehr Bissendorf

FF - Veranstaltungen

Zum Gästebuch
Sitemap
Impressum

Zur Homepage

05.03.2019 Realistische Planübung

+++ Einsatzkräfte üben Einsatzleitung und Koordination bei Vegetationsbrand +++

Alljährlich absolviert das Einsatzleitwagen Bedienpersonal der Gemeinde Wedemark, nach Ausbildungsplan, eine praktische Planübung im Feuerwehrstützpunkt Bissendorf. In den vergangenen Jahren wurden objektbezogene Planübungen durchgeführt - im Jahr 2019 stand erstmals eine ereignisbezogene Planübung auf dem Plan.

In vielen Stunden der Vorbereitung wurden neben den bestimmenden Rahmenbedingungen zur angenommenen Lage, auch ein umfassendes Übungsdrehbuch angefertigt, notwendiges Kartenmaterial erzeugt und vorab eine intensive Ortserkundung durchgeführt. Nur so konnte sichergestellt werden, dass das angenommene Szenario wirklich realistisch wirkt.

Die infrastrukturellen Vorab- Übungsmaßnahmen waren enorm. Zweckmäßiger Umbau in der Fahrzeughalle, bildliche, visuelle Darstellung der Lage mittels Beamer auf Leinwand, Gegenstelle für Leitstelle und Fahrzeuge im betriebsbereiten Kommandowagen (KDOW) und betriebsbereiter ELW samt Personal wurden proaktiv zur Übung bewerkstelligt.

Der Planübungsverlauf zeigte zunächst eine kurze Einführung aller Übungsbeteiligten in die Lage. Was ist passiert, Wo ist es passiert, die Ausdehnung der Schadenslage sowie grundlegende Rahmenbedingungen wurden allen Teilnehmern Live erläutert. Die Übungsunterlagen wurden verteilt und schon startete die Einsatzlage mit der ersten Schadensmeldung.

Die Planübung 2019 beschäftigte sich mit einem größeren Flächenbrand am/ auf dem Brelinger Berg. Ein dort entstandener Flächenbrand breitete sich im Einsatzverlauf auf mehrere Hektar Waldfläche aus, sodass umfangreiche Löschmaßnahmen notwendig waren. In die Übung eingebunden wurde zudem die Führung der Ortsfeuerwehr Brelingen als Einsatzleiter, weitere Fachberater für Vegetationsbrandbekämpfung und natürlich das ELW-Betriebspersonal.

Zunächst wurde neben einer ausführlichen Erkundung vor Ort, mit LIVE Bildern des Bodenfeuers, die ersten Maßnahmen wie Bereitstellungsplätze und Zufahrten zum Einsatzort besprochen. Es wurden drei geografische Einsatzabschnitte gebildet und die künftige Wetterlage bei der Leitstelle eingeholt.

Die virtuell alarmierten Einsatzkräfte, fast aller Wedemärker Feuerwehren, wurden über einen Bereitstellungsplatz den Einsatzabschnitten zugeordnet, um vor Ort Brandbekämpfung mit geeigneten Einsatzmitteln, durchzuführen. Ob Löschzug-Wasser mit Tanklöschfahrzeugen, Bodeneinheiten mit Löschrucksäcken - alle Einsatzmaßnahmen wurde durch die Fachberater begeleitet und sinnvolle Empfehlungen ausgesprochen.

Der Lagekartenführer am ELW hatte derweil jede Menge zu tun. Um die aktuelle Einsatzlage auf der Lagekarte darzustellen mussten die eingehenden Informationen am ELW aufgenommen und visuell dargestellt werden. Kräfteübersicht, Lagekarte, Schadenskonten des Einsatzabschnitte, Einsatz des Tablets mit Google Karte, ausgefüllte Nachrichtenvordrucke, Notebook mit DIKE und Ansicht der Wasserentnahmestellen - alle sinnvollen Hilfsmittel wurden praktisch genutzt.

In der praktisch ausgestalteten Gegenstelle KDOW, wurde ebenfalls das komplette Programm der Einsatzleitung realisiert. Funkkontakt mit dem ELW, taktische Zeichen auf der befüllten Lagekarte und der Bereitstellungsplatz wurden genauso beübt, wie anfahrende Fahrzeugen und Rückmeldungen von der Einsatzstelle. Alle Infos wurden schriftlich fixiert und der Einsatzdokumentation hinzugefügt.

Im Übungsverlauf konnten sich alle Führungskräfte und alle Teilnehmer mit der Einsatzlage am Brelinger Berg auseinandersetzen, um im Realfall richtig zu handeln und ggf. einige verinnerlichte Vorgehensweisen abzurufen.

Im Übungsverlauf veränderte sich die Lage des Bodenfeuers ca. alle 30 Minuten. Der Brand dehnte sich in der ersten Entwicklungsstufe, bei steilem Gelände am Berg, schnell aus, sodass auch seitens Einsatzleitung schnelle Maßnahmen/ Entscheidungen erforderlich waren. In der zweiten Entwicklungsstufe drehte der Wind plötzlich aus Osten kommen, sodass sogar einige Einsatzkräfte zurückgenommen werden mussten - um diese zu schützen. Das Feuer lief direkt auf Sie zu.

Viel zu tun hatten parallel die Einsatzkräfte in der Gegenstelle KDOW. Sie "fütterten" die Einsatzleitung vor Ort mit Zahlen, Daten und Fakten zum Einsatzgeschehen, sorgten für genug Traffic bei den Funkern und führten so ganz nebenbei ebenfalls ein Lagekarte mit taktischen Zeichen - zur Übersicht.

Nach gut zwei Stunden endete die Übung mit der Anfrage weitere überörtlicher Kräfte, um der ausgedehnten Lage her zu werden. In der anschließenden Retrospektive schilderten alle Teilnehmer die schleppende Weitergabe und Kommunikation von wichtigen Informationen. Auch die notwendigen, zielgerichteten und schnellen Entscheidungen vor Ort wurden als notwendig erachtet.

Fazit der Übung: Allen Teilnehmern wurde Lage beim Brand am Brelinger Berg näher gebracht, allen Anwesenden wurde die möglich Brisanz vor Augen geführt und etwaige Maßnahmen wurden in der Übung im Team vorgedacht, um im hoffentlich nie eintretenden Ernstfall besser vorbereitet und ausgebildet worden zu sein.

© Bild,Text: Holger Bauer