Freiw. Feuerwehr Bissendorf

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21.11.2019 Fokussierte Rettung

+++ Einsatzkräfte realisieren Unfallrettung, Struktur und Technik - Training zielgerichtet +++

Total zerstörte Fahrzeugkarossen, Menschen in Notlage - in ihren zerstörten Fahrzeugen eingeklemmt. Bei Dunkelheit sind mehrere Fahrzeuge ineinander gecrashed. Dieses Intensiv Einsatztraining wartete auf die Bissendorf Einsatzkräfte am Donnerstagabend in einer anberaumten Übung in Zugstärke.

Ausbildungsleiter Holger Bauer und eine Team von vielen Helfern hatte dieses realistische Einsatzszenario entwickelt: " Es kann jederzeit im Verkehrsraum ein solches herausforderndes Einsatzszenario auftreten - die Verkehrsdichte steigt", so Bauers Aussage. Neben klarer Vorgehensweise müssen Einsatzkräfte der Feuerwehr dabei auch proaktiv solche Szenarien praktisch erleben und abgearbeitet haben, um im Ernstfall richtige und lebensrettende Maßnahmen vor Ort zu ergreifen.

Die Einsatzmeldung an dem Abend lautete: Verkehrsunfall, mehrere eingeklemmte Personen, ein Personenkraftwagen brennt - so rückten die Retter an. Nach dem anrücken der Einsatzkräfte zum Übungsort wurde zunächst eine Erkundung durch den Einsatzleiter vorgenommen. Bei Dunkelheit eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, welche die Grundlegenheiten des Einsatzes planen und Prioritäten der Rettung klären soll. Vor Ort waren drei PKW am Unfall beteiligt, in zwei Fahrzeugen waren Personen eingeklemmt. Der Zugang zu den Fahrzeugen war wesentlich erschwert. Der Einsatzleiter befahl nach eintreffen weiterer Kräfte, auch weiteres medizinisches Personal an die Einsatzstelle. Mehrere Rettungswagen und Notarzt wurden nachgefordert - zudem ein zweiter hydraulischer Rettungssatz in Bereitschaft. Derweil kümmerten sich Feuerwehrsanitäter um die medizinische Erstversorgung der Patienten.

Die Einsatzkräfte realisierten im Verlauf neben einer Geräteablage, eine Sanitätsablage und Schrottablage. Alles wesentliche Strukturparameter, welche das Arbeiten zur Menschenrettung relevant unterstützten. Neben der laufenden Fahrzeugstabilisierung mittels Stabpack und Stabfast wurden die hydraulischen Rettungsgeräte vorbereitet. Parallelitäten in der personellen Einsatzabarbeitung waren insbesondere im Fokus. "Das einzie was der Patienten nicht hat - ist in der lebensbedrohenden Lage Zeit, so die Aussage des Ausbildungsleiters Bauer. Also muss zügig, wirkungsvoll, fokussiert und effizient gehandelt werden…" - der Patient im Fokus. Die Beleuchtung der Einsatzstelle von zwei Seiten, Erstversorgung der eingeklemmten Patienten und Handling der Rettungsgeräte, samt Befreiung an der zerstörten Fahrzeugstruktur, waren definierte Ausbildungsziele der Simulation.

Die an der Simulation anwesenden Beobachter nahmen die wesentlichen Zeiten : 19:48 Einsatzstelle an , 20:04 Uhr erste Person befreit, indem auf der Fahrerseite eine Seitenraumöffnung vorgenommen wurde. Mittels Spineboard wurde die Person axial, verletzungsmusterangepasst aus dem Fahrzeug befreit und dem Rettungsdienst übergeben. An den nächsten Patienten kamen die Einsatzkräfte nur sehr eingeschränkt heran. Einstieg durch die Heckklappe des nächsten Fahrzeuges, Erstversorgung im Innenraum, entwerfen des Rettungsplanes parallel mit den Führungskräften 10 m entfernt vom PKW. Es wurde beschlossen das Dach seitlich abzuklappen. Durchtrennen sämtlicher Holme auf der Fahrerseite. Heckklappe entnehmen und Entlastungsschnitte auf der Beifahrerseite - schon konnte das Dach abgeklappt und gesichert werden. Gegen 20:26 konnte die zweite eingeklemmte Person aus Ihrer Zwangslage befreit werden.

Was folgte war gegen 20:40 Uhr zeitnahe Übungsende. Danach wurde noch 20 Minunten Grundlagentraining am Fahrzeug absolviert - es konnte mit Schere geschnitten und mit Spreizer weggedrückt werden - was die Unfallfahrzeuge noch hergaben. Bei einer intensiven Nachbesprechung wurden alle guten / schlechten Rahmenparameter besprochen. Einsatz des Safety Man, klare Aufgabenzuteilung nach Eintreffe an der Einsatzstelle und Rettungsplan Erstellung wurden positiv bewertet. Das Handling der neuen Rettungstechnik wurde insgesamt positiv erwähnt. Am Ende des praktischen Abends lockte ein gemeinsames Abendbrot im Unterrichtsraum der Stützpunktfeuerwehr. Also insgesamt eine gelungener Ausbildungs- und Kameradschaftsabend.

© Bild,Text: Holger Bauer