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10.08.2019 ABC Zug Übung : Gefahrstoff
+++ Einsatzkräfte übten Gefahrstoffaustritt am Gewässer +++
Das jährliche Szenario eines Gefahrgutunfalls wartete auf die Spezialisten des Wedemärker ABC Zuges. Einsatzkräfte aus mehreren Ortsfeuerwehren mussten interagieren, um der vorgegebenen Einsatzlage zeitnah her zu werden.
Im Vorfeld organisierte die Führung des ABC Zuges das Übungsszenario, indem Fässer und Behältnisse mit Gefahrstoffkennzeichnung am Übungsort platziert wurden.
Folgend versammelten sich alle an der Übung beteiligten Fahrzeuge und Personen auf einem ausgesuchten Bereitstellungsraum im Gailhofer Gewerbegebiet.
Von dort aus wurden, wie in der Realität, die einzelnen Einsatzkomponenten zum Einsatzort abgerufen.
Vor Ort angekommen die Lage: In einem örtlichen Gewässer waren offensichtlich Gefahrgüter vorhanden. Etliche Gebinde lagen am Gewässer, einige Behälter am Ufer. Die Stoffidentifikation war unbekannt, sodass von der größtmöglichen Gefahr ausgegangen werden musste.
Eine Absperrgrenze von 50 Metern wurde mit Absperrband sichtbar gemacht, sodass niemand mehr in den unsicheren "Schwarzbereich" eintreten konnte. Dann wurde die Einsatzstellen -Aufbauorganisation weiter vorangetrieben, indem Geräteablage, sonstige Einsatzmittel und der Fahrzeug-Bereitstellungraum an der Einsatzstelle eingerichtet wurde.
Die Einsatzleitung entschied zunächst mit Chemikalienschutzänzügen (CSA) vorzugehen, um die Stoffidentifikation durchzuführen. Ein Dreiertrupp Atemschutzgeräteträger rüstete sich aus und ging ca. 70 Meter zur Einsatzstelle vor. Parallel rüsteten sich Einsatzkräfte in ISOPANT aus, um folgend tätig zu werden zu können.
An der Geräteablage sammelten sich derweil die Einsatzmittel. Maschnisten aus dem Gerätrwagen-Gefahrgut (GW-G) reichten die Gerätschaften an, weitere Einsatzkräfte transportierten diese auf die Geräteablage. Erste Gerbinde eines Gefahrstoffes wurden in einem Kunststoff Überfass gelegt und somit gesichert. Zum Schluss wurden Füllstrecken mit Faßpumpen, Wellschläuchen und Auslass zusammengebaut und mit Potentialausgleich versehen. Die Logistikkompenente des ABC Zuges lieferte ein geeignetes Auffangbehältnis, um die flüssigen Stoffe aufzunehmen.
Die Stofferkundung ergab indessen die UN Nummer 1202 (Dieselkraftstoff) und den flüssigen Stoff Glyphosat. Der vorgehende CSA Trupps sicherte die Glyphosat Kunststoffbehälter in eine bereitgestelltes Überfass, während der Dieselkraftstoff mit Faßpumpe abgepumpt werden sollte.
Bei sommerlichen Temperaturen über 26 Grad und windigem Wetter, kamen die Einsatzkräfte während des Übungsszenarios gut ins schwitzen. Weitere Unterstützung durch das ELW-Betriebspersonal sicherte wichtige Funk Kommunikationswege zu den CSA Trägern und führte die Einsatzdokumentation und Stoffidentifikation.
Nachdem die Stoffidentifikation keine ultragefährlichen Stoffe ergab, wurde die Schutzstufe der Einsatzkräfte gesenkt. CSA Träger und Isopant Träger konnten sich abrüsten und Wasser trinken - eine nicht unwesentliche Maßnahme bei den vorhandnen sommerlichen Temperaturen.
Mit Hilfe von Steckleitern, Faßpumpen und IBC Container wurden weitere Flüssigkeiten aufgenommen, die übrigen Behälter aus dem Gewässer entnommen und folgende eine kurze Übungsnachbesprechung durchgeführt.
Nach über 3 Stunden Übungsverlauf wurden die eingesetzten Einsatzmittel rückgebaut, alle eingesetzten Kräfte rückten in den Standort Mellendorf ein, wo noch ein kleiner Imbiss gereicht wurde.
Die samstägliche Gesamtübung alle ABC Zugkomponenten der Wedemark zeigte ein End-to-End Szenario, welches jeden Tag auftreten kann. Beabsichtigte oder unbeabsichtigte Müllentsorgung kann überall vorkommen. Das Szenario zeigte kommende und mögliche Übungseinheiten mit Einsatzmaterial auf - und brachte allen Anwesenden relevante Erkenntnisse.
Insbesondere die zu Verfügung stehende Zeitspanne der Übung (über 3 Stunden) brachte die Möglichkeit, Einsatzfähigkeiten, nötige Einsatzmittel und relevante Schwachstellen intensiv unter die Lupe nehmen zu können. Dazu waren separate Beobachter zugegen. Die gewonnenen Erkenntinsse wären in wesentlich kürzeren Übungen nicht möglich gewesen.
© Bild,Text: Holger Bauer
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