Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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17.04.2019 Schwere Technische Rettung

+++ Trainingsszenario bot Bissendorfer Einsatzkräften wichtige Handlungsoptionen +++

Schwer verletzte Unfallopfer bei Verkehrsunfällen bedürfen maximaler Versorgung und bestmöglicher technischer Rettung. Am Mittwoch Abend wurde, für die Bissendorfer Einsatzkräfte, eine Verkehrsunfall-Simulation mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad durchgeführt.

Zunächst aber absolvierten die Einsatzkräfte eine 20 minütige Grundlagen Auffrischung zum Thema Verkehrsunfall am Rüstwagen, mit 6 Phasenmodel, Geräte- und Sanitätsablage sowie Basismaßnahmen der technischen Rettung.

Folgend alarmiert wurden die Einsatzkräfte durch einen Passanten, welcher den Unfall zufällig beobachtet hatte. Ein Transporter war gegen eine Wand geprallt, die im Fahrzeug befindlichen Insassen wurden schwer verletzt und konnten sich nicht selbst aus Ihrer Lage befreien. Zudem began das Fahrzeug zu brennen…

Die ersteintreffenden Rettungskräfte kümmerten sich zunächst um die Primärgefahr und löschten das brennende Fahrzeug im Motorraum mit Wasser. Parallel wurde die Personenanzahl und der Zugang zu den Patienten erkundet. Der Rettungsdienst und die Feuerwehrsanitäter kümmerten sich um die zwei eingeklemmten Personen, welche im Fuß- und Beckenbereich gefangen waren.

Beide Patienten waren ansprechbar, konnten Auskunft geben, litten aber unter starken schmerzen. Der anwesende Notarzt gab richtungsweisende Informationen zum Patientenstatus und stand im stetigen Austausch mit dem Leiter der technische Rettung. Die Inneren Retter konnten zunächst nur von außen Zugriff zu den Patienten bekommen, das betroffene Fahrzeug stand direkt an der Wand, sodass medizinisch nur von der Front- und der Beifahrerseite gearbeitet werden konnte.

Die Einsatzkräfte bauten währenddessen die technische Geräteablage und Sanitätsablage 5 Meter entfernt vom Unfallfahrzeug auf, um darauf benötigte Rettungsmittel bereitzulegen. Hydraulische Rettungsgeräte wie Schneidgerät und Spreizer, Rettungszylinder, Unterbauhölzer, eine Kiste mit Handwerkzeug, weitere Schutzausrüstung für die Patienten und vieles mehr gehörte dazu. Weitere Trupps und die Einsatzleitung entwickelten derweil einen technischen Rettungsplan, wie die Eingeschlossenen zu befreien sind. Türen entnehmen, Glasmanagement an der Frontscheibe und stabilisieren des Fahrzeugs mit Unterbauholz wurden parallelisiert durchgeführt.

Der Angriffstrupps kümmerte sich mit der Nutzung der hydraulischen Rettungsgeräte um die Raumschaffung für die Erstversorgung. Ein Innerer Retter konnte nach der Entfernung der Frontscheibe und der Entnahme der Beifahrertür den Beifahrer erreichen. Der Fahrer wurde von der Seite des Lenkrades versorgt.

Nach 24 langen Minuten konnte der Beifahrer aus seine misslichen Lage mittels Teleskoprettungszylinder befreit werden und dem Rettungsdienst übergeben werden. Der Zugang zum an der Wand liegenden Fahrer war nun besser realisierbar, sodass dessen Rettung erneut forciert werden konnte. Dem Fahrer wurde letztendlich durch ziehen des Lenkradgestänges, nach vorne über die Motorhaube hin zur Vorderachse, etwa 25 cm Luft im Beckenbereich verschafft.

Daraufhin konnte der Fahrer nach 40 Minunten mittels Stifneck und Spineboard Immobilisierung aus dem Fahrersitz entnommen werden. Während der gesamten Einsatzmaßnahmen wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet, Brandschutz sichergestellt und ein Safety Man eingesetzt. Der gekennzeichnete Safety Man achtete auf die Sicherheit der eingesetzten Kräfte und Patienten und griff wenn notwendig sichernd ein.

Gegen 20:45 Uhr waren die Feedbackrunde und Nachbesprechung beendet. Was folgte war ein kurzer und intensiver Aktionsblock, wo weitere, alternative Rettungsmöglichkeiten praktisch probiert werden konnten. Der Transporter wurde letztendlich komplett zerlegt und am Folgetag der Entsorgung zugeführt.

© Bild,Text: Holger Bauer