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03.11.2019 Professionell : Führen
+++ Einsatzleitung schafft Überblick; Struktur bei der Informationsverarbeitung +++
Jeder Einsatzleiter kennt es: Bei teilweise unklarer Informationslage trotzdem Entscheidungen treffen zu müssen, ohne vorab alles erdenkliche abklären zu können und Infos zu sammeln. Manchmal fehlt eben die Zeit. Ein strukturiertes Vorgehen kann bei der Informationssammlung, Informationsverarbeitung und darauf folgender Priorisierung, Planung und Befehlsgebung helfen.
Zunächst wurde ein Szenario bearbeitet, welches jederzeit in der Wedemark auftreten kann. Das in der Region Hannover erarbeitete Unwetterkonzept ist in allen Kommunen der Region bekannt und wird praktisch angewendet.
Im kurzen Unterricht zum Thema erzählten Einsatzkräfte aus der Praxis in ca. 30 Minuten von den ersten gemachten Erfahrungen vor Ort. So werden Infoalarme an die OBMs bei möglichen Unwetter versendet, um proaktiv abzustimmen wie weiter vorgegangen werden soll. Danach werden Maßnahmen durchgeführt, um noch vor dem Eintreffen der ersten Notrufe der Bevölkerung vor die Lage zu kommen. Die Regionsleitstelle sammelt dabei die Notrufe und leitet diese per Mail an die jeweiligen Kommunen weiter.
In den Kommunen können Stabsräume aufgebaut werden, eine Kommunikationszentrale in Betrieb genommen werden oder das dazugehörige Betriebspersonal in Bereitschaft versetzt werden. Alles, um im Falle eines Falles vorbereit zu sein. Auch etwaige Unwetter Rufgruppen oder Informationswege sind dabei mit betroffenen Feuerwehren und der Regionsleitstelle vorab definiert - und werden bearbeitet.
In der Unwetter Planübung in Bissendorf, wurde eine Leitstelle eingerichtet, welche über unterschiedliche Informationskanäle zwei weitere Abschnitte mit Infos versorgte. Sowohl die Leitstelle, als auch die Abschnitte mussten dabei Kräfteüberblick, Lagekarte und Schadenskonten vor Ort eigenständig führen, sodass zu jedem Zeitpunkt Überblick über die Gesamtlage herrschte.
Ab 09:30 Uhr wurden in drei verschiedenen Planübungsbereichen die vorbereiteten ELO Räume in Betrieb genommen und mit Personal besetzt. Die eingehenden Einsatzmeldungen wurden übermittelt, formal auf Nachrichtenzettel dokumentiert und an die jeweiligen Einsatzleiter weitergeleitet. Folgende Priorisierung, Aufnahme in die Lagekarte und weitere Einsatzmaßnahmen wurden dann in der ELO besprochen und ggf. zur Leitstelle rückgemeldet - wie eben im Realfall auch.
Die ELOs hatten neben dem Funkverkehr und der anstehenden Dokumentation auch Kräfteüberblick zu führen. Wann, Wer alarmiert, wohin auf dem Weg, wann angekommen und wo eingesetzt waren die wichtigen Informationen. Auch die Anzahl der Einsatzkräfte wurde aufgenommen.
In den 1,5 Stunden Übungsverlauf konnten eine Vielzahl von Tipps & Tricks erarbeitet werden, um die Einsatz- Lagedarstellungen so optimal wie möglich durchzuführen.
Etwaige weitere Kräfte oder Teileinheitsführer vertrauen im Realfall darauf kurz in Lagen eingewiesen zu werden - den Gesamtüberblick zu bekommen - und Ihre Einsatzaufträge so exakt wie möglich definiert zu bekommen. Das Führungsmittel der Lagekarte ist dabei die professionelle Wahl.
Unter den Augen von Ausbildern wurden sehr viele Einsatze virtuell abgearbeitet, immer wieder dazu Tipps gegeben. In einer anschließenden Runde um alle ELOs mussten die Lagekarteführer den aktuell Sachstand vortragen und Ihre Maßnahmen und Vorgehensweisen erläutern. So konnten alle Teilnehmer der Ausbildung auch die Lösungen anderer ELOs sehen und für sich das Beste mitnehmen.
Am Ende der Ausbildung wurde die Führungsunterstützung für die Stützpunktfeuerwehr Bissendorf wesentlich gestärkt. Geplante Verfahren, trainierte Abläufe und Einsatzmittel sind bekannt und stehen vor Ort bereit - um auch in Zukunft der Bevölkerung bei Unwetterlagen bestmöglich in Koordination und Umsetzung zu helfen.
2019 © Bild,Text: Holger Bauer
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